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Wer heute in Balderschwang unterwegs ist, wird ihn sehen: Ein großer Spezialhubschrauber bringt Bäume aus dem Wald ins Tal, um den Schutzwald in Balderschwang intakt zu halten. Denn der Wald ist zum Teil in die Jahre gekommen, deshalb müssen alte Bäume eingeschlagen und abtransportiert werden. So können junge Bäume Licht bekommen und wachsen. In einem Gespräch mit AllgäuHIT erklärt Schutzwaldmanager Anton Specht, der die Arbeiten den ganzen Tag begleitet, was heute passiert.
AllgäuHIT: Die Arbeiten im Schutzwald laufen bereits seit heute Morgen, wie läuft's bisher?
Anton Specht: Sehr gut, problemlos. Es war sehr gut vorbereitet von der Forstfirma Straubing aus Opfenbach, sie hat die Einsatzleitung hier. Und Rotex, die Spezialfirma aus der Schweiz, das sind wirklich Profis. Es läuft reibungslos und es liegt schon sehr viel Holz zusammen.
AllgäuHIT: Wie viel ist denn "viel Holz"? Um welche Bäume handelt es sich hier?
Anton Specht: Bei dem heutigen Projekt kommen insgesamt 400 Festmeter ins Tal. Das sind vor allem Bäume, die durch die Lawinenbauwerke eingesperrt werden, an die man quasi nie mehr vernünftig hinkommt und die auch groß genug sind, um die Lawinenbauwerke zu gefährden. Dann geht es um schwer zu erreichende Schutzwaldbereiche. Von dem her geht es nicht nur um ältere Bäume, sondern darum die nächste Generation einzuleiten, in manchen Bereichen, wo man ganz schwer hinkommt.
AllgäuHIT: Junge Bäume sollen Licht bekommen, sie sollen wachsen und zum Schutzwald beitragen. Wie viel ist noch zu tun, damit der Schutzwald eine – ich sage mal "wieder" – 1 A Funktion hat?
Anton Specht: Eine ganze Menge. Es ist nur die Auftaktveranstaltung kann man sagen. Im Herbst, vielleicht noch im Frühjahr, werden viele Seilbahnen aufgestellt und weiteres Holz entnommen – knapp 2 Tausend Festmeter insgesamt, um auf großer Fläche wirksam in den Wald zu kommen und auf großer Fläche die nächste Generation zu begründen. Wir wollen immer Bäume auf der Fläche haben, falls alte Bäume absterben, damit die Schutzwirkung immer da ist.
AllgäuHIT: Und wie steht es aktuell um den Schutzwald in Balderschwang – so vor dem anstehenden Winter?
Anton Specht: In Balderschwang hat der Lawinenabgang im Jahr 2019 gezeigt, dass die Wälder sehr gut funktioniert haben. Die Lawinen sind alle von der Weidfläche gekommen. Der Wald steht nicht schlecht da. Man muss sehr lange vorausschauen. Diese Wälder sind allemal Weideflächen gewesen, die mal angeflogen sind, sehr fichtenreich und dementsprechend einschichtig. Sie werden alle ihr Lebensalter gleichzeitig erreichen und das ist natürlich der worst case im Schutzwald. 60 bis 80 Jahre werden wir schon brauchen, um einen optimalen Schutzwald zu erreichen.
Written by: Redaktion