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Im Februar vergangenen Jahres wurde das Beratungsangebot für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen im Landkreis Oberallgäu etabliert – mit Erfolg. Nun werden die nächsten Schritte geplant.
Mit dem Ziel, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine neutrale, umfassende und verständliche Beratung aus einer Hand zu ermöglichen, nahm der Pflegestützpunkt Oberallgäu im Februar vergangenen Jahres seine Arbeit auf. Unter der Koordination von Birgit Koch und der Mitarbeit ihrer beiden Kolleginnen Stefanie Menegoni-Breitenberger und Marie Nicole Fey-Stöck entstand eine bedarfsgerechte Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger im Oberallgäu.
„Seit Beginn unserer Arbeit im Pflegestützpunkt ist es unser Anspruch, Ratsuchende – ganz egal, ob jung oder alt, selbst betroffen oder einem Betroffenen beistehend – unkompliziert und kompetent zu beraten. Dabei ist es unser Ziel, die richtigen Bedingungen zu schaffen, sodass die Pflege daheim für alle so lang wie möglich gut zu bewältigen ist“, fasst Birgit Koch den Anspruch des Pflegestützpunktes zusammen. Im Mittelpunkt, so Koch weiter, stehe dabei immer die individuelle Situation. Um dem jeweiligen Unterstützungs- und Pflegebedarf gerecht zu werden, ermitteln die erfahrenen Pflegeberaterinnen des Landkreises gemeinsam mit den Betroffenen passende Kombinationen verschiedener Trägerangebote, helfen bei der Antragstellung und unterstützen bei der Inanspruchnahme von Leistungen. Für die Betroffenen ist dieses Angebot kostenfrei.
Das Konzept hat Erfolg: Um bei Anliegen rund ums Thema Pflege umfassend zu helfen und aus einer Hand zu beraten, können Landkreise und kreisfreie Städte beantragen, dass ein Pflegestützpunkt errichtet wird. Träger der Pflegestützpunkte sind neben den Landkreisen und kreisfreien Städten sowie den Pflege- und Krankenkassen auch die Bezirke. Über 800-mal wurde das Beratungsangebot im Oberallgäu im ersten Jahr bereits genutzt. Dabei finden die Gespräche nicht immer im Landratsamt statt – die Pflegeberaterinnen sind mobil im ganzen Landkreis unterwegs und verzeichnen eine entsprechend große Zahl an Hausbesuchen. Fast immer sind es dabei zunächst die Angehörigen, die sich hilfesuchend an den Pflegestützpunkt wenden. Und oft ähneln sich die Fragen, die sich bei einem Pflegefall im familiären Umfeld stellen: „Die Menschen, die sich an uns wenden, haben besonders häufig Fragen zum Pflegegrad und dessen Beantragung. Ein großes Thema für pflegende Angehörige ist immer wieder die häusliche Unterstützung durch einen Pflegedienst“, fasst Stefanie Menegoni-Breitenberger die Erfahrungen des ersten Jahres zusammen.
„Die Sicherstellung guter und flächendeckender Pflege ist eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen unserer Zeit und sie wird künftig durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel weiter verschärft“, erklärt die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller. „Deshalb und weil persönliche und familiäre Fürsorge im häuslichen Rahmen die beste Voraussetzung für ein würdevolles Leben ist, haben wir den Pflegestützpunkt im Landkreis Oberallgäu etabliert. Durch kompetente Beratung schaffen wir das Fundament an Wissen, das Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigen so dringend brauchen.“ Auch Thomas Michel, AOK Direktor Kempten-Oberallgäu-Lindau, zeigt sich zufrieden mit dem bisher Erreichten: „Die Pflegeversicherung wird in der nächsten Zeit noch mehr Bedeutung im Gesundheitswesen erlangen. Ich freue mich, dass mit diesem Angebot Erfahrung und Wissen um die Pflege in die Region für die Menschen eingebracht werden kann.“ Bezirkstagspräsident Martin Sailer ergänzt: „Ich bin froh, dass der Landkreis Oberallgäu gemeinsam mit den Kassen vor Ort und dem Bezirk Schwaben ein zentrales Beratungsangebot schaffen konnte. Dass das Angebot so gut angenommen wird, ist ein großer Erfolg.“
Auf dem bereits Erreichten wollen sich die Pflegeberaterinnen des Oberallgäus aber nicht ausruhen. Anlässlich des einjährigen Bestehens des Pflegestützpunktes wurde im Rahmen eines Treffens mit der Lenkungsgruppe – bestehend aus der AOK Bayern als Vertreter der Kranken-, Pflege- und Ersatzkassen, dem Bezirk Schwaben sowie dem Landkreis – über die stetige Weiterentwicklung des Angebots, die kontinuierliche Verbesserung des Beratungsangebotes und weitere Maßnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. „Der Maßstab zur Beurteilung der Qualität unserer Arbeit ist die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger. Es sind ihre Bedürfnisse und Erwartungen, an denen wir uns jetzt und in Zukunft orientieren. Um den Mehrwert für die Menschen vor Ort stetig zu steigern, wollen wir vorhandene Angebote und Informationen gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern noch besser bündeln und verzahnen“, erörtert Marie Nicole Fey-Stöck die nächsten Ziele des Pflegestützpunktes.
Die Pflegeberaterinnen sind persönlich im Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen sowie telefonisch unter der Rufnummer 08321 / 612-996 oder per Mail unter pflegestuetzpunkt@lra-oa.bayern.de zu den nachfolgend angegebenen Zeiten erreichbar.
Abweichend von den allgemeinen Geschäftszeiten des Landratsamtes Oberallgäu ist der Pflegestützpunkt zu den folgenden Zeiten erreichbar:
Geschrieben von: Redaktion