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Panorama

Neues Lenkungskonzept im Kleinwalsertal

today13. Januar 2022 11

Hintergrund
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Das Kleinwalsertal hat mit Natur bewusst erleben ein zukunftsweisendes Projekt zur Vereinbarung von Lebens- und Freizeitraumnutzung lanciert. Neue Informationstafeln und ein Ranger-Team unterstützen diesen Winter die Lenkung von Freizeitsportlern und Erholungssuchenden.

Natur- und Sportbegeisterte lieben das Kleinwalsertal nicht nur für die rund 130 Pistenkilometer, sondern auch für die Wintererlebnisse abseits der Piste – vom Langlaufen und Winterwandern bis zum Schneeschuh- und Skitouren-Gehen. Doch mit der wachsenden Beliebtheit von Freizeitaktivitäten in den Bergen nimmt der Druck auf sensible Naturräume zu.

Das Kleinwalsertal stellt mit "Natur bewusst erleben" den Wert der Natur in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Information, Sensibilisierung und Wissensvermittlung sollen Respekt für die Natur- und Kulturlandschaft schaffen. In dieser Wintersaison ist erstmals ein Ranger-Team im Auftrag des Projekts unterwegs und das Lenkungskonzept wird mit neuen Informationstafeln immer sichtbarer.

Neue Beschilderung unterstützt Lenkung

Für die gezielte Lenkung der Freizeitsportler und Erholungssuchenden wurde das Kleinwalsertal in elf Teilräume, die unter anderem beliebten Seitentälern wie dem Bärgunt-, Derra- oder Gemsteltal entsprechen, unterteilt. In jedem der Teilräume wurden ökologische Besonderheiten und Nutzungskonflikte aufgenommen und in ein Lenkungskonzept übersetzt.

Eine wichtige Rolle für die Lenkung spielen in Zukunft die neuen Taleingangstafeln, die an zentralen Stellen in einigen der Teilräume bereits aufgestellt wurden. Auf einen Blick ist ersichtlich, wo sich Schutz- und Schongebiete befinden, welche Korridore man für den Aufstieg bzw. die Abfahrt nutzen sollte und auch auf welche Tiere und Pflanzen besonders Rücksicht zu nehmen ist. Zudem wurden sensible Gebiete in digitale Tourenportale (outdooractive.com, alpenvereinaktiv.com) sowie gedrucktes Kartenwerk integriert, um mit Tourenempfehlungen im Sinne von Natur bewusst erleben zu lenken.

So funktioniert Natur bewusst erleben in zwei Richtungen: Während die Destination die Aufgabe hat zu informieren und zu vermitteln, sind auch Freizeitsportler und Erholungssuchende in der Pflicht, sich mit den Besonderheiten in dem Naturraum, in dem sie unterwegs sind, auseinanderzusetzen. „Ein gutes Miteinander steht bei Natur bewusst erleben an erster Stelle, denn wir sind überzeugt, dass das Projekt langfristig nur erfolgreich ist, wenn es einen Beitrag zu gegenseitigem Verständnis und Respekt leistet. Aus diesem Grund spielen Information und Wissensvermittlung eine zentrale Rolle in unserem Maßnahmenkatalog“, erklärt Elmar Müller, Vorstand der Kleinwalsertal Tourismus eGen.

Erstmals Ranger-Team für Natur bewusst erleben im Einsatz

Unterstützung bekommt Natur bewusst erleben in diesem Winter erstmals von einem Ranger-Team. Vier Ranger und eine Rangerin werden an den Winterwochenenden unterwegs sein, um über naturverträgliche Tourenplanung, Wald-Wild-Schongebiete und generelle Themen rund um Natur bewusst erleben zu informieren. Zudem sind sie auch Ansprechpartner für Wintersportler gleichermaßen wie für Grundbesitzer und Bewirtschafter. Auf diese Weise sammeln sie wertvolle Einblicke, wo weiterer Handlungsbedarf besteht.

„Von Anfang an waren alle Interessensgruppen und Grundbesitzer an dem Projekt beteiligt und das ist eine unserer Stärken, um ernsthafte Kompromisse einzugehen und Lösungen zu finden. Eine intakte Natur- und Kulturlandschaft ist die Lebensgrundlage für das Kleinwalsertal, deshalb müssen wir auch weiterhin eng zusammenarbeiten und auf Augenhöhe kommunizieren, um eine gute Balance zwischen Freizeitnutzung und Natur- sowie Lebensraumschutz zu erreichen“, sagt Andi Haid, Bürgermeister der Gemeinde Mittelberg.

Über Natur bewusst erleben

Natur bewusst erleben ist aktuell eines der bedeutendsten Projekte im Kleinwalsertal, denn es steht für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus und naturverträgliche Freizeitnutzung. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2018 von der Gemeinde Mittelberg und der Kleinwalsertal Tourismus eGen, um die Leistung der Natur für den Menschen ins Zentrum des öffentlichen Interesses zu rücken. In enger Zusammenarbeit aller Interessengruppen und Grundbesitzer, fachlich begleitet von der REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH und dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck, wurden Handlungsfelder und ein umfassender Maßnahmenkatalog mit zwei zentralen Bereichen erarbeitet: ein Lenkungskonzept und die Vermittlung von Naturwissen.

 

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Geschrieben von: Redaktion

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