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Am Allgäu Airport in Memmingerberg herrscht Nachtflugverbot – von 22:30 Uhr bis 6 Uhr morgens dürfen hier keine Flugzeuge landen. Dies ist in erster Linie dem Lärmschutz geschuldet. Doch es gibt Ausnahmen.
"Bei uns wurden die Flugbetriebezeiten im Zuge unseres Planfeststellungsbeschlusses von den Behörden festgelegt", erklärt Pressesprecherin Marina Siladji. Zwischen 22:30 und 6 Uhr herrscht ein Nachtflugverbot, Starts sind nur bis 22 Uhr erlaubt. D
Doch es gibt auch Ausnahmen: Maschinen, die am Flughafen stationiert sind, dürfen etwas länger landen, bis spätestens 23:30 Uhr. "Bei uns sind zum Beispiel drei Maschinen von Ryan Air stationiert, die müssen ja wieder 'nach Hause' kommen", erklärt die Pressesprecherin weiter.
Um Leben und Tod
Auch in anderen Situationen gibt es Ausnahmen vom Nachtlandeverbot in Memmingerberg – und zwar in erster Linie dann, wenn es um Leben und Tod geht. Wenn ein Flugzeug, oder auch Hubschrauber, wetterbedingt, aus technischen Gründen oder aus sonstigen Sicherheitsgründen notlanden muss, zum Beispiel. Oder bei Katastropheneinsätzen, medizinischen Einsätzen oder sonstigen Einsetzen.
Kürzlich gab es so eine Ausnahme – nachts landete ein Flugzeug auf dem Allgäu Airport. Es hatte ein Organ an Bord, das einem Menschen in einer nahen Klinik transplantiert werden sollte. Auch in diesem Fall zählt jede Minute. "Da kann man sich natürlich nicht an die Betriebszeiten halten, das Organ muss möglichst schnell in die Region kommen, deshalb fand der Flug auch nachts statt", erläutert Siladji. Ein Rettungswagen stand vor Ort bereit, um das Organ zur entsprechenden Klinik zu bringen.
Im vergangenen Jahr fanden am Allgäu Airport acht dieser sogenannten Ambulanzflüge statt. Auch für die Polizei wird immer mal wieder eine Ausnahme gemacht, wenn diese in wichtigen Fällen einen Hubschrauber nachts auftanken muss. Dieser Fall trat im vergangenen Jahr sechsmal ein.
Eine wirkliche, filmreife Notlandung eines Flugzeugs gab es am Allgäu Airport noch nie.
Geschrieben von: Redaktion