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Die umweltfreundliche Bad Hindelanger Mobilitätslösung „EMMI-MOBIL“ sorgt national und international weiter für Furore. Im Rahmen einer Regierungschefkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, kurz ARGE ALP, ist der beliebte Allgäuer Ferienort mit dem „ARGE ALP-Preis für innovative Klimaschutzprojekte“ ausgezeichnet worden. Das Bad Hindelanger On-Demand-System siegte in der Kategorie „Großprojekte“ gemeinsam mit dem Projekt „myclimate“ aus Graubünden (Schweiz).
Die Gewinner teilen sich das Preisgeld von 5.000 Euro. Insgesamt wurden Preise in Höhe von 34.000 Euro vergeben. ARGE ALP traf sich in der Hofburg in Innsbruck, um das 50-jährige Bestehen des Verbunds zu feiern und die Preisverleihung vorzunehmen.
„Dass die Marktgemeinde Bad Hindelang von einem so renommierten internationalen Verbund einen Preis erhält, ist eine große Ehre für uns. Wir hoffen sehr, dass EMMI-MOBIL weitere Gemeinden im Alpenraum motiviert und animiert, ähnliche Projekte zur Steigerung der Lebens- und Urlaubsqualität sowie zum Schutz von Klima, Luft und Natur auf den Weg zu bringen. Wir sehen es für nachfolgende Generationen als Lebensaufgabe, den natur- und sozialverträglichen Tourismus im Naturschutzgebiet der Allgäuer Hochalpen und dem Heilklimatischen Kurort Bad Hindelang auch in Zukunft weiter auszubauen – EMMI unterstützt uns sehr dabei“, sagt die 1. Bürgermeisterin von Bad Hindelang, Dr. Sabine Rödel.
Für Bad Hindelang ist es bereits der zweite Preis für EMMI-MOBIL in diesem Jahr. Im Mai gewann die Marktgemeinde den „Vitalpin KlimaInvestment Förderpreis“ und ließ dabei 39 Bewerber aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol hinter sich. Zudem ist EMMI-MOBIL mit vier weiteren Bewerbern für den Deutschen Tourismuspreis 2022 nominiert. Die Sieger werden am 16. November in Mainz gekürt.
Über EMMI-MOBIL
EMMI-MOBIL schließt mit derzeit zwei elektrisch betriebenen Kleinbussen die Lücken im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). Das App-basierte System nutzt das bestehende Mobilitätsnetz und ergänzt den kostenfreien Linienverkehr im ländlichen alpinen Raum. EMMI, das für emissionsfrei, miteinander und individuell steht, bringt Fahrgäste entweder zur nächsten ÖPNV-Haltestelle oder direkt bis ans Ziel. Somit sind Einwohner und Urlaubsgäste ab der Haustüre mobil und fahren zudem mit der elektronischen Bad Hindelanger Gäste- oder Bürgerkarte sowohl mit dem EMMI-MOBIL als auch dem ÖPNV kostenlos.
Der Individualverkehr wird durch diese intelligente Mobilitätslösung reduziert, zusätzlicher Verkehr entsteht nicht. Das war und ist der Marktgemeinde Bad Hindelang und dem Allgäuer Unternehmen WIIF GmbH, die Ideengeber und strategischer Berater für das Pilotprojekt in Bad Hindelang ist, von zentraler Bedeutung. Der Grund: Der größte CO2-Ausstoß im Tourismus findet bei der An- und Abreise statt. Da EMMI-MOBIL die erste und letzte Meile vor Ort schließt, liegt die große Hebelwirkung darin, dass Gäste unbeschwert – anstatt mit dem Auto – mit dem ÖPNV und der Bahn in die Alpen anreisen können. EMMI-MOBIL macht damit die sanfte Mobilitätskette perfekt und trägt zu mehr Lebens- und Urlaubsqualität und zum Schutz von Klima, Luft und Natur im Alpenraum bei.
Im Gemeindegebiet verortete virtuelle Haltestellen werden on demand (bei Bedarf) lückenlos bedient, sobald ein Fahrgast Mobilität benötigt. EMMI-MOBIL folgt keinen Linien und Fahrplänen, ist vollkommen bedarfs- und routenoptimiert und ist somit die Lösung für den ländlichen alpinen Raum. EMMI-MOBIL agiert als Zubringer zu den bestehenden Hauptlinien im ÖPNV und bindet Ortsteile an, die der ÖPNV nicht erreicht. Insbesondere die freie Wahl zwischen EMMI-MOBIL, ÖPNV und Taxi (oder in Kombination) sowie die Flexibilität unterscheidet das nachhaltige Mobilitätskonzept von herkömmlichen Sammeltaxis oder Busshuttles. Die EMMI-Tour ist zugleich ein geteiltes Erlebnis – unterwegs steigen Fahrgäste ein und aus, die in dieselbe Richtung möchten. Finanziert wird EMMI-MOBIL zum größeren Teil über die Einnahmen des Kurbeitrags (Gästekarte), ein kleinerer Teil über die Einnahmen der Bürgerkarte. Zudem fließen Parkplatzgebühren mit ein. Bedarfsgerecht bestellt wird EMMI-MOBIL ganz einfach über die door2door-App. Entscheidend ist hierbei die Intermodalität. Der Fahrgast bekommt über die App stets die beste Kombination aus EMMI-MOBIL und dem regionalen ÖPNV – sogar über die Landesgrenzen hinaus bis ins Tannheimer Tal/Tirol.
Über die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP)
Der alpenweite Verbund ARGE ALP, der auf kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene zusammenarbeitet, wurde 1972 gegründet. Mitglieder sind das Gründungsmitglied Bayern und die österreichischen Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Ferner gehören die Schweizer Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin, die autonomen Provinzen Bozen-Südtirol und Trient sowie die italienische Region Lombardei dem ARGE ALP-Verbund an.
Im Rahmen einer Regierungschefkonferenz trafen sich die Vertreter von ARGE ALP in der Hofburg in Innsbruck, um das 50-jährige Bestehen zu feiern und die Preisverleihung vorzunehmen. Tirol war Gastgeber, weil das österreichische Bundesland dieses Jahr den Vorsitz der ARGE ALP innehat. Hauptthemen des Treffens waren der Klimaschutz sowie der Umgang und die Bewältigung der Alpenländer damit.
Vor diesem Hintergrund wurden in der Hofburg Projektideen aus den Bereichen Energieeinsparung und Energieeffizienz geehrt. Zudem kamen Projekte in die Wertung, die infolge der Nutzung von regenerativen Energien entstanden sind, für Umwelt- und Klimaschutz sensibilisieren oder den sorgsamen Umgang mit Ressourcen oder nachhaltige Mobilität zum Ziel haben. Unternehmen, Gemeinden, Verbände und Vereine konnten ihre Ideen einreichen, Jungunternehmer ihr Startup-Projekt präsentieren.
Bildbeschreibung:
Beim Fototermin in der Hofburg in Innsbruck, von links: Günther Platter (ARGE ALP-Mitglied Tirol/Landeshauptmann von Tirol), Matthias Wendorf (Geschäftsführer beim EMMI-MOBIL-Ideengeber und -Berater WIIF GmbH), Melanie Huml (ARGE ALP-Mitglied Bayern/Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales), Dr. Sabine Rödel (1. Bürgermeisterin von Bad Hindelang) und Maximilian Hillmeier (Tourismusdirektor von Bad Hindelang).
Geschrieben von: Redaktion