Sie sind bunt, duften fruchtig und erinnern an Textmarker oder Kaugummi-Stifte – sogenannte E-Vapes. Doch so harmlos die kleinen Einweg-E-Zigaretten auf den ersten Blick wirken, so gefährlich sind sie tatsächlich. Die Kreisjugendpflege am Landratsamt Unterallgäu schlägt Alarm: Immer mehr Jugendliche, teils sogar Kinder im Grundschulalter, konsumieren die Produkte – und riskieren dabei ihre Gesundheit.

„E-Vapes sehen spielerisch aus und schmecken nach Apfel, Wassermelone oder Cola – das macht sie für junge Menschen besonders attraktiv“, erklärt Kreisjugendpflegerin Aylin Baumgartner. Doch die bunten Dampfgeräte seien keine harmlose Alternative zu herkömmlichen Zigaretten. Viele enthalten Nikotin, machen schnell süchtig und können ernsthafte Gesundheitsprobleme auslösen.
Gesundheitsgefahr und Suchtgefahr
Beim Erhitzen des sogenannten Liquids in den E-Vapes entstehen schädliche Substanzen, die Atemwege und Herz-Kreislauf-System belasten können. „Hinzu kommt die starke Suchtgefahr – insbesondere bei Jugendlichen“, warnt Baumgartner. Laut aktuellen Erkenntnissen gelten Vapes als Einstiegsdroge Nummer eins für eine spätere Nikotinsucht. Im Jahr 2023 waren sie das Rauchprodukt, mit dem Kinder und Jugendliche am häufigsten in Kontakt kamen. Nikotin kann die Gehirnentwicklung beeinträchtigen und sowohl körperlich als auch psychisch abhängig machen.
Trotz des gesetzlichen Verbots – laut Jugendschutzgesetz dürfen E-Zigaretten unter 18 Jahren weder gekauft noch konsumiert werden – greifen immer mehr Minderjährige zu. Die Kreisjugendpflegerin beobachtet mit Sorge, dass selbst Grundschulkinder bereits Erfahrungen mit E-Vapes machen. Besonders besorgniserregend: Auch illegale Varianten kursieren im Umlauf, die teils noch höhere Schadstoffmengen enthalten und keinerlei Sicherheitsstandards erfüllen.
Einwegprodukt mit Umweltproblem
Neben den Gesundheitsrisiken gibt es auch eine ökologische Komponente: E-Vapes sind Einwegprodukte aus Kunststoff und enthalten Akkus. Sie gehören daher nicht in den Hausmüll, sondern müssen als Elektroschrott fachgerecht am Wertstoffhof entsorgt oder bei Verkaufsstellen zurückgegeben werden. „Leider wissen viele Konsumentinnen und Konsumenten das nicht“, sagt Baumgartner.
Eltern sind gefragt
Die Kreisjugendpflege appelliert daher an Eltern, frühzeitig mit ihren Kindern über die Gefahren von E-Vapes zu sprechen. „Lassen Sie sich nicht von der harmlosen Aufmachung täuschen. E-Vapes können schwere Folgen haben – gesundheitlich, psychisch und auch für die Umwelt“, so Baumgartner. Bei Fragen oder Problemen empfiehlt sie, das Gespräch mit einer Vertrauensperson oder einer Beratungsstelle zu suchen.
Weitere Informationen und Hilfe:
Ansprechpartnerin im Landratsamt Unterallgäu:
Aylin Baumgartner, Kreisjugendpflege
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