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Einige Stromverteilerkästen in der Memminger Innenstadt sind in den vergangenen Wochen zu Kunstobjekten geworden. Schülerinnen und Schüler des P-Seminars „Street-Art“ des Vöhlin-Gymnasiums haben 14 Kästen mit Motiven zu Kinderrechten versehen.
„Ihr habt die Stromkästen sehr schön und ideenreich gestaltet und tragt mit eurer Kunst eine wichtige Botschaft in den öffentlichen Raum“, betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei der Eröffnungsfeier. „Ihr fordert die Leute mit euren Motiven zu den einzelnen Kinderrechten auf, genauer hinzuschauen. Danke für euer wertvolles Engagement“, würdigte der Oberbürgermeister, der die Schirmherrschaft für das Kunstprojekt übernommen hat. Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars erläuterten bei einem Rundgang zu den Stromkästen die von ihnen entworfenen Motive.
Nachdem der städtische Bauhof und die LEW Verteilnetz GmbH die LEW-Stromverteilerkästen gereinigt und grundiert hatten, konnten die Schülerinnen und Schüler mit der Gestaltung beginnen. Eine Herausforderung beim Malen oder Sprayen der Entwürfe, so erzählten sie beim Rundgang, stellten beispielsweise die Rillen auf der Oberfläche mancher Kästen dar.
Auf einem Stromkasten in der Kuttelgasse tragen graue und schwarze Silhouetten von Kindern Preisschilder am Arm, in einer pinkfarbenen Sprechblase sagen sie: „Wir sind unverkäuflich!“ – Kinder haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt und Missbrauch. Neben Schreibwaren Natterer zeigt ein Verteilerkasten bunte Kinder, die auf ein Schulgebäude zusteuern, im Vergleich zu arbeitenden Kindern vor einer düsteren Fabrik, die kräftig durchgestrichen ist – Kinder haben ein Recht auf Bildung. In der Lindentorstraße zeigt ein Kasten ein überdimensional großes Auge, das durch ein Schlüsselloch ein Kind beim Lesen beobachtet – Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Und sie haben ein Recht auf Spielen und Freizeit, was mit der Kinderbuchheldin Pippi Langstrumpf auf einem Stromkasten Ecke Kalchstraße/Salzstraße symbolisiert wird.
„Ihr habt eine starke Symbolik gewählt“, lobte Kunstlehrerin Barbara Müller-Pollack, die die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe bei dem Kunstprojekt begleitete. „Kunst im öffentlichen Raum ist etwas Spannendes. Memmingen bietet unglaublich viel Raum dafür“, betonte sie.
Die Idee, auf Kinderrechte aufmerksam zu machen, sei ihnen durch den Kinderschutzbund Memmingen-Unterallgäu gekommen, erzählten die Schülerinnen und Schüler in einem Rückblick auf das Projekt. Sie befassten sich unter anderem mit der Arbeit des Kinderschutzbundes, der die in der UN-Kinderrechtskonvention formulierten Rechte des Kindes in den Fokus rückt. „Kinderrechte sind Menschenrechte“, betonte Monika Dörr vom Kinderschutzbund und dankte den jungen Leuten, dass sie sich dem Thema angenommen haben.
„Es ist ein wunderbares Projekt“, würdigte Burkhard Arnold, Direktor des Vöhlin-Gymnasiums. „Ihr habt euch viel Arbeit gemacht, es sind wunderschöne Motive geworden und ich freue mich, dass ihr den städtischen Raum mit diesen wichtigen Botschaften zu den Kinderrechten geprägt habt.“
Gefördert wurde das Kunstprojekt durch die Lechwerke AG und den Kinderschutzbund Memmingen-Unterallgäu.
Geschrieben von: Redaktion