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Zwei Frauen im Allgäu fielen kürzlich auf sogenannte "Romance-Scammer" herein. Die beiden Frauen überwiesen ihren angeblichen Liebsten hohe Geldbeträge. In diesem Jahr ermittelt die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West bereits in 14 Fällen dieser Betrugsmasche, bei denen insgesamt rund 250.000 Euro erbeutet wurden.
Der erste Fall
Eine 54-jährige Frau aus dem Landkreis Oberallgäu lernte über zwei Kommunikationsplattformen bzw. Messengerdienste im Internet einen Mann kennen, der vorgeblich aus Schweden stammt. Gerade sitze er aber auf einer Dienstreise in der Türkei fest und brauche daher dringend finanzielle Unterstützung. Die Frau überwies ihrer virtuellen Bekanntschaft für einen vorgetäuschten Schicksalsschlag in Teilbeträgen eine mittlere fünfstellige Summe an Konten in der Türkei.
Der zweite Fall
Eine 48-jährige Frau aus dem Landkreis Ostallgäu lernte einen angeblichen Schiffskapitän im Juni 2021 über ein Dating-Portal kennen. Im Verlauf der Online-Bekanntschaft gelang es ihm, das Vertrauen der Frau zu gewinnen. Unter verschiedensten Vorwänden und unter Aufbau eines starken emotionalen Drucks konnte er sein Opfer immer wieder zu Geldüberweisungen auf ausländische Konten bewegen. Der Täter machte der Geschädigten glaubhaft, dass er Geld für den Kauf eines Apartments und für die Krankenhausaufenthalte seiner an Brustkrebs erkrankten Schwester benötige und dies auch alles an sie zurückzahlen könne. Insgesamt überwies die Geschädigte in mehreren Teilbeträgen eine sechsstellige Summe auf Konten in der Türkei und Spanien.
In beiden Fällen übersandten die Täter vermeintliche Kopien ihrer Ausweispapiere und täuschten den Opfern auf diesem Weg zusätzlich Seriosität vor. Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um gefälschte Dokumente handelt. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Kripo Kempten konnte der Aufenthaltsort der Täter in Afrika und dort in Nigeria und Ghana festgestellt werden.
Die Masche
Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“ oder „Romance Scamming“ bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst. Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art Comeback – das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West verzeichnete im Jahr 2020 rund 50 Ermittlungsverfahren, 2021 sind es mit Stand heute etwa die Hälfte davon. In vielen Fällen entstand dabei ein finanzieller Schaden bei den Geschädigten, 2020 erbeuteten die Täter aus 36 Fällen über 450.000 Euro, im laufenden Jahr aus 14 Fällen bislang rund 250.000 Euro.
Die Opfer trauen sich aufgrund der intimen Details aus der Kommunikation oft nicht, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Der Hintergrund
Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.
Die Empfehlungen
Anhand nachfolgender Tipps können Sie die Betrüger erkennen:
Geschrieben von: Redaktion