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Sport

FC Memmingen: Jung, hungrig aber auch erfahren

today10. Juni 2021

Hintergrund
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Der FC Memmingen geht in der Fußball-Saison 2021/2022 weiter in der Regionalliga Bayern an den Start. Für Schlagzeilen sorgte in den vergangenen Monaten das geplante Multifunktionsgebäude direkt in der Arena, das vom Verein trotz Pandemiezeiten angepackt wird.

Der FCM will das Generationenprojekt mit Partnern und Sponsoren, wie berichtet, mit einer Investitionssumme zwischen drei und vier Millionen Euro allein schultern. Momentan ungewöhnlich groß ist der Kader für Regionalliga- und U21-Mannschaft, die als Unterbau weiter in der Landesliga Südwest spielt.

Wir haben mit dem sportlichen Leiter Thomas Reinhardt über die aktuelle Ausrichtung und Zukunftsvisionen beim Allgäuer Traditionsclub gesprochen.

Der aktuelle Kader umfasst rund 50 Spieler, selbst für zwei Mannschaften ist dies ungewohnt groß. Was tut sich noch in personeller Hinsicht?
Reinhardt: Wir hatten zum Re-Start 45 Feldspieler und fünf Torleute. Normalerweise liegt die Kaderstärke bei 38 plus Torhüter. Wir haben aber beschlossen, dass wir mit allen Jungs in die Vorbereitung gehen wollen, die uns auch in der schwierigen Zeit die Treue gehalten haben. Bis auf drei Fälle wird das auch so umgesetzt. Für Elias Kollmann, Benedikt Berger (zum TSV Schwabmünchen) und Antonios Masmanidis ist der Weg nach Memmingen zu weit, vor dem Hintergrund, dass wir ihnen wenig Chancen für die Regionalliga eingeräumt haben. Trotz des großen Kaders hatten wir zum Vorbereitungsauftakt noch Spieler zum Probetraining eingeladen. Spieler mit Talent, jung und hungrig darauf, sich weiterzuentwickeln. In der kommenden Woche kann ich mehr dazu vermelden. Es wird also neben den Rückkehrern Lukas Bettrich und Pascal Maier noch weitere Neuzugänge geben.

Sind die Ziele in der Regionalliga künftig höhergesteckt? In der Corona-Saison war es ein Relegationsplatz, nur durch den Abbruch wurden die Entscheidungsspiele nicht mehr ausgetragen und der Ligaverbleib sozusagen am grünen Tisch gesichert.
Reinhardt: Wir haben uns für die Zukunft ambitionierte Ziele gesetzt. Aber das allerwichtigste bleibt, dass der FC Memmingen wirtschaftlich gesund ist. Was nützt eine Spitzenposition in der Regionalliga oder ein Aufstieg in die 3. Liga, wenn man sich das hinten und vorne nicht leisten kann. Da sind wir uns einig – von der Vorstandschaft über die sportliche Leitung bis hin zu unseren Trainern. Unser Plan ist aber langfristig, das haben wir auch in der Coronazeit in vielen Videotreffen immer wieder besprochen. Auch die Möglichkeit, dass wir zuletzt hätten absteigen können, war Teil dieser Strategie.

Wie sieht dieser Zukunftsplan aus?
Reinhardt: Wir wollen und müssen eine Mannschaft aufbauen, die in Memmingen anerkannt wird. Dazu brauchen wir Spieler, die den FCM im Herzen tragen und mit denen sich unsere Zuschauer identifizieren. Das Wichtigste ist ein Gerüst mit einigen erfahrenen Spielern, wie wir sie mit unseren Rückkehrer nach ihren Profikarrieren wie Martin Dausch und Timo Gebhart schon jetzt haben. In Zukunft sollen noch weitere Spieler dieser Qualität dazu kommen. Dazu unsere vielen jungen Talente, die wir einbauen, fördern und fordern wollen. Dieses Konzept soll in drei, vier, spätestens fünf Jahren unser Standard sein. Das wäre so auch finanzierbar.

Welche Rolle spielt dabei das Multifunktionsgebäude, das nicht nur die Infrastruktur im Stadion verbessern soll?
Reinhardt: Dieser Bau ist für unsere Entwicklung elementar. Was hier Armin Buchmann mit seinem Präsidium in der Planung in den vergangenen zwei Jahren bereits geleistet hat, ist super. Dass der Verein es jetzt allein stemmt, ist überragend. Aber das geht natürlich nur mit Gönnern, Partnern und Sponsoren. Momentan ist ja fast wöchentlich zu lesen, wie viele bedeutende Firmen zu uns stehen, den Weg mitgehen, Verträge verlängern oder neu abschließen. Dafür muss man in dieser Zeit sehr, sehr dankbar sein. Wenn dieses Gebäude nicht entstehen würde, hätten wir uns sicher von der jetzigen Konstellation mit Amateurspitzenfußball und der nachhaltigen Jugendförderung verabschieden müssen.

Das heißt, der FC Memmingen backt in der kommenden Runde auch sportlich größere Brötchen?
Reinhardt: Für die kommende Saison geht es erstmal um den Klassenerhalt. Unser Cheftrainer Esad Kahric und sein Team haben für die Regionalliga und Landesliga die anspruchsvolle aber auch spannende Aufgabe schlagkräftige Mannschaften mit vielen Talenten aufzubauen. Um es klarzustellen, auch wenn ein Abstieg eine brutale Enttäuschung wäre, an unserer langfristigen Strategie würde es nichts ändern. Wir wissen alle, dass nichts von heute auf morgen geht. Ich hoffe natürlich, dass unsere Fans den Weg ebenfalls mitgehen, auch wenn es zwischendurch holprig werden kann.

Wird sportlich gespart, damit das Millionenprojekt Multifunktionsgebäude verwirklicht werden kann?
Reinhardt: Das höre ich von Spielerberatern oft, wenn der FCM so einen Bau hinstellt, muss man doch auch gescheite Spieler finanzieren können. Der Bau hat aber momentan mit unserem Kaderbudget nichts zu tun und läuft unabhängig davon, auch gleich wie der sportliche Erfolg ist. Umgekehrt wird der sportliche Bereich in Zukunft von diesem Bau in vielen Hinsichten, auch finanziell stark profitieren. Die sogenannten „gescheiten Spieler“ verlangen übrigens zwischen 1.500 und 3.000 Euro netto. Da sind wir mit Steuern, Sozialabgaben, Berufsgenossenschaft und Nebenleistungen schnell beim Doppelten. Das lässt sich ja schnell hochrechnen was das für eine Saison bedeutet. Das ist gerade in Pandemiezeiten und ohne einen finanzstarken Mäzen derzeit nicht machbar, deshalb ja unser eigener Weg.

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Geschrieben von: Redaktion

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