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Die Hamburger Stiftung „Lebendige Stadt“ hat das Kempten-Museum im Zumsteinhaus als Deutschlands bestes Heimatmuseum ausgezeichnet. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 15.000 Euro.
Insgesamt haben sich 251 Museen beworben. Preiswürdig waren Museen, die zukunftsorientiert handeln, indem sie die gesellschaftlichen Veränderungen aufgreifen. Dazu zählt der Einsatz moderner Technologien sowie inklusive Bildungsangebote, um auch neue Besuchergruppen anzusprechen und ihr Interesse für die heimatliche Geschichte und Kultur des Ortes oder der Region zu gewinnen. Anerkennungen gingen an das Historische Museum in Frankfurt/M., das Ostfriesische Teemuseum in Norden (Niedersachsen), das Stadtmuseum in Tübingen und das Porzellanwelten Museum Leuchtenburg in Seitenroda (Thüringen).
„Ich freue mich sehr, dass unser neues Stadtmuseum, das Kempten-Museum, den Preis als bestes Heimatmuseum 2020 gewonnen hat. Es ist nicht nur ein Ort, der die Geschichte Kemptens beleuchtet, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger einbindet und ihnen so ein neues ‚Wohnzimmer der Stadt‘ zur Verfügung stellt. Es ist zu einem kulturellen Treffpunkt in der Stadt geworden“, so Oberbürgermeister Thomas Kiechle über diese Auszeichnung.
Für die Jury sind die besucherspezifische Ausrichtung des Museums und die partizipativen Möglichkeiten vorbildlich. So werden in Themenräumen wechselnd Exponate mit ihrer Geschichte präsentiert, die von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Schulen oder Kitas zur Verfügung gestellt werden. Sonderausstellungen werden von der Öffentlichkeit mitgestaltet und im Museumskino werden eigene Filmproduktionen gezeigt. Beim „Bewegten Donnerstag“ können die Bürgerinnen und Bürger mit bekannten Persönlichkeiten aktuelle Themen diskutieren – während der Corona-bedingten Schließung wurde online diskutiert. Auf der Homepage werden Diskussionsrunden übertragen, Filme über die Exponate gezeigt und Online-Führungen auch in Gebärdensprache angeboten. Das barrierefreie Museum bietet Jung und Alt inklusive Mitmachstationen, vielfältige Führungen und Workshops sowie ein umfangreiches Bildungsangebot für Kitas und Schulen. Daher wird das Museum auch als „das Wohnzimmer der Stadt“ bezeichnet. Als eines der ersten Museen in Bayern gewährt das Kempten-Museum freien Eintritt.
Das Lob für die partizipative und inklusive Konzeption des Stadtmuseums freut auch Museumsdirektorin Dr. Christine Müller Horn ganz besonders: „Es ist eine Ehre unter 250 Museen als bestes Heimatmuseum 2020 ausgezeichnet zu werden. Eine Museumsentwicklung mit Bürgerbeteiligung ist ein langwieriger Prozess und es ist umso schöner, wenn am Ende nicht nur die lokale Bevölkerung das Museum als ‚ihren‘ Ort begreift, sondern auch Museumsexperten das Ergebnis anerkennen.“
Die von Unternehmer und Mäzen Alexander Otto im Jahr 2000 gegründete Stiftung „Lebendige Stadt“ verfolgt das Ziel, die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der Städte zu fördern. Das bewegte Fördervolumen von über 33 Mio. Euro umfasst u.a. die Grüngestaltung des Essener Krupp-Parks, die künstlerischen Illuminationen des Berliner Reichstagsgebäudes und Kölner Rheinufers sowie die Neugestaltungen des Hamburger Jungfernstiegs. Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie unter www.lebendige-stadt.de.
Geschrieben von: Redaktion