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Events & Kultur

Die Anfänge des Kemptener Jazzfrühlings – Wer waren die Gründer?

today4. April 2023

Hintergrund
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Bald ist es soweit, der Kemptener Jazzfrühling beginnt am 29. April. Bereits zum 38. Mal findet das Event in Kempten statt. Und es zieht nach wie vor die Leute an, obwohl das Allgäu ja eigentlich eher Heimat vieler Blasmusik-Vereine ist, das kulturelle Leben gerade in den kleineren Orten durch traditionelle Blasmusik bestimmt ist. Was waren das für "Verrückte", die den Jazzfrühling in Kempten ins Leben gerufen haben, warum ist die Veranstaltung in Kempten so erfolgreich und beliebt und wie sieht es eigentlich mit dem Nachwuchs aus?

Vom 29. April bis 6. Mai 2023 findet der 38. Kemptener Jazzfrühling statt. Jazz in einer eigentlich von traditioneller Blasmusik geprägten Region – wie passt das zusammen und woher rührt der Erfolg des Jazzfrühlings? Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen haben wir mit Josef Ego, dem 2. Vorsitzenden des Kleinkunstvereins klecks e.V., gesprochen.

Was waren das für "Verrückte", die den Kemptener Jazzfrühling ins Leben gerufen haben? Josef Ego, der seit 1992 mit zu den Organisatoren gehört, war zwar bei der Gründung noch nicht mit dabei, aber er hat die erste Auflage des Kemptener Jazzfrühlings bereits mitbekommen. Seit 1992 ist er aktiv mit dabei und hat die Gründer des Jazzfrühlings alle noch erlebt und lange mit ihnen zusammengearbeitet. "Vielleicht war die Idee etwas verrückt, aber die Menschen waren sicher keine Verrückten!", sagt Josef Ego. Unter den Gründern waren ein Rechtsanwalt, ein Versicherungskaufmann, ein Designer, der Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft und einer, der selbst Musiker gemacht hat. "Die waren sehr präsent im Leben", so Josef Ego weiter. 

Alle kamen aus "dieser in den 80er Jahren präsenten Szene aus Kleinkunst-Kabarett, die meisten aus der linksorientierten politischen Szene, SPD-nah, Jusos. Jazz war in den 1970er und 1980er Jahren schon auch politische Musik. Und irgendwann kam dann die Idee, den Jazzfrühling in Kempten zu organisieren!", erzählt Josef Ego. 

Warum kommt der Jazzfrühling in Kempten so gut an? Über viele Jahre war der Jazzfrühling DAS Ereignis im Jahresverlauf, erzählt Josef Ego. Damals gab es noch keine Classix, keine bigBOX in Kempten, es gab vereinzelt Rock- oder Jazzkonzerte, in Gaststätten oder anderen Örtlichkeiten. Aus den Anfängen des Jazzfrühlings habe sich dann eine tolle Dynamik entwickelt. In den Anfangsjahren haben die Organisatoren hauptsächliche populäre Stilrichtungen auf die Bühne gebracht – Blues, Swing, Dixie, vereinzelt moderner Jazz, so habe sich dann ein großes Ereignis entwickelt. "Heute müssen wir aber schon sehr um unser Publikum kämpfen", erzählt Ego. So ist im Allgäu eine größere Kulturlandschaft entstanden, die viel Kaufkraft abschöpfe, und die Menschen sind nicht so sehr auf Jazz fixiert in und um Kempten. Das Jazzpublikum in der Region sei überschaubar, so Ego weiter. Die Veranstalter schaffen es aber immer, ein gutes Programm zu präsentieren, und die Menschen, die auf die Veranstaltungen kommen, sind dann auch wirklich begeistert. Ein Vorteil sei sicher, dass der Jazzfrühling einen so guten Ruf hat.

Was für Josef Ego erstaunlich ist ist das Alter der Musiker auf der Bühne – vor allem Menschen zwischen 20 und 50, wie er erzählt. Im Publikum sieht es allerdings anders aus, dort finden sich vor allem die Älteren. Allerdings versuchen die Veranstalter auch immer, explizit junge Menschen anzusprechen, "denn das Festival kann nur weiterbestehen, wenn das Publikum nicht ausstirbt!"

Hoffnung gibt ihm nicht zuletzt ein Blick in die Musikschulen und Schulen. Ego ist öfter an der Musikakademie in Marktoberdorf, dort ist das Landesjugendjazzorchester zu Hause, es gibt viele Workshops für junge Musiker, und auch der Wettbewerb "Jugend jazzt" wird in Marktoberdorf durchgeführt. "Wir haben im Allgäu unglaublich viele talentierte junge Musiker", ist er sich sicher. Gerade die Kinder seien begeistert bei der Sache – an vielen Musikschulen gibt es BigBands, ebenso an zahlreichen Schulen im Allgäu. "Die Jugendlichen sind oft sehr interessiert und haben große Freude, Jazz zu spielen!", so Ego.

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Geschrieben von: Redaktion

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