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Der FC Memmingen wird definitiv nicht am Ligapokal der Regionalliga Bayern teilnehmen, auch wenn dies mit der Einstufung als „Berufssportler“ durch den Bayerischen Fußballverband und das bayerische Innenministerium jetzt möglich wäre. Über diesen Wettbewerb wird ein Startplatz für die DFB-Pokal-Hauptrunde in der nächsten Saison ausgespielt. Vier Regionalliga-Vertreter qualifizieren sich über den Liga-Pokal zudem für das Viertelfinale im noch laufenden BFV-Toto-Pokal über den ein weiterer Startplatz für den DFB-Pokal ausgespielt wird.
Wie Memmingen verzichten auch die Regionalligisten Heimstetten, Rosenheim, Schalding-Heining, Rain und Garching. Die Argumente sind überall die gleichen, in erster Linie der Schutz der Spieler, die nach sechs Monaten Pause mit nur zweiwöchiger Vorbereitung ohne Testspiele am 22. Mai starten müssten. Die Argumente der absagenden Vereine sind die gleichen: Das gesundheitliche Risiko ist zu hoch, die Verletzungsgefahr zu groß. Der Verband hat eine andere Meinung. „Auch wenn wir auf dem Papier zu Berufssportlern erklärt werden, sind wir Amateure. Nahezu alle gehen arbeiten, studieren oder gehen zur Schule“, gilt es für den 2. FCM-Vorsitzenden Thomas Reichart darum, vor allem die Spieler zu schützen. Und auch sonst spricht zu Vieles dagegen: Der Kostenapparat muss vielleicht für nur ein Spiel hochgefahren werden. Einnahmen gibt es ohne Zuschauer keine. Ein Hygienekonzept, vergleichbar mit den Bundesligisten, muss umgesetzt werden – die Spieler müssten beispielsweise nahezu alle sonstigen Kontakte einschränken und laufend getestet werden. Und was passiert, wenn die komplette Mannschaft bei einem Corona-Fall in Quarantäne müsste? „Das versteht kein Arbeitgeber mehr, wenn das wegen Freizeitfußball passiert“, sagt Reichart, zumal die Memminger das im vergangenen Jahr ganz und in Teilen schon hatten.
Gleichwohl blickt der Fußballclub über den Tellerrand hinaus. Der Verband hält nämlich am Beginn der neuen Regionalliga-Saison bereits für Anfang/Mitte Juli fest. So wird der FCM am 1. Juni ins Training einsteigen, um sich gezielt und ausreichend vorzubereiten. Die Kosten für die vorgeschriebenen POC-Antigentests für den gesamten Spielerkader, Trainer und Funktionsteam trägt der Verein. Vor dem offiziellen Trainingsstart erhalten die Fußballer Pläne für ein individuelles Grundlagentraining.
Im BFV-Totopokal sind unter den noch vertretenden 24 Amateurclubs aus dem Allgäu der SV Egg und der 1. FC Sonthofen vertreten. Bis kommenden Montag müssen auch diese Vereine dem Verband verbindlich mitteilen, ob sie dabei sind und von ihren Kommunen als „Amateure“ Ausnahmegenehmigungen vom geltenden Trainings- und Spielverbot bekommen. Der Großteil wird aussteigen. Aus Sonthofen hieß es auf Nachfrage, dass darüber intern beraten und die Entscheidung zunächst dem Verband mitgeteilt wird.
Geschrieben von: Redaktion