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Jeden Monat beleuchtet AllgäuHIT mit verschiedenen Ansprechpartner den hohen Stellenwert der Arbeit des Bayerischen Roten Kreuzes. im Januar ist der Kreisbereitschaftsleiter der BRK- Kreisbereitschaft Oberallgäu, Matthias Straub, zu Gast gewesen. Er sprach über die Arbeit der ehrenamtlichen Stellen des BRK.
Herr Straub, was sind eigentlich die BRK-Bereitschaften und für was sind sie zuständig?
Matthias Straub: "Die BRK-Bereitschaft ist eine der Rotkreuzgemeinschaften. Man kennt ja die Wasserwacht. Das ist eine Gemeinschaft. Die Bergwacht ist eine Gemeinschaft. Dann gibt es das Gleiche noch für das Soziale. Und dann gibt es eben die BRK-Bereitschaften, wir sind die Spezialisten für die kleinen und großen Notfälle im Roten Kreuz, die alle ehrenamtlich unterwegs sind. Wir sind ungefähr 700 ehrenamtliche Mitglieder. Wir sind komplett in der Fläche aufgeteilt. Wir sind in 14 Bereitschaften und in drei Arbeitskreisen unterwegs, Die Bereitschaften haben als Kernaufgaben den Sanitäts- und Betreuungsdienst. Man sieht uns viel auf Sanitätsdiensten. Wir fahren den Helfer vor Ort, wir unterstützen ehrenamtlich den Rettungsdienst."
Welche größeren – untypischen – Herausforderungen waren im vergangenen Jahr zur bewältigen?
Matthias Straub: "Im letzten Jahr haben wir aufgrund der Pandemie zusätzlich Schnelltest-Zentren in der Fläche ehrenamtlich betrieben. Wir haben in den Kliniken unterstützt, da der Personalmangel Probleme bereitet hat. Wir waren mit unseren Helfern dabei, weil wir alle ausgebildete Sanitäter bis zum Notfallsanitäter sind und haben die Kliniken entlastet. Auch haben wir im Landratsamt beim Telefondienst unterstützt. Wir haben bei der Impfhotline ehrenamtlich unterstützt, alles Dinge, die außergewöhnlich waren durch die Pandemie. Aufgrund des Ukrainekonflikts sind dann auch wieder Flüchtlinge zu uns gekommen. Hierfür haben wir in Rettenberg und in Kempten, ehrenamtlich, komplett die Notunterkunft gemeistert."
Welche typischen, besondere bzw. steigende Tätigkeiten der Bereitschaften sehen Sie?
Matthias Straub: "Wie man immer sieht, ist es so, dass immer mehr Rettungsdienst-Einsätze notwendig werden. Wenn der Rettungswagen dann auch länger unterwegs ist oder auch bestimmte Kliniken nicht mehr die Patienten aufnehmen können, dann ist es so, dass das Einsatzgebiet für den Rettungswagen längere Zeit nicht besetzt ist. Hier kommt es dann darauf an, dass unsere Helfer vor Ort, wo wir dann auch komplett verteilt sind, an den unterschiedlichen Standorten die Erstversorgung übernehmen. Dann haben wir noch natürlich viele Sanitätsdienste gemacht. Es waren auch größere Veranstaltungen wie die Allgäuer Festwoche mit dabei. Zudem sind wir bei den ganzen Veranstaltungen auf der Freilichtbühne in Altusried gewesen. Wir haben auch die Viehscheide mit den Festzelten abgearbeitet und waren dabei."
Welche besonderen Herausforderungen stehen in diesem Jahr an?
Matthias Straub: "Das große Thema ist Blackout. Da müssen wir in den Bereitschaften, aber nicht nur in der Bereitschaft sondern auch zusammen mit der Wasserwacht, mit allen Beteiligten, Überlegungen anstellen, wie wir vorgehen, was wir machen müssen, wenn auf einmal für längere oder kürzere Zeit Stromausfall ist. Welche Sachen funktionieren auf einmal nicht mehr. Man hat ja beispielsweise kein Handy-Netz mehr. Wie sind die Alarmierungswege? Das müssen wir klären, damit wir aufgestellt sind, auch für den Fall der Fälle. Auch wenn man natürlich hofft, dass es kein Blackout-Szenario gibt. Aber auch die einzelnen Gemeinden sollen und müssen ja Krisenstäbe machen für den Fall, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten sind."
Geschrieben von: Redaktion