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Mit Beginn der Badesaison füllen sich die Liegeflächen an den natürlichen Badestellen auch im Allgäu. Vor dem Sprung ins kühle Nass sollten Besucher dennoch achtsam sein.
Mit steigenden Temperaturen beginnt die Badesaison im Landkreis Oberallgäu. Besonders viele Besucher zieht es dabei regelmäßig an die elf EU-Badegewässer im Kreis. Mit der Einordnung als EU-Badegewässer, die dann erfolgt wenn mit einer großen Zahl von Badenden gerechnet und vom Baden nicht dauerhaft abgeraten wird, gehen regelmäßige Kontrollen der Wasserqualität an den Badestellen einher. Durchgeführt werden die während der Saison im monatlichen Rhythmus durch das örtliche Gesundheitsamt.
Regelmäßig wird dabei den allermeisten EU-Badegewässern im Kreis eine sehr gute Wasserqualität bescheinigt. In diesem Jahr allerdings fällt die Bewertung des Grüntensees durch die EU mangelhaft aus. Das passiert dann, wenn bei mehreren Proben im Verlauf der vergangenen drei Jahre immer wieder das gehäufte Auftreten bestimmter Keime und Erreger festgestellt wurde.
Wer am Grüntensee baden will, wird deshalb ab sofort durch eine entsprechende Beschilderung darauf hingewiesen, dass das Baden hier auf eigene Gefahr erfolgt. Das Baden gänzlich zu untersagen, ist nicht notwendig, da die Qualität des Badeswassers in den allermeisten Proben in Ordnung war. Vielmehr soll mit dem Hinweis auf die wechselnde Wasserqualität an die Eigenverantwortung der Badenden appelliert werden: „Beim Baden in einem natürlichen Gewässer muss immer davon ausgegangen werden, dass sich im Wasser Erreger und Krankheitskeime finden“, sagt Dr. Ludwig Walters, der Leiter des Gesundheitsamtes Oberallgäu. Das sei zunächst nicht problematisch, sondern werde erst dann relevant, wenn ihre Konzentration im Wasser zu stark ansteigt oder Badende viele Erreger und Keime aufnehmen – etwa dann, wenn sie viel Wasser verschlucken oder das Wasser mit offenen Wunden (Haut-/Schleimhautläsionen) in Berührung kommt. Vor dem Sprung ins kühle Nass rät Walters deshalb, sich vorab auf den Seiten des Landratsamtes anhand der Ergebnisse der jüngsten Beprobung über die aktuelle Situation zu informieren und am Ufer selbst die Augen offenzuhalten: „Zum Beispiel sollte das Baden in einem Gewässer mit sichtbar starker Trübung oder Schlierenbildung eher vermieden werden“, erklärt er.
Bezüglich des Grüntensees machen sich die anliegenden Gemeinden Wertach und Oy-Mittelberg gemeinsam mit den zuständigen Behörden unterdes auf die Suche nach den Ursachen für die mangelhafte Wasserqualität. Die kann im Falle des 1,23 Quadratkilometer großen und bis zu elf Meter tiefen Stausees an vielen Stellen liegen: So lassen die aufgefunden Indikatorkeime auf Einbringung der Verschmutzungen von außen – etwa durch Wild- und Nutztiere aber auch den Menschen – schließen. Auch Ausnahmesituation wie Starkregen und damit verbundenes Einschwemmen von Gewässern aus weiterer Distanz kann die Zunahme der Verschmutzung begünstigen. Gerade das Schlagwetter mit Hochwasser im August 2021 war für die Einstufung mit maßgebend.
Am Ende der Ursachensuche, kündigt Ludwig Walters an, werde man gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt und den betroffenen Gemeinden diskutieren, ob und welche möglichen Maßnahmen für eine Verbesserung der Wasserqualität im Grüntensee umgesetzt werden können.
Geschrieben von: Redaktion