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In Obergünzburg, Bayern, haben mehr als 70 Beschäftigte der Molkerei Saliter einen Warnstreik angekündigt, um gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Lohnangebote der Arbeitgeber zu protestieren. Unter der Leitung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) werden die Mitarbeiter heute vor dem Werkstor von Saliter zu Arbeitsniederlegungen übergehen.
Die NGG kritisiert das „absolut magermilchene Angebot“ der Arbeitgeber, das eine Lohnerhöhung von lediglich 3 Prozent in diesem und weiteren 2 Prozent im kommenden Jahr vorsieht. Im Gegensatz dazu fordert die Gewerkschaft einen festen Lohnzuschlag von 411 Euro pro Monat für alle Beschäftigten in der Milchwirtschaft. Claudia Weixler, Geschäftsführerin der NGG Allgäu, erklärt: „Es wird Zeit, dass die Beschäftigten ordentlich auf die Sahne hauen. Den Arbeitgebern muss klar sein, dass sie ihren Fuß von der Lohnbremse nehmen müssen.“
Neben der Lohnfrage setzt sich die NGG auch für eine Verbesserung der Ausbildungssituation in den bayerischen Molkereien ein. Die Forderungen umfassen unter anderem höhere Ausbildungsvergütungen für Azubis, eine Fahrkostenerstattung zur Berufsschule sowie mehr Zeit und Unterstützung für die Abschlussprüfungen.
Der Warnstreik in Obergünzburg soll als deutliches Signal vor der zweiten Tarifrunde Ende Juni dienen. Claudia Weixler betont die Entschlossenheit der Beschäftigten: „Die gestiegenen Kosten für Energie, Wohnen und Nahrungsmittel lassen uns keine andere Wahl. Die Arbeitgeber müssen sich bewegen, sonst wird sich bald auch nichts mehr in den Betrieben bewegen.“
Geschrieben von: Anton Bier