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Die medizinische Versorgung im Landkreis Lindau steht im Fokus einer umfassenden Strategie, die nun auf große Zustimmung im Kreistag gestoßen ist. Dr. Alexander Schmid, Geschäftsführer des Unternehmens 2perspectives, stellte in der jüngsten Sitzung des Kreistags die Ergebnisse eines mehrmonatigen Projekts vor. Ziel war es, Konzepte und Maßnahmen für eine zukunftsfähige ambulante Gesundheitsversorgung zu entwickeln.

Bündel von Maßnahmen statt „goldener Gral“
„Den goldenen Gral werden wir nicht finden“, betonte Dr. Schmid. Vielmehr sei ein Bündel von Maßnahmen nötig, um die Versorgung nachhaltig zu sichern. Grundlage des Konzeptes waren zahlreiche Workshops und Fokusgruppen mit Vertretern aus Ärzteschaft, Kliniken, Kassenärztlicher Vereinigung, Politik und Verwaltung. Landrat Elmar Stegmann unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Mir ist wichtig, dass wir alle Kräfte im Landkreis bündeln. Ich bin dankbar, dass Ärzte, Kliniken und Kommunen gemeinsam mit der Verwaltung an Lösungen arbeiten.“
Große Unterstützung für erste Umsetzungsschritte
Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Kreistag, die Verwaltung mit der Umsetzung erster Maßnahmen zu beauftragen. Hierfür sollen im Haushalt 2026 rund 200.000 Euro bereitgestellt werden. Zudem wird geprüft, ob der Landkreis sich an einem genossenschaftlichen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) beteiligen kann. Die Abstimmung erfolgt eng mit der Stadt Lindenberg und weiteren interessierten Kommunen.
Darüber hinaus soll der Landkreis mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) kooperieren, um insbesondere im oberen Landkreis Niederlassungsmöglichkeiten im Fachgebiet Chirurgie zu schaffen. Landrat Stegmann betonte: „Das ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Ich bin bereit, gemeinsam mit allen Partnern dranzubleiben.“
Empfohlene Maßnahmen für die ambulante Versorgung
Das Konzeptpapier schlägt mehrere konkrete Maßnahmen vor:
Attraktivität für junge Ärzte steigern: Neue Praxen sollen entstehen, bestehende gestärkt werden, u. a. durch MVZ-Strukturen, Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten und Entlastung durch zentrale Verwaltung.
Versorgung vor Ort sichern: Hybride Angebote, Kooperationen und zentrale Patientensteuerung sollen flächendeckende, wohnortnahe medizinische Hilfe gewährleisten.
Schnelle Hilfe bei akuten Problemen: Eine abgestimmte Steuerung für mobile Patientinnen und Patienten mit akutem Behandlungsbedarf soll die ambulante Akutversorgung verbessern.
Transparenz und Vernetzung erhöhen: Informationskampagnen für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten sollen über Hausarztvermittlung, Terminservicestellen, Notfallversorgung und Anlaufstellen informieren; regelmäßige Vernetzungstreffen im Rahmen von „Gesundheit Plus“ werden etabliert.
Die vollständige Präsentation ist auf der Website des Landkreises Lindau unter www.landkreis-lindau.de
Geschrieben von: Bernd Krause
Bodensee Landrat Lindau medizinische Versorgung Landkreis Lindau MVZ