Menschliche Überreste in Höhle bei Oberstdorf entdeckt – Kriminalpolizei ermittelt

In einem abgelegenen Teil des Lochbachtals bei Oberstdorf hat ein Höhlenforscher am Sonntag, 27. April 2025, einen makabren Fund gemacht: In einer engen Felsspalte, die sich als kleine Höhle herausstellte, stieß er auf menschliche Knochen – darunter auch Teile eines Schädels. Der Fund wurde umgehend der Polizei gemeldet, die mit der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West vor Ort rückte und die sterblichen Überreste sicherte.

Nach ersten Einschätzungen der Einsatzkräfte liegen die Knochen offenbar schon seit längerer Zeit in der schwer zugänglichen Höhle. Da keine Kleidungsstücke, persönliche Gegenstände oder Ausrüstungsgegenstände wie etwa ein Rucksack gefunden wurden, sind die Umstände des Fundes bislang unklar. Rechtsmediziner sollen nun Alter, Geschlecht und Liegezeit der Knochen klären. Diese Untersuchungen könnten auch Hinweise auf die Identität der verstorbenen Person liefern.

Die Kriminalpolizeiinspektion Kempten hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Im Fokus steht dabei vor allem die Frage, ob ein Zusammenhang mit bekannten Vermisstenfällen besteht. Entsprechende Datenbanken und Akten werden derzeit geprüft. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen oder andere äußere Einwirkungen liegen zum aktuellen Stand jedoch nicht vor.

Die Ermittler betonen, dass es sich auch um einen natürlichen Todesfall handeln könnte – etwa infolge eines Unfalls oder einer medizinischen Notsituation in der abgelegenen und schwer zugänglichen Gegend.

Für die Kriminalpolizei ist die Klärung des Falls trotz der unklaren Ausgangslage wichtig, insbesondere um Angehörige vermisster Personen nicht länger im Ungewissen zu lassen. Bis rechtsmedizinische Befunde vorliegen und eine mögliche Identifizierung abgeschlossen ist, werden allerdings noch einige Wochen vergehen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung darum, sich zu melden, wenn jemand Informationen zu vermissten Personen hat, die sich in der Vergangenheit im Raum Oberstdorf oder dem Lochbachtal aufgehalten haben könnten.