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Etwa jeder vierte Mann über 50 leidet unter Problemen beim Wasserlassen – oft verursacht durch eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH). Sie entwickelt sich meist langsam, kann aber die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Am Klinikum Kempten steht mit der bipolaren Enukleation der Prostata ein modernes, minimal-invasives Verfahren zur Verfügung, das eine besonders schonende und effektive Behandlung ermöglicht.

„Viele Männer zögern, über Beschwerden beim Wasserlassen zu sprechen. Dabei lassen sich mit modernen Methoden heute sehr gute und nachhaltige Ergebnisse erzielen“, erklärt Prof. Dr. Stephan Tschirdewahn, Chefarzt der Klinik für Urologie am Klinikum Kempten. Zu den typischen Symptomen zählen häufiger Harndrang – insbesondere nachts –, ein schwächer werdender Harnstrahl sowie das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können. In schweren Fällen kann es sogar zu Restharnbildung oder Harnstau bis in die Nieren kommen.
Nicht jeder Mann mit einer vergrößerten Prostata benötigt sofort eine Operation. Zunächst prüfen die Fachärzte, ob eine medikamentöse Therapie ausreichend ist. Erst wenn die Beschwerden bestehen bleiben oder Komplikationen drohen, ist ein Eingriff sinnvoll.
Bei der bipolaren Enukleation der Prostata wird überschüssiges Prostatagewebe, das die Harnröhre verengt, mithilfe elektrischer Energie präzise entfernt – ganz ohne Bauchschnitt. Der Eingriff erfolgt endoskopisch durch die Harnröhre. Das Verfahren gilt als besonders blutungsarm und eignet sich auch bei stark vergrößerten Drüsen. Durch die effektive Blutstillung wird das Risiko von Nachblutungen deutlich reduziert. Das entnommene Gewebe kann zudem feingeweblich untersucht werden, um bösartige Veränderungen auszuschließen.
Oberarzt Andrii Chernyshenko, der die Eingriffe am Klinikum Kempten regelmäßig durchführt, betont die Vorteile des Verfahrens:
„Die bipolare Enukleation ermöglicht uns, überschüssiges Gewebe sehr präzise und mit geringer Belastung zu entfernen. Die Patienten erholen sich schnell und profitieren von einer nachhaltigen Linderung ihrer Beschwerden.“
Neben der Operation können unterstützende Maßnahmen wie ausreichend Bewegung, Entspannungstechniken und eine gleichmäßig über den Tag verteilte Trinkmenge helfen, die Symptome zu lindern.
Auch wenn die gutartige Prostatavergrößerung nichts mit Krebs zu tun hat, ist eine regelmäßige Früherkennung wichtig. Nach aktuellen Leitlinien reicht zur Prostatakrebs-Vorsorge in der Regel eine Bestimmung des PSA-Werts (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut aus – auf die früher übliche Tastuntersuchung kann meist verzichtet werden. Das senkt die Hemmschwelle vieler Männer, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Besonders bei familiärer Vorbelastung empfehlen Urolog:innen eine engmaschige Kontrolle.
Mit der bipolaren Enukleation der Prostata bietet das Klinikum Kempten ein modernes, sicheres und besonders schonendes Verfahren, das Männern mit gutartiger Prostatavergrößerung eine deutliche und dauerhafte Verbesserung ihrer Lebensqualität ermöglicht – bei geringem Risiko und kurzer Erholungszeit.
„Unser Ziel ist es, die Lebensqualität unserer Patienten langfristig zu verbessern – mit modernster Technik, individueller Beratung und umfassender Betreuung“, fasst Prof. Dr. Stephan Tschirdewahn zusammen.
Geschrieben von: Bernd Krause
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