Listeners:
Top listeners:
AllgäuHIT
AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
„Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger
In der AllgäuHit Blaulicht-Woche haben Einsatzkräften, die bei der Feuerwehr, im Krankenhaus oder im Rettungsdienst tätig sind, über ihre Arbeit erzählt – mit und während der Corona-Pandemie. Julia Rebuck ist Leiterin der Krisenintervention beim BRK Oberallgäu und war zu Gast im SonnTalk. Sie spricht über die Herausforderung in ihrer Arbeit und wie sie sowie ihr Team die Einsätzen zur Zeit händeln.
Im Begriff Krisenintervention steckt nicht nur „Krise“, sondern auch „Intervention, als das Dazwischengehen. Mit diesen Worten fängt Julia Rebuck, Leiterin der Krisenintervention beim BRK Oberallgäu, ihre ehrenamtliche Arbeit zu beschreiben. „Wir helfen Menschen, die in die Krise geraten, beispielsweise durch ein tragisches Ergebnis und helfen ihnen diese schlimme Situation auszuhalten.“
Das kann ein Verkehrsunfall sein, der traumatische Folgen hat, oder auch der Verlust eines geliebten Menschen. Das Team der Krisenintervention überbringt neben der Polizei diese Meldung den Angehörigen oder hilft direkt am Unfallort das Gesehene zu verarbeiten.
Erste Hilfe für die Seele
Die Erste Hilfe kennt jeder. Wenn sich jemand den Arm bricht zum Beispiel, dann muss man den Knochenbruch schienen. Es gibt aber die unsichtbaren Verletzungen nach einem unerwartenden Erlebnis. „Um diese Verletzungen kümmern wir uns. Wir leisten Erste Hilfe, sind aber keine studierten Psychologen, sondern helfen im Erstmoment“, betont Rebuck, die hauptamtlich im Rettungsdienst tätig ist.
„Freiwilligkeit ist das oberste Gebot bei uns. Wir bieten Unterstützung an und sind solange da, wie sie uns brauchen. Aber es ist immer irgendwann an der Zeit wieder zu gehen.“ Das Ziel ist am Ende den Betroffenen möglichst in sein soziales Netz zu übergeben. Julia Rebuck stellt immer eine Frage: „Wen hätten Sie gerne gerade bei sich?“ und ruft anschließend Familienangehörige, Freude oder Nachbarn an.
Ablauf der Krisenintervention
Wenn es zu einem Verkehrsunfall mit einem Toten kommt, informiert die Polizei die Leitstelle Allgäu. Diese Kollegen rufen das Team der Krisenintervention in der Bereitschaft an. „Dann fahren wir in unserem Privat-PKW zum Einsatz oder direkt zur Wohnung des Angehörigen“, sagt Julia Rebuck.
Wenn die Einsatzkräfte der Krisenintervention mit der Polizei die Todesnachricht überbringen, dann bringen sie Zeit mit. „Ein Einsatz kann nach einer Viertelstunde vorbei sein, weil der- oder diejenige sehr gefasst ist. Wir sind aber auch mal 4, 5 oder 6 Stunden bei den Angehörigen.“
Nachwuchs wird immer gebraucht
„Der Bedarf ist natürlich immer groß“ antwortet Julia Rebuck auf die Frage, ob Nachwuchs gebraucht wird. „Derzeit gehen wir alleine auf Einsätze, außer wenn ein Hospitant uns in seiner Ausbildung begleitet.“ Das Ziel zu zweit im Einsatz zu sein, wurde vom Bund bereits gesteckt. „Jetzt brauchen wir nur noch die Leute dafür.“
Alle Interessieren können sich direkt bei der Krisenintervention beim BRK melden.
Geschrieben von: Redaktion