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Panorama

Förderbescheid für Kuhgeburtssimulator für die Region

today1. Dezember 2022 12

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Am Standort Kempten wird Schülern des milchwirtschaftlichen Bereichs sowie Teilnehmenden von Fortbildungen die wichtige Themen Geburt und Geburtsvorbereitung bei Kühen zukünftig praktisch demonstriert. Mithilfe eines Kuhgeburtssimulators in Lebensgröße können die Studierenden bereits im Vorfeld unter nahezu realen Bedingungen eine Geburt üben und so in der Praxis dem Tierwohl von Anfang an gerecht werden. Denn eine gute Ausbildung ist der Grundstein für die Fachkräftesicherung in der Region.

„Als zuständige Förderstelle freuen wir vom AELF uns ganz besonders über Projekte mit unmittelbarem Bezug zur Landwirtschaft und standen von Anfang an hinter diesem Projekt. Im Sinne des Tierwohls und auch der Wirtschaftlichkeit ist es wichtig, das Thema Kalbung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung nicht nur theoretisch zu vermitteln. Beim Milchwirtschaftlichen Verein sehen wir hierfür die fachliche Betreuung in besten Händen, um den für die gesamte Region wichtigen Bildungsstandort Spitalhof zu stärken.“ Mit diesen Worten begründete Dr. Alois Kling, Behördenleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, die positive Beurteilung und Entscheidung für das LEADER-Projekt „Der perfekte Start für Kuh und Kalb – ein Kuhgeburtssimulator für die Region“ bei der Förderbescheidübergabe am Spitalhof in Kempten. Und mit der Bewilligung in der Hand kann es für den Milchwirtschaftlichen Verein nun losgehen.

Bestellt wurde der Kuhgeburtssimulator bereits. Und zwar bei einer Firma in Calgary / Canada. Dort sitzt der einzige Hersteller von Simulatoren dieser Art und Qualität. Entschieden haben sich die Verantwortlichen für eine Hereford „Kuh“ samt „Kalb“. Im Februar wird der Simulator in Produktion gehen und voraussichtlich im April in Kempten eintreffen. Bis dahin wird in der ehemaligen Schulküche des Spitalhofs der Unterrichtsraum eingerichtet. „Es liegt in der Natur der Sache, dass es in unserem Interesse ist, das Thema Geburt auch für die Praktikerseite anzubieten. Wir haben hier den Vorteil, dass wir in Kürze nicht nur die Hardware dafür haben, sondern auch fachkundige Ausbilder, die die Kuh sozusagen mit Leben füllen. Wir haben ein bayernweites Einzugsgebiet und schaffen nun ein Angebot, das zahlreichen Schülern, aber auch Quereinsteigern zu Gute kommt.“, so der Vorsitzende des Milchwirtschaftlichen Vereins Elmar Karg.

Am Spitalhof in Kempten finden bereits seit Jahren Seminare für einen breiten Teilnehmerkreis statt. Unter Anderem werden im Rahmen der Ausbildung zum Landwirt die Melkerkurse der BaySG im Auftrag der Landesanstalt für Landwirtschaft durchgeführt. Die Teilnehmer stammen aus ganz Bayern, da es insgesamt nur 4 Melkerschulen in Bayern gibt. Vorwiegend wird das Melken und die Tierhaltung unterrichtet. Der Verlauf der Geburt eines Kalbes wird in der Ausbildung allerdings nur theoretisch unterrichtet.

Dies soll sich mit der Simulations- bzw. Geburtskuh in Lebensgröße ändern. Alle Facetten einer Geburt sollen in Zukunft eingehend demonstriert und geübt werden. Bei dem gewählten Modell kann der Körper geöffnet und so beispielsweise die Lage des Kalbes beurteilt werden. Welche unterschiedlichen Lagen eines Kalbes vorkommen können und wie bei der Geburt mit diesen umzugehen ist kann ebenfalls demonstriert werden. An gebärenden Tieren ist ein solcher Unterricht aus Tierschutz-, Hygiene- und Organisationsgründen selbstverständlich nicht möglich.

Eine frühe praktische Unterweisung ist allerdings elementar, denn bei rund 20 Prozent aller Kuhgeburten kommt es zu Komplikationen. Durch das Training der angehenden Landwirte an einem lebensgroßen Simulator, soll das Risiko für Kuh und Kalb minimiert werden. Der Geburtsvorgang wird mit praktischen Übungen für die Studierenden be- und ergreifbar. Sie erlernen so den Übergang zwischen reiner Theorie und räumlicher Vorstellung. Zudem kann durch die praktischen Übungen an einem Geburtssimulator ohne Risiko und Stress, viel Raum für Nachfragen, Wiederholen und Üben von Handgriffen gegeben werden. Durch diese in der Region einzigartige Möglichkeit wird die Landwirtschaft als wichtiger und prägender Sektor gefördert und der Bildungsstandort Kempten / Oberallgäu erhält eine Aufwertung.

Dies sahen auch Christof Endreß, Vorsitzender der Regionalentwicklung Oberallgäu sowie die Mitglieder des Entscheidungsgremiums so: „LEADER-Fördermittel stammen aus der landwirtschaftlichen Strukturförderung und es ist wichtig den Sektor der aktiven Landwirtschaft mit sinnvollen Maßnahmen zu unterstützen. Vom Projekt Kuhgeburtssimulator war unser gesamtes Entscheidungsgremium sofort überzeugt, allerdings kam auch die Frage auf, warum ein solch wichtiger Ausbildungsbestandteil nicht staatliches Pflichtprogramm ist. Da dies aktuell nicht der Fall ist und wir den Nutzen des Projekts als sehr hoch und wichtig einschätzen, haben wir uns dazu entschieden, der unterstützende LEADER-Partner vor Ort zu sein. Wir sind uns sicher, dass das Angebot am Spitalhof gut umgesetzt und genutzt werden wird.“

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Written by: Redaktion

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