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Events & Kultur

Ausstellung in Kempten: Lageralltag in Kempten 1945 bis 1949

today13. Januar 2023 10

Hintergrund
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Vom 21. Januar bis 7. Mai 2023 ist die Fotoausstellung „Zuflucht auf Zeit. Lageralltag in Kempten 1945 bis 1949 aus der Sicht des litauischen Fotografen Kazys DaugÄ—la“ im Kemptener Stadtmuseum zu sehen.

Mit einer Sonderausstellung und einer Publikation widmet sich das Kempten-Museum einem Thema, das in der Kemptener Geschichte bisher unerforscht geblieben ist – den sogenannten Displaced Persons: Verschleppte, ehemalige Zwangsarbeiter und Geflüchtete, die sich nach Kriegsende zum Teil über einige Jahre hier aufhielten. Viele von ihnen kamen aus den baltischen Ländern, allein über 1.300 aus Litauen. Ihr Alltag im Lager im Nordflügel der Residenz und dem angrenzenden Kasernengelände in den Jahren 1945 bis 1949 wurde von dem Litauer Kazys DaugÄ—la in beeindruckenden Bildern festgehalten, die nun das erste Mal in Kempten gezeigt werden.

Der Historiker und ehemalige Lehrer am Allgäu-Gymnasium Dr. Wolfgang Petz hat vor einigen Jahren mit den Verwandten des mittlerweile verstorbenen Fotografen Kontakt aufgenommen. Durch seine akribischen Nachforschungen ist es nun möglich, die Lebensumstände der Litauerinnen und Litauer in Kempten nachzuzeichnen.

Die auch unter künstlerischen Aspekten beachtenswerten Aufnahmen von Kazys DaugÄ—la entwerfen ein anschauliches Bild einer Epoche, die uns fremd und bekannt zugleich erscheint: eine Zeit des Mangels und der Unsicherheit, geprägt von den Folgen eines verheerenden Krieges und von Flüchtlingsströmen.

Zur Ausstellung erscheint das gleichnamige von Dr. Wolfgang Petz herausgegebene Buch „Zuflucht auf Zeit. Lageralltag in Kempten 1945 bis 1949 aus der Sicht des litauischen Fotografen Kazys DaugÄ—la“ im Likias Verlag, Friedberg. Es ist im Buchhandel und im Museumsshop des Kempten-Museums erhältlich.

Die Ausstellung im Bürgerinnen- und Bürgerraum im Kempten-Museum am Residenzplatz 31 ist dienstags und sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Biografisches zu Kazys DaugÄ—la

Kazys DaugÄ—la wurde 1912 in der litauischen Kleinstadt Radviliškis geboren. Er studierte an der Höheren Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Wien und schloss mit einem Diplom als Kulturingenieur ab. In diesen Jahren begann er sich mit Fotografie zu beschäftigen und erzielte nach seiner Rückkehr in die Heimat erste Erfolge auf Ausstellungen.

Während der sowjetischen (1939–41) und der deutschen Besetzung (ab 1941) Litauens arbeitete er bei Meliorationsprojekten. Im Juli 1944 floh er, wie viele seiner Landsleute, vor den anrückenden Sowjets nach Westen. Zusammen mit seiner Familie gelangte er auf Umwegen schließlich im Frühjahr 1945 nach Kempten. Zunächst fand er Unterkunft im von den US-Amerikanern eingerichteten Lager für Displaced Persons, später in einem Privatquartier.

1949 gelang der Familie die Ausreise in die Vereinigten Staaten. Dort konnte Kazys DaugÄ—la seine Tätigkeit als Ingenieur nach längerer Unterbrechung wieder aufnehmen.

Seiner Heimat Litauen blieb er bis zu seinem Tod 1999 tief verbunden.

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Geschrieben von: Redaktion

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