Sanitäter soll in Memmingen hilflose Frau vergewaltigt haben

Vergewaltigung und sexuelle Belästigung – die Vorwürfe gegen einen 45-jährigen ehemaligen Rettungssanitäter aus Memmingen wiegen schwer. Seit Donnerstag steht der Mann in Memmingen vor Gericht. Die Anklageschrift ist harter Tobak.

Dem heute 45-Jährigen wird vorgeworfen, sich im Juli 2020 an einer betrunkenen und damit hilflosen Frau vergangen zu haben. Die Frau sollte auf Grund ihrer Lage mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Angeklagte soll mit der Geschädigten alleine im hinteren Teil des Krankenwagens gewesen sein und ihr bei dieser Gelegenheit „überraschend und schmerzhaft“ zwei Finger in die Vagina eingeführt haben. Sie konnte sich auf Grund ihrer Alkoholisierung nicht wehren.

Dem Angeschuldigten werden zudem zwei weitere sexuelle Vergehen vorgeworfen. In einem Fall soll er während einer Materialkontrolle eines Rettungswagens eine Kollegin belästigt haben: Er soll sie im Zeitraum zwischen Oktober 2016 und Oktober 2017 gegen ihren Willen geküsst, mit einer Hand in ihre Unterhose gefahren und sie mit einem Finger penetriert haben. Anschließend soll er sie „geiles Stück“ genannt haben.

2019 soll der Angeschuldigte eine weitere Kollegin sexuell belästigt haben.

Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.

Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt, ein Urteil wird im April erwartet.