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Mit einer klaren Botschaft richtete sich die Zweckverbandsvorsitzende Landrätin Maria Rita Zinnecker an die Teilnehmer der jährlichen Versammlung der Allgäuer Moorallianz: Moorschutz braucht Beständigkeit, besonders in Zeiten des Wandels. Vertreter von Land- und Forstwirtschaft, Gemeinden, Fachbehörden und Verbänden sowie Förderstellen aus Land und Bund versammelten sich, um über die Zukunft und Herausforderungen des Moorschutzes im Allgäu zu sprechen.
Zinnecker betonte, dass die bisher erreichten Projektziele nur mit kontinuierlicher Unterstützung in Form von Personal- und Mittelausstattung weiterverfolgt und optimiert werden könnten. Besonders in Zeiten finanzieller Unsicherheit, in denen auf Landes- und Bundesebene viele Naturschutzprojekte durch Haushaltskürzungen gefährdet sind, sei das 15-jährige Natur-schutzgroßprojekt der Allgäuer Moorallianz eine positive Ausnahme. „Die lange Förderperspektive und kontinuierliche Projektarbeit sind entscheidend für die erzielten Erfolge in den beiden Landkreisen Ostallgäu und Oberallgäu“, erklärte Zinnecker. Diese Beständigkeit habe nicht nur den Erfolg des Projekts gesichert, sondern auch die Akzeptanz der Moorschutzmaßnahmen in der Region gestärkt.
„Moorschutz braucht Verbündete“, so Zinnecker weiter. Nur durch die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure könne ein langfristiger Schutz der wertvollen Ökosysteme gewährleistet und gleichzeitig ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet werden. Ein wichtiger Baustein des Projekts sei auch die begleitende Öffentlichkeitsarbeit. Unter dem Motto „Pioniere in Gummistiefeln“ berichtete der Bayerische Rundfunk im vergangenen Jahr in Radio und Fernsehen (Umweltmagazin „Unkraut“) darüber, wie in einem gemeinsamen Modellvorhaben der Moorprojekte Allgäuer Moorallianz und „MoorWERT“ integrativer Moorschutz auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen funktionieren kann. Dabei wurden auch die praktischen Herausforderungen und Probleme in der Umsetzung thematisiert.
Zinnecker hob die vielfältigen Bemühungen des Projektteams hervor, das mit Pressearbeit, Veranstaltungen zur Moor- und Klimabildung sowie der Erstellung von Informationsmaterialien und Moorerlebnisangeboten die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam macht. Zudem habe das Projektteam stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Grundeigentümer und Landnutzer aus der Forst- und Landwirtschaft.
Dr. Ulrich Weiland, der Projektleiter, nahm im Verlauf der Veranstaltung das Wort und stellte die Maßnahmen des Jahres 2024 sowie die dafür aufgewendeten Mittel vor. Insgesamt wurden rund 792.000 Euro für förderfähige Ausgaben verwendet, von denen die beiden Landkreise als Projektträger einen Eigenanteil von 10 Prozent tragen mussten. Zudem wurden durch Holzerträge und andere Einnahmen knapp 100.000 Euro generiert, die von den Fördermitteln abgezogen wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass im Jahr 2024 im gesamten Fördergebiet knapp 21 Hektar Grund erworben wurden. Dieser Grunderwerb unterstrich die Kleinteiligkeit der Moorparzellen und den damit verbundenen Arbeitsaufwand für das Projektteam.
Weiland berichtete auch von den Maßnahmen zur Wiedervernässung von Mooren – sowohl im Moorgrünland als auch im Moorwald. Der Schwerpunkt der Arbeiten liege auf der Sanierung des Wasserhaushalts geschädigter Moore. Ein Beispiel hierfür sei das Dümpfelmoos bei Marktoberdorf-Geisenried, wo mehrere kleinere Spunddämme in Zusammenarbeit mit der dortigen Ortsgruppe auf einem Grundstück des Bund Naturschutz eingebaut wurden. Besondere Aufmerksamkeit widmete Weiland dem Thema Waldumbau, bei dem forstliche Maßnahmen mit hydrologisch wirksamen Maßnahmen kombiniert werden. Ein weiteres Highlight des Projekts sei die Zapfenernte bei der von einem Pilzbefall bedrohten Moor-Kiefer oder Spirke, mit der heimisches Pflanzmaterial generiert werden soll.
Der Erfolg des Moorschutzprojekts Allgäuer Moorallianz zeigt deutlich: Kontinuität in der Finanzierung und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten sind der Schlüssel, um diese wertvollen Ökosysteme zu bewahren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Besonders in Zeiten finanzieller Unsicherheit bleibt der langfristige Erfolg nur dann gesichert, wenn die bestehenden Strukturen gestärkt und weiterentwickelt werden.
Geschrieben von: pk
Allgäu Landkreise Ostallgäu und Oberallgäu Moorgebiete Moorschutz Natur- und Umweltschutz