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Panorama

Kraft, Geschick und Fingerspitzengefühl: Berufsschüler aus Immenstadt pflanzen über 1200 Bäume im Oberstdorfer Bergwald

today14. Oktober 2024 30

Hintergrund
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Im Rahmen ihrer Ausbildung haben 100 angehende Schreinerinnen und Schreiner sowie Zimmerleute des Berufsschulzentrums Immenstadt an einem besonderen Projekt teilgenommen: Gemeinsam pflanzten sie über 1200 Weißtannen und 50 Eiben im Oberstdorfer Bergwald. Diese Aktion fand in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten statt und zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung der Wälder zu stärken.

Mit Kraft hacken, mit Bedacht einsetzen: Am besten lässt sich eine Baumpflanzung in Teamarbeit umsetzen. // Foto Robert Proksch

Die Pflanzaktion, die traditionell im Berufsschulgrundjahr stattfindet, erforderte nicht nur Geschick und Kraft, sondern auch ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl. Bevor die Schülerinnen und Schüler mit der Pflanzung beginnen konnten, mussten sie jedoch das erforderliche Werkzeug und die Pflanzen zur Pflanzfläche tragen – eine nicht gerade leichte Aufgabe im bergigen Terrain.

Vor der eigentlichen Arbeit erhielten die angehenden Handwerker von AELF-Förster Robert Proksch und Forstwirt Richard Lutzenberger zunächst einen fachlichen Input zu den Waldfunktionen und dem Schutzwaldmanagement. Dies sollte ihnen ein besseres Verständnis für die Thematik vermitteln.

Während des Pflanzens wurde den Schülern bewusst, wie wichtig es ist, die Wurzeln der Bäume unbeschädigt zu lassen. „Nur sorgfältig gepflanzte Bäumchen haben ausreichende Überlebenschancen, besonders im rauen Umfeld des Bergwalds“, erklärte Proksch. Die Schüler waren überrascht, als sie erfuhren, dass kniehohe Bäume bereits 30 bis 40 Jahre alt sein können. Eine Fichte mit einem Durchmesser von 35 Zentimetern war laut der Zählung der Jahresringe sogar bereits 260 Jahre alt. „Des glaubsch ja it“, bemerkte einer der Schüler verwundert.

Förster Proksch betont den Bildungsaspekt der Aktion: „Gerade die, die in ihrem Berufsleben Holz verarbeiten werden, müssen um die Wichtigkeit eines stabilen Bergmischwaldes Bescheid wissen. Holz erfüllt so viele Funktionen in seinem Lebenszyklus – vom Setzling bis zum Dachstuhl.“

Die Lehrerin Bettina Saile lobte das Engagement der Schüler: „Der Fleiß und das Interesse, die die Schüler bei der Aktion an den Tag gelegt haben, zeigen, wie wichtig solche praxisnahen Aktionen im Schulalltag sind. Sicher gehen wir künftig alle mit anderen Augen durch den Wald.“

Nach dieser lehrreichen Erfahrung bleibt den angehenden Schreiner und Zimmerer die Erkenntnis, dass die Bewirtschaftung von Bergwäldern langwierig und anstrengend ist und dass ihr Rohstoff Holz ein wertvolles Gut ist. Insgesamt wurden durch die Pflanzaktion 1250 neue Bäume für den Schutzwald gesetzt – ein wertvoller Schatz für die Zukunft.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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