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Zwei Baustellen sorgen in Kempten aktuell vor allem im Berufsverkehr für Verkehrsbehinderungen und Stauungen. In der Bahnhofstraße wird die jeweils rechte Spur zur „Umweltstraße“ umgebaut, auf der künftig nur noch Linienbusse und Radfahrer fahren dürfen. Der restliche Verkehr hat in beide Fahrtrichtungen nur noch eine Spur zur Verfügung. Zusätzlich ist die Immenstädter Straße wegen der Weiterführung der Bauarbeiten wieder zum Teil gesperrt.
Die Umweltspur in der Bahnhofstraße ist Teil des Mobilitätskonzeptes für Kempten, das Fachleute gemeinsam mit dem Stadtrat ausgearbeitet haben und der Stadtrat im vergangenen Jahr mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen hat, erzählt der Kemptener Stadtrat und Landtagsabgeordneten Alexander Hold im Gespräch mit AllgäuHIT.
Künftig erhalten also die Busse und Radfahrer in der Bahnhofstraße im Bereich zwischen Forum Allgäu und der Fachhochschule ihre eigene Spur, der normale Verkehr hat nur noch eine Spur zur Verfügung. „Baustellen bringen natürlich immer Verkehrsbehinderungen mit sich. Die Umweltspur ist darauf ausgelegt, dass die Situation für Busse, für den ÖPNV und auch für die Radfahrer verbessert wird. Wenn die Busse und die Fahrradfahrer dann auf dieser Spur fahren können, machen sie natürlich wieder Platz für den restlichen Verkehr“, sagt Alexander Hold zur aktuellen Situation. Zu dieser Baustelle kommt nun noch die Baustelle in der Immenstädter Straße, welche in einem Abschnitt komplett gesperrt ist. Für diese zweite Baumaßnahme gibt es einen Bauzeitenplan über drei Jahre, erklärt Hold, man wollte nicht einfach die Baustelle in der Immenstädter Straße nach hinten verschieben und die Bauzeit noch weiter verlängern. Die Baustelle in der Immenstädter Straße wird insgesamt vier Wochen dauern, in der Bahnhofstraße will man auch Ende April/Anfang Mai fertig sein.
Bleibt das Chaos?
Nach Abschluss der Bauarbeiten in der Bahnhofstraße soll der Verkehr dann wieder normal rollen – der Individualverkehr aber eben nur noch auf einer Spur. „Wir haben uns natürlich schon Gedanken gemacht, ob das für den Verkehrsfluss wirklich gut ist. Gemeinsam mit Gutachtern hat die Stadtverwaltung dies mit Computersimulationen dargestellt. Diese Simulationen sind zum Ergebnis gekommen, dass der Verkehrsfluss nicht beeinträchtigt wird durch diese Umweltspur,“ so Hold weiter. Die Simulationen seien wirklich gut gemacht, erzählt er, man wisse ja die Verkehrsbelastung und könne dann sehen wie hier ein kleiner Bus fährt, da ein paar kleine Autos,…
„Die Straße bleibt ja nicht wirklich einspurig“, beruhigt der Stadtrat hinsichtlich der Befürchtungen, dass der Verkehr in der Bahnhofstraße auf Dauer chaotisch bleiben könne. „Im Moment ist es durch die Baustelle einfach so, dass wenn ein Radler unterwegs ist, die Autos hinter ihm herfahren müssen, weil die Straße einfach zu eng ist.“ Wenn alles fertig ist sind die Radler dann auf der Umweltspur unterwegs. Auch führt Hold den weiteren Verlauf der Straße als positives Beispiel an: „Ab dem Forum ist es ja auch einspurig, da funktioniert es ja auch.“
Wie steht es um die Sicherheit der Radfahrer?
Viele Beobachter fürchten aktuell noch, dass die Situation für Radfahrer durch die Umweltspur gefährlicher werden wird, schließlich müssen sie sich die Spur ja mit den Bussen teilen. Doch auch hier weiß Hold zu beruhigen: „Es gibt bundesweit inzwischen zahlreiche Umweltspuren und ich denke, dass es auf jeden Fall ein Sicherheitsgewinn für die Radfahrer ist. Es gibt jetzt schon einen Radweg, der aber durch Fußgänger, die hin und herlaufen und durch Parkverkehr gestört wird. Es ist für Radfahrer sicherlich ein mehr an Sicherheit.“
Es sei ja grundsätzlich sehr schwer, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und der ÖPNV. Und dazu noch die anliegenden Unternehmen, denen Kurzzeitparkplätze an der Straße wichtig sind. „Meine einzige Sorge war, dass es tatsächlich schwierig wird wenn man nach links abbiegt, etwa in die Haubenschloßstraße. Aber die Verkehrsexperten haben gesagt, dass das kein Problem sein wird“, sagt Hold abschließend.
Geschrieben von: Redaktion