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Aktuelles

Marc Wenz: Parteiloser Unternehmer aus dem Allgäu kandidiert für den Bundestag

today22. Januar 2025 107 1

Hintergrund
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Marc Wenz, Inhaber des Allgäu Outlet in Sonthofen, wagt einen ungewöhnlichen Schritt: Er tritt bei der Bundestagswahl 2025 erstmals als parteiloser Kandidat im Wahlkreis 256 (Oberallgäu-Lindau-Kempten) an. Mit seinem Slogan „Lieber parteilos als planlos“ möchte der 56-Jährige bürgernahe Politik frei von parteipolitischen Zwängen gestalten und die Interessen und Sorgen der Allgäuer direkt nach Berlin bringen.

Wenz erklärt, dass seine Entscheidung zur Kandidatur aus Enttäuschung über die etablierten Parteien resultiert. Er habe in der Vergangenheit Parteien aus der politischen Mitte unterstützt, sei jedoch zunehmend desillusioniert. Im Gespräch mit AllgäuHIT sagte er: „Nach dem, was ich die letzten Jahre politisch erfahren hab, kann ich aktuell persönlich keine der einzelnen Parteien unterstützen.“ Diese Enttäuschung habe ihn dazu bewogen, selbst Verantwortung zu übernehmen.

Der Allgäuer Marc Wenz tritt bei der Bundestagswahl als Parteiloser an. Foto: Stefan Klauser

Politische Prioritäten

Als Unternehmer, der rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, kennt Wenz die Herausforderungen vieler Bürger aus eigener Erfahrung, wie er selbst betont. Drei Themen stehen dabei besonders im Fokus seiner politischen Agenda:

  1. Bezahlbarer Wohnraum schaffen: Laut Wenz ist es insbesondere für Pflegekräfte, Einzelhandelsmitarbeiter sowie Beschäftigte in der Gastronomie und Hotellerie schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Im Gespräch mit AllgäuHIT betonte er, dass es dringend politische Maßnahmen brauche, um mehr Wohnmöglichkeiten zu schaffen, damit Arbeitgeber wieder Fachkräfte in die Region holen können.
  2. Steuerliche Anreize für Arbeitnehmer: Wenz fordert, den Grundfreibetrag deutlich anzuheben und Überstunden sowie Wochenendarbeit steuerfrei zu stellen. Zudem plädiert er dafür, dass Einkommen nach dem 65. Lebensjahr nicht mehr besteuert werden. „Der Grundfreibetrag, der aktuell bei knapp über 1.000 Euro liegt, muss unbedingt auf das Dreifache, sprich 3.000 Euro im Monat beziehungsweise 36.000 Euro im Jahr, angehoben werden, damit Mitarbeiter auch wieder den Anreiz bekommen zu arbeiten. Zudem müssen Überstunden steuerfrei sein“, erklärte er im Gespräch mit AllgäuHIT.
  3. Migration reformieren: Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die Migration. Im Gespräch mit AllgäuHIT sagte Wenz: „Wir müssen hier die Anreize reduzieren, dass Migranten ins Land kommen, nicht an der Wertschöpfung teilnehmen und die Kriminalität gesteigert wird. Das ist ein ganz wichtiges Thema. Pull-Faktoren müssen reduziert werden, sprich: helfen in der Not, aber vom Umfang her und zeitlich begrenzt.“

Engagement ohne Parteizwänge

Nach eigenen Angaben plant Wenz, sein gesamtes Abgeordnetengehalt – rund 538.000 Euro über vier Jahre – an soziale Projekte zu spenden, insbesondere zur Unterstützung bedürftiger Senioren mit niedrigen Renten in der Region, wenn er in den Bundestag einziehen würde. Sein finanzielles Auskommen sei durch seine unternehmerische Tätigkeit gesichert. „Mein Antrieb ist nicht monetär, sondern der Wunsch, Politik ehrlich und bürgernah zu gestalten.“

Wenz’ Entscheidung, ohne die Rückendeckung einer Partei zu kandidieren, begründet er mit seiner Überzeugung, dass Parteivorgaben oft pragmatische Lösungen behindern. Im Gespräch mit AllgäuHIT erklärte er: „Warum ich parteilos antrete? Ganz einfach: Ich möchte momentan keine Partei unterstützen, weil alle Parteien nur versprechen und nichts halten. Klar ist es ein harter Weg als Parteiloser, aber ich kann fokussiert an meinen Zielen arbeiten.“

Bürgernähe und persönliche Werte

Nach eigenen Angaben beschreibt sich Wenz trotz seines beruflichen Erfolgs als bodenständig: „Ich wohne in einer 63-Quadratmeter-Wohnung, fahre ein zehn Jahre altes Auto und lebe eigentlich das Leben, das ich schon vor 20 Jahren gelebt habe.“  Sein Ziel sei es, mit einer unabhängigen Stimme im Bundestag pragmatische Lösungen voranzutreiben und die Politik wieder an den Grundwerten der Demokratie auszurichten. Er erklärte: „Politiker sollten dem Volk dienen, nicht sich selbst oder den Parteien.“ Wenz hofft, mit seiner Kandidatur ein Zeichen für mehr Ehrlichkeit, Pragmatismus und bürgernahe Politik zu setzen. Ob er das Vertrauen der Wähler gewinnen kann, wird sich bei der Wahl am 23. Februar 2025 zeigen.

Hier den Radiobeitrag von Montag, 20.1.2025 – 15:45 Uhr anhören:

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Geschrieben von: Stefanie Eller

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