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Mit der Zinswende kam für Kreditnehmer eine Zeitenwende. Die EZB hob das Zinsniveau an, doch wer die Daten im Blick hatte, weiß, dass auch vorher schon die Zinsen langsam anstiegen. Aktuell hält der Prozess noch an, weshalb es für Kreditnehmer noch wichtiger ist, zu sparen. Aber wie ist das möglich und auf was sollten Kreditnehmer generell achten?
Warum steigen die Zinsen für Kredite?
Im Grunde genommen orientieren sich die Zinsen stets an der EZB. Die Europäische Zentralbank gibt den Leitzins heraus, der sich in den vergangenen Monaten erhöhte. Allerdings liegt nicht jede Zinssteigerung automatisch an der EZB, wie einige Beispiele zeigen:
Die EZB wird wohl zum 15. Dezember einen weiteren Zinsschritt tätigen, was wiederum zur Erhöhung der Kreditzinsen führt. Allerdings lässt sich so eine Aussage niemals pauschal sagen. Die eigentlichen Zinskosten hängen von etlichen Faktoren ab:
Dennoch wird der Kreditvergleich bei steigenden Zinssätzen immer wichtiger. Ebenso wichtig ist bei Langzeitkrediten aber, sich selbst eine Notfalltür einzubauen, damit bei fallenden Zinsen schnell reagiert werden kann.
Spartipps für Kreditnehmer
Kein Kreditnehmer hat Einfluss auf die EZB, die Zinsentwicklung oder nur auf die Politik der Banken. Dennoch gibt es auch zu Zeiten steigender Zinsen durchaus Optionen, die Kosten einer Aufnahme gering zu halten.
Die folgenden 5 Tipps sind dabei durchaus hilfreich:
Tipp 1: Die eigene Bonität
In gewisser Hinsicht ist dieser Punkt selbsterklärend, so scheint es jedenfalls. Natürlich kann nur jemand mit einer soliden Bonität einen Kredit aufnehmen. Doch ist das Offensichtliche nicht unbedingt das, was Banken bewerten. Tatsächlich gibt es etliche Beispiele von Menschen, die zwar eine gut laufende Firma besitzen oder einen Lottogewinn auf dem Konto haben, doch keinen oder keinen ordentlichen Kredit erhalten. Warum? Weil die Bonität der Kreditaufnahme entgegen spricht. Die Bonität ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit der finanziellen Situation. Ein heutiger Jackpotgewinner mag kreditunwürdig sein, weil er erst im letzten Jahr seine Privatinsolvenz beendet hat. Daher gilt:
Allerdings gehört zur Pflege der Bonität auch, nicht zu viele Anfragen und Einträge zu generieren. Wer ständig Ratenzahlungsverträge in Shops abschließt, wird eine verminderte Bonität erfahren. Wer hingegen viele Kreditanfragen stellt und nicht darauf achtet, dass nur die Konditionen abgefragt werden, wird massiv herabgestuft. Bei gewöhnlichen Kreditanfragen stuft die Schufa die Anfragenhäufigkeit in der Gewissheit ein, dass alle vorherigen Anfragen zu einer Ablehnung führten. Konditionenabfragen hingegen sind ungefährlich und ohnehin nur für den Verbraucher selbst sichtbar.
Tipp 2: die richtige Laufzeit wählen
Bei einer Kreditaufnahme gibt es oft zwei Lager. Die einen möchten den Kredit so schnell abbezahlen, wie irgend möglich, die anderen hingegen spielen auf Sicherheit und wählen eine längere Laufzeit. Wer hat recht? Niemand – und doch beide. Fakt ist, dass:
Obwohl die Zinskosten bei einer längeren Laufzeit steigen, muss immer die Kehrseite der Medaille bedacht werden. Ein geplatzter Kredit verursacht echte Kosten:
Tipp 3: der richtige Verwendungszweck spart Kosten
Bei einer Kreditaufnahme bei der Hausbank wählen Kunden nur indirekt einen Verwendungszweck aus. Natürlich teilen sie der Bank mit, aus welchem Grund sie den Kredit benötigen, doch aktiv wählt der Bankberater für den Kunden. Bei Online-Krediten ist das anders, denn hier muss der Kreditnehmer schon beim Kreditvergleich eine Entscheidung treffen. Die Wahl des richtigen Verwendungszwecks ist dabei elementar:
Allerdings darf der Verwendungszweck nicht einfach nach den Zinskosten ausgewählt werden. Falsche Angaben führen im besten Fall zu einer nachträglichen Neuberechnung, im schlimmsten Fall zur Kreditkündigung mitsamt Strafzahlung.
Tipp 4: gemeinsam stärker
Ein zweiter Kreditnehmer kann das Zinsniveau nach unten drücken und hilft somit auch beim Sparen. Dieser Tipp ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn:
Solche Kredite werden oft von Eheleuten oder Paaren aufgenommen. Während bei Eheleuten die Rechtmäßigkeit vom Gesetz her geregelt ist und der Partner im Todesfall des anderen Kreditnehmers ohnehin zahlt, sieht es bei Paaren anders aus. Wichtig ist allgemein, einen privaten Darlehensvertrag untereinander abzuschließen, damit die Rechtmäßigkeit geklärt wird. Denn im Streitfall kann der zweite Kreditnehmer notfalls auch die Kreditsumme vom anderen Kreditnehmer einfordern – er steht schließlich mit als Nutznießer im Vertrag.
Tipp 5: Vergleiche sind notwendig
Es ist heute wichtiger denn je, günstige Finanzierungsangebote zu prüfen. Das gilt bei allen Kredittypen, also auch bei der Finanzierung eines Autos. Generell gilt:
Bei einem Vergleich sollten aber nicht allein die Kosten entscheiden. Auch weitere Kreditkonditionen sind wichtig. Niemand sollte heute mehr einen Kredit ohne die Option der kostenlosen Sondertilgungen abschließen. Bei mehrjährig laufenden Krediten sollten zudem Absicherungen bestehen. Die Ratenpause bewährt sich auf diesem Feld.
Fazit – günstige und gute Kredite gibt es weiterhin
Natürlich steigt das Zinsniveau. Aktuell wird es schwierig, Kreditangebote mit Minuszinsen zu finden. Während der Nullprozentpolitik waren sie durchaus gängig. Dennoch können Verbraucher weiterhin günstig an Kreditgeld kommen, wenn sie die Angebote vergleichen, für sich den passenden Verwendungszweck suchen und ihre Bonität vor der Kreditanfrage überprüfen. Ein zweiter Kreditnehmer kann die Zinskosten nochmals senken, allerdings sollte sich jeder der Verantwortung gegenüber der zweiten Person bewusst sein: Geschieht mit persönlich etwas, steht der zweite Kreditnehmer für ich ein. Er gilt dann als verfügbarer Kreditpartner für die Bank und kann notfalls gepfändet werden.
Geschrieben von: Redaktion