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Im Rahmen des Citizen-Science-Projektes SilverScience – Seniorische Sozialforschung wurden Seniorinnen und Senioren in Kempten zur Digitalisierung in ihrem Alltag befragt.
Beim alljährlichen Sommerfest im Altstadthaus Kempten befragten Allgäuer Seniorinnen und Senioren zusammen mit Forscherinnen des Instituts für Gesundheit und Generationen (IGG) der Hochschule Kempten, Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahren aus Kempten und Umgebung zur Digitalisierung in ihrem Alltag.
Die Befragung fand im Zuge des Bürgerforschungsprojektes SilverScience – Seniorische Sozialforschung statt, bei dem 17 Seniorinnen und Senioren als sogenannte Co-Forschende gemeinsam mit dem IGG ein Sozialforschungsprojekt auf die Beine stellen und durchführen.
Im Rahmen des partizipativen Forschungsprojektes konzipierte eine Gruppe bestehend aus 17 Co-Forschenden Allgäuer Seniorinnen und Senioren sowie zwei jungen Forscherinnen der Hochschule Kempten seit Mai eine Bürgerbefragung, bei der nun im Altstadthaus Kempten mehr als 30 Bürgerinnen und Bürger befragt wurden. Im Mittelpunkt der Befragung stand der Zwiespalt zwischen digitalen Chancen, Zwängen und Herausforderungen im Alltag von Menschen über 65 Jahren, wobei das Thema von den Teilnehmenden in einem sogenannten World Café-Format behandelt wurde.
In ungezwungener Atmosphäre wurden hier während mehrerer Gesprächsrunden verschiedene Fragestellungen rund um die Digitalisierung besprochen und diskutiert. Die Co-Forschenden begleiteten die Gespräche als Moderatorinnen und Moderatoren oder kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf des World Cafés. Die Forschungsgruppe wollte von den Befragungsteilnehmenden unter anderem erfahren, welche negativen aber auch positiven Erfahrungen sie mit der Digitalisierung bereits gemacht haben.
Eine weitere Fragestellung drehte sich darum, wie Seniorinnen und Senioren mit der Flut an verfügbaren digitalen Informationen zurechtkommen und welche Hilfen sie aktuell nutzen beziehungsweise welche Hilfen sie sich wünschen, um diese zu filtern.
Ein anderer Aspekt thematisierte die notwenigen Voraussetzungen und Fähigkeiten von Seniorinnen und Senioren für die digitale Kommunikation. Die Antworten hierzu notierten die Teilnehmenden auf großen Papiertischdecken.
Nach jeweils 20 Minuten wurden die Tische insgesamt dreimal gewechselt, damit sich die Personen mit verschiedenen Fragestellungen befassen konnten. In knapp 60 Minuten entwickelten sich intensive Gespräche und Diskussionen, bei denen neben einigem Frust auch Chancen und Freude der Digitalisierung zum Ausdruck kamen.
Für die Befragungsteilnehmenden klang der Nachmittag entspannt bei Kaffee, Kuchen und Gegrilltem beim Sommerfest aus. Die Projektleiterinnen Anna Westbrock und Eva Konrad von der Hochschule Kempten zeigten sich überaus zufrieden mit der erstmaligen Durchführung eines World Cafés in diesem Setting. Auch das nachträgliche Feedback der Co-Forschenden und der Teilnehmenden war durchwegs positiv, trotz des unkonventionellen Befragungsformates.
Die gesammelten schriftlichen Aussagen werden in den kommenden Wochen von der Forschungsgruppe aufbereitet und ausgewertet. Im Winter sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit im Altstadthaus Kempten präsentiert werden. Insbesondere das Altstadthaus soll von den Resultaten profitieren und Impulse für bestehende und künftige Angebote rund um Digitalisierung bekommen.
Hintergrund:
Bei SilverScience lernen seit Mai 17 Seniorinnen und Senioren aus dem Allgäu als Co-Forschende die empirische Sozialforschung kennen. Im zweiwöchentlichen Rhythmus treffen sich die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Projektleiterinnen im Altstadthaus Kempten. Bei den Treffen werden grundlegende Kenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten und der empirischen Sozialforschung vermittelt. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Planung und Durchführung einer Bürgerbefragung. Das Projekt wird im Hochschulwettbewerb 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres gefördert.
Written by: Redaktion