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Der Frühling war vielerorts zwar wechselhaft, insgesamt jedoch zu trocken – und das hat Folgen für die heimischen Wälder. Denn geschwächte Bäume bieten dem Borkenkäfer, insbesondere dem sogenannten Buchdrucker, beste Bedingungen zur Ausbreitung. Fachleute der Bayerischen Forstverwaltung schlagen daher Alarm: 2025 könnte ein starkes Borkenkäferjahr werden.
Bereits Anfang Mai wurden in den Überwachungsfallen in Blaichach und Wertach kritische Schwellenwerte überschritten. Die ersten Leerungen der Fallen zeigen vielerorts ungewöhnlich hohe Käferzahlen. Zwar hat das kühle und feuchte Wetter zu Monatsbeginn die Entwicklung kurzzeitig gebremst, doch mit den steigenden Temperaturen nimmt die Gefahr rasch wieder zu. Vor allem stehende, bislang gesunde Fichten geraten jetzt in den Fokus der Schädlinge.
Sebastian Seifert, Leiter des Forstreviers Weitnau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, ruft Waldbesitzer zur regelmäßigen Kontrolle ihrer Bestände auf: „Wenn ein Befall frühzeitig erkannt und schnell gehandelt wird, kann der Käfer noch gestoppt werden.“ Vor allem liegendes Sturmholz und durch Schneebruch beschädigte Bäume seien vermutlich bereits befallen – oft sei der Käfer sogar schon ausgeflogen. Dennoch lohne sich die Aufarbeitung dieses Schadholzes weiterhin. Zusätzlich müsse im Umfeld solcher Bäume verstärkt nach weiteren Befallsherden gesucht werden.
Eine befallene Fichte ist meist gut an rötlich-braunem Bohrmehl erkennbar, das unterhalb von Rindenschuppen oder in Spinnennetzen am Stammfuß zu finden ist. Nach Regenfällen ist das Bohrmehl schwerer zu entdecken, regelmäßige wöchentliche Kontrollen bleiben jedoch unverzichtbar. Besonders gefährdet sind Gebiete, in denen es in den letzten Jahren bereits zu Käferbefall kam.
Wird ein Befall festgestellt, zählt jede Stunde. „Je nach Entwicklungsstadium der Käfer und den Außentemperaturen bleiben nur wenige Tage bis höchstens drei Wochen, um waldschutzwirksam zu reagieren“, erklärt Simon Östreicher, Leiter des Bereichs Forsten am AELF Kempten. Die befallenen Bäume müssen schnellstmöglich aus dem Wald entfernt und die Kronen gehäckselt werden. In schwer zugänglichen Bereichen kann auch das Entrinden der Stämme vor Ort eine Lösung sein.
Unterstützung erhalten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer durch die Förster des AELF sowie durch Waldbesitzervereinigungen, Forstbetriebsgemeinschaften und forstliche Dienstleister. Auch Informationen zu möglichen Förderprogrammen und aktuellen Entwicklungen stehen bereit – unter anderem auf der Website www.borkenkaefer.org.
Fazit: Wer seine Wälder schützen will, muss jetzt handeln. Frühzeitige Kontrolle, schnelles Eingreifen und fachkundige Beratung sind entscheidend, um eine massenhafte Ausbreitung des Borkenkäfers in diesem Jahr zu verhindern.
Geschrieben von: Bernd Krause
Allgäu Borkenkäfer Schützen Starker befall