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Rathaus

Krisenvorsorge in Memmingen

today24. November 2023

Hintergrund
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Memmingen bereitet sich auf den unwahrscheinlichen, aber potenziell gravierenden Fall eines flächendeckenden Stromausfalls vor. In einem Pressegespräch im Rathaus wurde eine Blackoutkarte präsentiert, die Informationen über Notrufstellen und Versorgungseinrichtungen bei einem Blackout enthält.

Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte die geringe Wahrscheinlichkeit eines flächendeckenden Stromausfalls über mehrere Tage, verwies jedoch auf die Notwendigkeit, für diesen extrem unwahrscheinlichen Fall vorbereitet zu sein. Die Blackoutkarte, die Mitte Dezember an Haushalte verteilt wird, soll Bürgern zeigen, wo sie im Notfall Hilfe erhalten können. Rothenbacher unterstrich auch die Bedeutung persönlicher Vorsorge, wie das Vorhalten von Trinkwasser und Lebensmitteln.

Für den Fall, dass weder Telefon noch Handy funktionieren, können die Bürger im Blackout-Fall Notfälle an Feuerwehrhäusern, Rettungsorganisationen oder der Polizei melden. Die Stadthalle dient als Anlaufstelle für Hilfe, und nach vier Stunden eines flächendeckenden Blackouts wird sie als Leuchtturm eingerichtet.

Die Stadtwerke Memmingen sichern die Trinkwasserversorgung mit Notstromaggregaten, und Marcus Geske, Leiter der Stadtwerke, erklärte, dass die Dieselvorräte für sieben bis zehn Tage ausreichen. Die Gasversorgung ist stromunabhängig, solange Gas nach Deutschland importiert wird. Die medizinische Notfallversorgung im Klinikum Memmingen ist durch Notstromaggregate und Dieselvorräte mindestens sieben Tage lang gesichert.

Dr. Rupert Grashey, Chefarzt Stabsstelle Notfall- und Katastrophenmedizin am Klinikum Memmingen, betonte die hohe Qualität der medizinischen Notfallversorgung. Er erklärte, dass das Klinikum in verschiedenen Bereichen batteriegepufferte Stromversorgungen habe, um eine unterbrechungsfreie Versorgung zu gewährleisten. Grashey empfahl auch persönliche Vorsorgemaßnahmen wie das Vorhalten lebenswichtiger Medikamente zu Hause.

Andreas Bayer von der Lechwerke AG erläuterte das technische Prozedere bei einem Stromausfall. Er betonte, dass die LEW Verteilnetz nicht von einem großflächigen Stromausfall ausgehe. Bei regionalen und zeitlich begrenzten Lastabschaltungen könnten Teile des Netzes kaskadenartig und zeitweise abgeschaltet werden. Das deutsche und europäische Ringleitungsnetz mache einen flächendeckenden Stromausfall technisch extrem unwahrscheinlich.

Insgesamt verdeutlichte das Pressegespräch die Bemühungen der Stadt Memmingen, die Bevölkerung auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Dienstleistern, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können.

 

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Geschrieben von: Redaktion

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