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Wirtschaft

Projekt AIR der Hochschule Kempten soll Besucherströme entzerren

today16. März 2022 19

Hintergrund
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Der Frühling macht sich immer mehr bemerkbar. Das macht sich auch auf den Allgäuern Wanderwegen und Parkplätzen  bemerkbar: Der Ansturm wird wieder mehr. Im Sommer sind die Besuchermassen, die in der Region strömen, um die Natur zu genießen so enorm, dass bereits verschiedene Organisationen und Gemeinden nach einer Lösung gesucht haben, um die Besuchermassen zu lenken oder sogar zu entzerren. Auch das Wissenstransferzentrum Innovative und Nachhaltige Tourismusentwicklung der Hochschule Kempten arbeitet zusammen mit Forschungspartnern an einem solchen Projekt. Das Ganze trägt den Namen Projekt AIR und Dr. Robert Keller, Professor an der Hoschschule Kempten, konnte AllgäuHIT hier genauer informieren. 

Herr Prof. Dr. Keller, was ist denn die Zielsetzung des Projekts?

Prof. Dr. Robert Keller: "Das Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, wie Besucherlenkung konkret funktionieren kann. Weil derzeit ist es ja so, dass an vielen Orten immer versucht wird in Sensorik zu investieren. Allerdings ist das nur ein erster Schritt und dann folgen noch viele weitere Schritte. Man hat dann sozusagen das Problem messbar gemacht und dann können die Maßnahmen folgen, die man ergreifen muss. Da ist es leider so, dass es keine richtig einfache Lösung für das Problem gibt. Wir sind da auch in einem großen Spannungsfeld zwischen einem extrem wichtigen Sektor für die touristischen Regionen auf der einen Seite und auf der anderen Seite einem Frust in der Bevölkerung. Deshalb muss man einen ganz schmalen Mittelweg treffen, damit beide Seiten zufrieden sind."

Das Projekt kommt ja nicht von ungefähr. Was ist der Grund für das Forschungsprojekt?

Prof. Dr. Robert Keller: "Wenn man sich an einem sonnigen Tag die Straßen im Allgäu anschaut, dann bewegt man sich normalerweise im Stop and Go vorwärts und benötigt für kurze Strecken unglaublich viel Zeit. Außerdem sind die Parkplätze überfüllt. Es ist derzeit eine Situation die insbesondere für Einheimische, die vielleicht nur schnell in ein Nachbardorf fahren wollen, eine relativ untragbare Situation, bei der man handeln muss. Und wie gesagt bewegen wir uns so ein bisschen im Spannungsfeld zwischen einem extrem wichtigen Wirtschaftssektor für die Region und auf der anderen Seite dem ganzen Frust in der Bevölkerung."

Es gibt ja schon unterschiedliche Leitsysteme. Wo will sich die Hochschule da einordnen? 

Prof. Dr. Robert Keller: "In dem speziellen Fall kooperiert die Hochschule mit ganz vielen verschiedenen anderen touristischen Regionen. Das bedeutet, wir sind an der Küste, an der es eine ähnliche Situation bei Strandbädern gibt, im Ruhrgebiet, wo es extrem viel Radfahrtourismus gibt und bei uns im Allgäu, hier wird viel gewandert. Was wir in dem speziellen Projekt jetzt anschauen ist, wie man nicht nur messen kann, was gerade los ist, sondern vielleicht auch eine Prognose für die Zukunft erstellen und diese automatisieren kann. Dann muss auch überlegt werden, wie die Informationen zielgerichtet an Personen ausgespielt werden können, damit sie diese auch rechtzeitig bekommen. Da sind wir gerade mit den Partnern am Überlegen."

Das Projekt bezieht sich also sehr viel auf die Theorie. Sollen dennoch auch praktische Elemente umgesetzt werden?

Prof. Dr. Robert Keller: "Es wird auf jeden Fall einiges im Bereich der Messsensorik umgesetzt. Denn das sind unglaublich wichtige Informationen für IT-Systeme, um zu wissen, wo gerade wie viele Menschen sind. Und darauf aufbauend werden wir dann mit unseren Partnern zusammen verschiedene Prognosealgorithmen entwickeln. Wir prüfen dann welche funktionieren und welche nicht und werden über die Ausspielmöglichkeiten nachdenken. Zudem ist zur Zeit natürlich der ganze Bereich Open Data wichtig. Wir wollen die Daten natürlich verfügbar machen, sodass dann auch andere Partner auf diese Daten zugreifen können. Das sind die Maßnahmen, die im Projekt passieren."

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Geschrieben von: Redaktion

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