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Vergangene Woche sind 15 Einsatzkräfte verschiedener Bereitschaften des BRK Oberallgäu im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz angekommen. Sie sind Teil des Hilfeleistungskontingents Schwaben. Über die Zustände vor Ort waren die Oberallgäuer BRKler entsetzt.
„Unsere ehrenamtlichen Sanitäter, inklusive mir, waren von den Zuständen in unserem Einsatzgebiet im Landkreis Ahrweiler erschrocken“, sagt Sebastian Stadler von der BRK Bereitschaft Kempten. „Nach fast zwei Wochen ist dort noch überall Müll zu sehen und es riecht nach nassem Unrat, Fäulnis und Diesel. Der Geruch ist unbeschreiblich und prägt sich in das Gedächtnis ein“, schildert Sebastian Stadler seine Eindrücke. „Viele Brücken sind zerstört, andere für schwere Fahrzeuge unpassierbar. Telefon, Mobilfunk und Internet sind vielerorts nach wie vor gestört.“
Die Rotkreuzler aus dem Oberallgäu sind als Teil des Hilfeleistungskontingents Schwaben ins Katastrophengebiet gefahren. Jenes hatte sich am Dienstag in den Morgenstunden mit dem Feuerwehrkontingent Schwaben von Vöhringen aus als langer Konvoi mit zahlreichen Fahrzeugen der Feuerwehren sowie des BRK und weiterer Hilfsorganisationen in Bewegung gesetzt und war nach 15 Stunden am Bereitstellungsraum am Nürburgring angekommen.
Aus den Reihen des BRK Oberallgäu ist die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Verpflegung mit ihrer Feldküche dabei, außerdem der Gerätewagen Logistik, welcher Material und zwei Einsatz-Quads mitführt (alles von der BRK Bereitschaft Kempten) sowie ein Mannschaftstransportwagen der Bereitschaft Sonthofen. Zehn Einsatzkräfte stammen aus den Bereitschaften Kempten, die anderen aus Altusried-Dietmannsried, Sonthofen und Waltenhofen. Sie alle haben Erfahrung bei Betreuungseinsätzen.
„Unsere SEG Verpflegung hilft am Nürburgring bei der Verpflegung der ca. 3.000 Einsatzkräfte mit Frühstück, Mittag- und Abendessen. Die beiden Quads dienen zur Erkundung schwer zugänglicher Gebiete“, so Stadler. „Am Mittwoch waren wir mit einem Quad bei einem Funkmasten auf einem Berg in der Nähe des Dorfes Dernau im Einsatz. Dort wurde ein Notstromaggregat eingerichtet, das wir mit unserem Fahrzeug mit Diesel versorgten.“
Die Fahrer des zweiten Quads, die, wie ihre Kollegen auch über eine sanitätsdienstliche Ausbildung verfügen, machten sich ein Bild von der Lage in dem von den Fluten schwer getroffenen Dorf Altena. „Wir haben mehrere Fahrer mit spezieller Quad-Ausbildung mitgeschickt, damit die Fahrzeuge bei Bedarf durchgehend genutzt werden können.“
„Der Marschbefehl ging von der Regierung von Schwaben aus“, erklärt Matthias Straub, Kreisbereitschaftsleiter der BRK Bereitschaften im Kreisverband Oberallgäu. Er ist gemeinsam mit seinem Stellvertreter Sebastian Helff federführend mitverantwortlich für die schnelle und reibungslose Organisation der BRK-Beteiligung bei dem Hilfeleistungskontingent, wofür er in enger Absprache mit der Bezirksbereitschaftsleitung und den beteiligten Bereitschaftsleitungen steht. Auf die Schnelle so viele Freiwillige für den kurzfristig anberaumten, mehrtätigen Einsatz zusammenzutrommeln, sei glücklicher Weise kein Problem gewesen, freut er sich. „Unsere Mitglieder sind sehr engagiert und haben großteils auch sehr verständnisvolle Arbeitgeber, die sie in solchen Fällen unterstützen.“
Matthias Straub und sein Stellvertreter halten engen Kontakt zu den Kollegen im Einsatzgebiet. „Die KBL hier vor Ort ist 24 Stunden für sie erreichbar.“ Der Einsatz lief bis Freitag.
Geschrieben von: Redaktion