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Polizei

Ehepaar aus Memmingen wird Opfer von falschen Polizeibeamten

today9. Dezember 2022

Hintergrund
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Erneut wurden Senioren Opfer von Callcenterbetrügern. Die Täter gaben sich wieder einmal als falsche Polizeibeamte aus. Das Ehepaar aus Memmingen übergab an der eigenen Haustüre Geld und Schmuck an die Betrüger.

Bereits am Dienstag zur Mittagszeit wurde ein Memminger Seniorenehepaar Opfer sogenannter „Falscher Polizeibeamter“ und übergaben den bislang unbekannten Tätern Bargeld und hochwertigen Schmuck mit einem hohen fünfstelligen Wert an ihrer Haustür. Die Betrüger kontaktierten die beiden 82-jährigen Opfer zunächst am Telefon und gaben sich als Polizeibeamte des „Raub- und Betrugsdezernates“ der Kripo Memmingen aus. Unter dem Vorwand, dass die Polizei Erkenntnisse über einen bevorstehenden Einbruch in der Wohnung des Ehepaares habe, brachte der Anrufer geschickt in Erfahrung, wieviel Bargeld und Schmuck die beiden Rentner zu Hause aufbewahren.

Um sämtliche Wertgegenstände vor einem bevorstehenden Einbruch in Sicherheit zu bringen wurde vereinbart, das begehrte Diebesgut kurzfristig durch die Polizei amtlich verwahren zu lassen. Nur wenig später übergab das Ehepaar Bargeld und Schmuckgegenstände an einen augenscheinlich uniformierten und wortkargen Mittäter, welcher wie vereinbart an ihrer Haustüre klingelte und ein zuvor vereinbartes Kennwort nannte. Während der gesamten Verhandlungsdauer hielten die Betrüger permanent den Telefonkontakt aufrecht, offensichtlich um zu verhindern dass ihre Opfer gleichzeitig mit der Polizei oder Angehörigen telefonieren können.

Als die dreisten Betrüger letztlich im Nachgang auch noch verlangten, dass sämtliches Bankguthaben zur Sicherung an ein Konto in Großbritannien überwiesen werden soll, erkannten diese den Betrug und verständigten die „richtige“ Polizei. Das zuständige Fachkommissariat für Eigentums- und Vermögensdelikte der Kripo Memmingen hat zwischenzeitlich die Ermittlungen zur Ergreifung der Täter aufgenommen.

Der Abholer an der Haustür kann wie folgt beschrieben werden: männlich, etwa 25-30 Jahre alt, circa 1,80 Zentimeter groß, schlank, mitteleuropäisches Aussehen, dunkle lockige zurückgekämmte Haare und mit einer dunkelblauen zumindest polizeiähnlichen Uniform gekleidet. Wie diese Person zur Wohnung der beiden Senioren in der Machnigstraße gelangte, ist bislang unbekannt. Wer Angaben zu dieser auffälligen Person machen kann, welche möglicherweise zwischen circa 12:00 Uhr und 14:00 Uhr dort aufgefallen war, wird gebeten sich, unter Telefon 08331/100-0 an die Polizei zu wenden.

Das Phänomen

Die falschen Polizeibeamten teilen den Geschädigten bei dieser Variation des Betrugs mit, dass in deren Haus ein Einbruch bevorstehen würde. Daher fordern sie die Geschädigten auf, sämtliches Bargeld und Wertgegenstände den vermeintlichen Polizeibeamten zur Sicherung zur übergeben, bis die Täter gefasst sind. Während ihrer Tat versuchen die Täter ihre Opfer stetig am Telefon zu halten, um eine Kontaktaufnahme mit Angehörigen und der „richtigen“ Polizei zu verhindern und um zusätzlich Druck aufzubauen.

Die Schadenssumme

Mit der Betrugsart des „Falschen Polizeibeamten“ erlangten Callcenterbetrüger im Jahr 2022 bereits über 300.000 Euro. Von über 1.000 gemeldeten Fällen waren davon 36 für die Betrüger erfolgreich.

Die Polizei rät:

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!
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Geschrieben von: Redaktion

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