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Panorama

Stalking in Deutschland – Opfer sind oft auf sich allein gestellt

today30. Juni 2023 15

Hintergrund
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Trotz der Einführung des Stalking-Paragrafen ist die Zahl der polizeilich erfassten Stalking-Fälle in Deutschland auf einem konstant hohen Niveau. Mehr als 20.000 Menschen, davon mehrheitlich Frauen, waren allein im Jahr 2022 von Stalking betroffen. Die Dunkelziffer gilt jedoch als deutlich höher. Für Betroffene ist es meist nicht mehr möglich, ein normales Leben zu führen. Doch obwohl die Folgen so gravierend sind, lässt sich das Stalking häufig nicht ausreichend nachweisen, sodass betroffene Personen nur selten polizeiliche Hilfe erhalten.

Schwerwiegende Folgen für Betroffene
Stalking kann die verschiedensten Formen annehmen. In den meisten Fällen kommt es über einen längeren Zeitraum zu vielen kleineren Einzelvorfällen, welche von den betroffenen Personen erst gar nicht als Stalking wahrgenommen wird. Stalking beginnt jedoch bereits mit dem massenhaften zusenden von Nachrichten, Briefen oder Paketen. Häufig werden betroffene Personen von ihrem Stalker ständig angerufen, werden von diesem beispielsweise auf der Arbeit oder zu Hause aufgelauert und erhalten Waren, welche vom Täter auf ihren Namen im Internet bestellt wurden.

In schweren Fällen kommt es auch zu Drohungen, Beleidigungen sowie der Verbreitung von Falschinformationen über die eigene Person in den sozialen Netzwerken. Das kann ausufern bis hin zu Nötigungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Solche Vorfälle versetzen die Opfer in einen Dauerstress, dem sie nicht entkommen können. Das wiederum führt oft zu einem sozialen Rückzug und kann sowohl psychische als auch körperliche Krankheiten begünstigen.

Nachstellungen sind schwer nachzuweisen
Für Opfer des Stalkings stellt die Suche nach Beweisen eine der größten Herausforderungen dar. Denn oft sind sie sich zwar sehr sicher, wer hinter dem Stalking steckt, haben aber nicht die Möglichkeit, ausreichende Beweise zu sammeln, welche sich vor Gericht nutzen lassen. Ohne ausreichende Beweise können Opfer sich jedoch kaum gegen das Stalking wehren, weshalb die Suche nach Beweisen äußerst wichtig ist. Hierbei kann im Zweifelsfall die Unterstützung einer Detektei sinnvoll sein, um Beweise zu sichern.

Gerade im Internet können sich Täter nämlich in der Regel anonym bewegen. Ohne entsprechende Fachkenntnisse lässt sich das Stalking im Internet deshalb nur sehr schwer nachweisen, wenn der Täter nicht einen Fehler begeht und seine Identität selbst preisgibt. Zudem sind viele Handlungen an sich harmlos und können von der Polizei nicht verfolgt werden. Erst wenn die Gesamtsituation betrachtet wird, lässt sich das Stalking als Straftat nachweisen, wofür umfangreiche Beweise erforderlich sind.

Verhaltenstipps für betroffene Personen
Wichtig ist für Betroffene vor allem, sich frühzeitig klarzumachen, dass es sich bei den Nachstellungen tatsächlich um Stalking handelt, denn erst dann ist es möglich, dagegen konsequent vorzugehen. Hierfür ist es empfehlenswert, sich frühzeitig fachmännische Unterstützung zu suchen, denn allein schaffen es die Wenigsten, Herr der Lage zu werden. Eine wichtige Anlaufstelle ist hierfür der Verein Weisser Ring, welcher für Stalking-Opfer entsprechende Beratungsangebote anbietet.

Auch sollten Betroffene frühzeitig Anzeige bei der Polizei erstatten und sich anwaltliche Unterstützung suchen, um rechtlich gegen die Nachstellungen vorzugehen. Da sich die Sammlung von Beweisen in der Regel als schwierig darstellt, kann in schweren Fällen auch die Hinzunahme einer Detektei sinnvoll sein, um vor Gericht nutzbare Beweise vorlegen zu können.

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Geschrieben von: Redaktion

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