Tagung am Flughafen Memmingen: Vorbereitung auf "grünes" Fliegen

Die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze (IDRF) hat sich bei ihrer Tagung am Flughafen Memmingen auf die Zukunft des "grünen" Fliegens vorbereitet. Die Vertreter der regionalen Flughäfen arbeiten bereits aktiv daran, die Voraussetzungen für klimaneutrales Fliegen zu schaffen.

IDRF-Vorstandsvorsitzender Klaus-Jürgen Schwahn betonte, dass die Flugplätze sich bereits auf die Zukunft vorbereiten, während die Politik in Deutschland und Europa noch um Details ringt. Da in naher Zukunft voraussichtlich eine Mindestmenge an nachhaltigem Kraftstoff im Flugverkehr verpflichtend sein wird, kümmern sich die regionalen Airports bereits um die entsprechende Logistik. Auf der Tagung diskutierten die Mitglieder, die 75 regionale Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätze repräsentieren, mit einem Manager des finnischen Unternehmens Neste, dem weltweit führenden Hersteller von nachhaltigem Flugbenzin (Sustainable Aviation Fuel, SAF), über entsprechende Fragen.

Die Tagungsteilnehmer kritisierten Pläne der EU, die eine stärkere Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe nur mäßig fördern würden. Sie bezeichneten auch die Zulassung für ein Emissions-Monitoring bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHST) als zu kompliziert.

Um im Bereich des "grünen" Fliegens einen bedeutenden Schritt voranzukommen, kündigte der Verband eine Initiative an, die weltweit neue Maßstäbe setzen soll. Unter dem Titel "Innovate-2-Fly" wird derzeit an einem Klimaschutz-Kombizertifikat gearbeitet, das herkömmliche Kompensationsprogramme mit Innovationen zur Entwicklung einer nachhaltigen Luftfahrt verknüpfen und internationale Standards wie das CORSIA-Abkommen übertreffen soll. Das Ziel dieses Programms ist es, die Luftfahrt so zu transformieren, dass die Gründe für einen Ausgleich weitgehend entfallen und zudem weitere Emissionen wie Fluglärm reduziert werden, erklärte IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer.