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Die Digitalisierung des Alltags birgt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Durch die zunehmende Vernetzung vieler Lebensbereiche mit virtuellen Angeboten entstehen allerdings auch Sicherheitslücken. Der digitale Fußabdruck ist gerade für Smartphone-Nutzer im privaten Bereich zu einem aktuellen Thema geworden.
Spuren im Netz: Der digitale Fußabdruck
Der digitale Fußabdruck ist die bildliche Beschreibung der Spuren, die Nutzer im Internet hinterlassen. Das persönliche Online-Verhalten ist individuell sehr verschieden, trotzdem hinterlässt jeder Mensch, der digitale Angebote nutzt, einen digitalen Fußabdruck. Jede Suchanfrage über eine digitale Suchmaschine, Kontakte mit Freunden oder Verwandten per E-Mail oder Messenger, der Einkauf bei einem Online-Händler oder Transaktionen beim Online-Banking, all diese Aktivitäten sind für Dritte nachvollziehbar.
Fachleute unterscheiden dabei zwischen dem aktiven und dem passiven digitalen Fußabdruck. Beim aktiven digitalen Fußabdruck handelt es sich um Daten, die bewusst weitergegeben werden, wie zum Beispiel Adressangaben und Zahlungsinformationen bei einem Online-Kauf oder ein Profil auf einem sozialen Netzwerk. Diese Bereiche können eher leicht kontrolliert werden und stellen ein geringes Sicherheitsrisiko dar. Komplexer und risikobehafteter ist der passive digitale Fußabdruck, weil er sich häufig der Kenntnis und damit auch der Kontrolle des Nutzers entzieht. Dabei handelt es sich um Daten und Informationen, die unwissentlich hinterlassen und von Websites und Analyse-Tools gespeichert und unter Umständen auch weitergegeben werden.
Bewegen wir uns im virtuellen Raum, geben wir automatisch sensible Daten preis. Selbst verschlüsselte Datenübertragungen geschehen nicht ganz spurlos. Um persönliche Informationen bestmöglich zu schützen und die eigene Internetnutzung nicht zu einem Sicherheitsrisiko werden zu lassen, empfehlen Experten deshalb einen besonders umsichtigen Umgang mit digitalen Angeboten. „Ordnung bei den Online-Konten und auf den genutzten Geräten sind wichtige Elemente zum Schutz vor Cyberkriminellen", sagt Thorsten Urbanski von ESET im Gespräch mit it-daily.net. „Mindestens einmal im Jahr sollten diese entrümpelt werden. Geraten persönliche Daten in die falschen Hände, sind die Folgen für den Internetnutzer fatal."
Eine Verjüngungskur für das eigene Smartphone kann ein erster wichtiger Schritt zur Reduzierung des digitalen Fußabdruckes sein.
Weniger ist mehr: Apps konsequent ausmisten
Smartphones sind längst zum täglichen Begleiter geworden. Für nahezu jeden Bereich des Alltages gibt es praktische Apps, die das Leben erleichtern. Mit der Zeit sammelt sich so eine große Menge von Anwendungen an, die nicht nur den Speicherplatz belegen, sondern auch verschiedene Sicherheitslücken mit sich bringen können.
Verbraucher sollten deshalb hin und wieder ihr Nutzerverhalten kritisch prüfen und ihre Apps konsequent ausmisten. Meist performt das Endgerät anschließend viel besser. Oft reicht es allerdings nicht aus, eine Anwendung vom Gerät zu löschen. Ist die App mit einem Nutzerkonto verknüpft, ist hier möglicherweise eine separate Kündigung oder Löschung des Accounts erforderlich.
Wer sich das regelmäßige Ausmisten erleichtern möchte, kann von Anfang an auf Anwendungen setzen, die kein Benutzerkonto erfordern. Häufig gibt es eine Alternative, die keine Registrierung unter Preisgabe sensibler Daten erfordert. Bei Handyspielen sollten Nutzer beispielsweise darauf achten, ob sie sich für das Spielvergnügen mit persönlichen Daten anmelden müssen. Dass das nicht immer notwendig ist, zeigt zum Beispiel die Möglichkeit, im Online Casino ohne Konto Einsätze zu tätigen. Häufig ist sogar eine browserbasierte Variante des Spielangebotes vorhanden, die den Download einer separaten App überflüssig macht. Im Google Play Store und im Apple Store gibt es ebenfalls eine große Auswahl an Spielen, die zwar einen Download erfordern, dafür aber ohne Anmeldung gespielt werden können.
Beim Online-Shopping gibt es ebenfalls bei vielen Anbietern die Möglichkeit, als Gast zu bestellen und persönliche Daten wie Anschrift und Zahlungsdaten nicht zu speichern. Die konsequente Nutzung von browserbasierte Anwendungen und Apps, die ohne ein Nutzerkonto auskommen, ist ein wesentlicher Schritt zu mehr Sicherheit im Netz und einer Verringerung des digitalen Fußabdrucks.
Auch Windows und PayPal funktionieren ohne Benutzerkonto
Ohne Benutzerkonto geht nichts? Weit gefehlt, denn sogar Dienstleistungen wie Windows als Betriebssystem oder PayPal können ohne ein registriertes Konto genutzt werden.
Softwarehersteller Microsoft legt grundsätzlich großen Wert darauf, dass sich alle Nutzer von Windows mit einem eigenen Konto registrieren. Notwendig ist dies aber nicht. Eine Vernetzung mit der Microsoft-Cloud bietet zwar Zugang zu einer Vielzahl von Services, wer darauf verzichten kann, fährt allerdings auch ohne Konto gut. Dafür ist es lediglich erforderlich, bei der Installation ein Offlinekonto (für die Professional Edition) oder ein lokales Konto (für die Home Edition) anzulegen. Dadurch entfällt die Verknüpfung des Betriebssystems mit einem Microsoft-Konto. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Installation finden Nutzer zum Beispiel im Ratgeber von PC Welt.
Auch Zahlungsdienstleister PayPal fordert Nutzer dazu auf, ein Nutzerkonto anzulegen und dieses mit einem Bankkonto zu verknüpfen. Dass es auch möglich ist, darauf zu verzichten, wissen die meisten Verbraucher nicht.
Zunächst ist es möglich, PayPal als Gast zu nutzen. Allerdings ist die Nutzung bei dieser Option auf drei Transaktionen pro Person beschränkt, die eine Gesamtsumme von 1.500 Euro nicht überschreiten dürfen.
Wer PayPal ohne die Verknüpfung mit einem Bankkonto nutzen möchte, kann auf Giropay ausweichen. Der Finanzdienstleister bietet die Möglichkeit, PayPal für einzelne Transaktionen Geld zur Verfügung zu stellen, ohne das eigene Bankkonto hinterlegen zu müssen. Eine weitere Alternative ist die Verknüpfung mit einer Prepaid-Kreditkarte, die separat mit dem benötigten Guthaben gefüttert werden kann. So behalten Nutzer die Kontrolle über anfallende Kosten und müssen ihre sensiblen Bankdaten nicht bei PayPal hinterlegen.
Regionale Apps bieten mehr Transparenz
Eine gute Wahl für das Smartphone als täglicher Begleiter sind Apps von regionalen Anbietern. Sie bieten häufig mehr Transparenz als überregionale Anwendungen. Die Stadt Lindau hat beispielsweise eine App entwickelt, mit der Bürger Mängel im Stadtbild ganz einfach per App an die Stadtverwaltung melden können. Die Anwendung Meldoo ist kostenlos in den App-Stores erhältlich.
Ein großes Pilotprojekt wurde im Oberallgäu gestartet und hat inzwischen auch weitere Regionen erreicht. Digitales Parken per Smartphone soll Einheimischen und Gästen mehr Effizienz bei der Parkplatzsuche bieten. Eine Verknüpfung mit Bürgerkarten wie der Allgäu-Walser-Card ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
Regionale Apps werden von der Bevölkerung gut angenommen und werden durch ihren hohen lokalen Bezug und die Verknüpfung mit seriösen Anbietern aus der Region immer beliebter.
Benutzereinstellungen individuell anpassen
Wer sein Smartphone sicher und effizient gestalten möchte, kommt insbesondere an der individuellen Definition der Benutzereinstellung nicht herum. Diese Einstellungen sollte jeder Nutzer kennen und persönlich verwalten:
Alternativen zur Google-Suche
Google ist zwar die am häufigsten genutzte und umfangreichste Suchmaschine, die Nutzern zur Verfügung steht, es gibt aber auch alternative Anbieter, die weniger Daten zum Nutzerverhalten speichern. Suchmaschinen wie Startpage oder DuckDuckGo nehmen keine Personalisierung des Suchalgorithmus vor. Dadurch werden deutlich weniger persönliche Daten gespeichert, allerdings sind auch die Suchergebnisse unter Umständen weniger genau auf die persönlichen Gewohnheiten des Nutzers zugeschnitten.
Inkognito surfen
Die meisten Browser bieten zum Surfen einen so genannten Inkognito-Modus an. Dieser macht die Bewegungen im Netz zwar nicht unsichtbar, speichert aber weniger Daten und löscht zum Beispiel nach dem Beenden einer Sitzung automatisch Cookies und die Chronik.
Regelmäßige Updates bringen Sicherheit
Ein absolutes Muss in Sachen Privatsphäre und Internetsicherheit sind regelmäßige Updates. Das bezieht sich nicht nur auf das Betriebssystem und einen eventuell verwendeten Virenschutz. Auch einzelne Anwendungen sollten immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden, da Updates in den meisten Fällen auch auf neu entstandene Sicherheitslücken reagieren. Beim Betriebssystem sollten Nutzer sich nicht nur auf notwendige und automatische Updates verlassen, sondern regelmäßig auch selbstständig nach möglichen oder empfohlenen Updates suchen und diese installieren.
Geschrieben von: Redaktion