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Seit dem Wochenende steht Kempten ganz im Zeichen des „Jazz“. Das gilt nicht nur für Kempten, sondern geht garantiert über die Stadtgrenzen hinaus ins Allgäu, bis hin zum Bodensee. Der 38. Kemptener Jazzfrühling bietet während der achttägigen Veranstaltung ein facettenreiches Programm an verschiedenen Orten in Kempten. In unserer SonnTalk-Sendung hatte Norbert Kolz einen Mann zu Gast, der maßgeblich als Mitglied im Kleinkunstverein Klecks für die Organisation der Veranstaltung zuständig ist.
Das Andreas Schütz genau der richtige Gesprächspartner für die SonnTalk-Sendung ist, war schon nach den ersten Minuten sonnenklar. Andreas Schütz studierte nicht nur Jazz und spielt auch selbst diese Musikrichtung, nein der Mann ist mehr, er steht personifiziert für den Jazz. Seine gesamte Rhetorik, Gestik und sein emotionales Einbringen zeigen, hier steht Mr. Jazz. Bewundernswert. Als Vertreter einer Musikrichtung, die nur eine kleine Minderheit bedient, also ein geringes Marktvolumen darstellt, man spricht auch von Nische, sieht sich Andreas Schütz aber nicht.
Jazz und Rassismus eine lange Geschichte
Wenn man Jazz ernst nimmt und sich anschaut, wie alles begonnen hat, dann war es sicher so, dass Jazz in der Zeitgeschichte nicht immer so gut angekommen ist. Ungeachtet dessen war Jazz aber immer im Wandel. Viele Leute glauben Jazz sei immer noch das, was man so aus den sechziger Jahren kennt, aber so ist es nicht. Das Jazz in der Vergangenheit, so um 1900, negativ besetzt war liegt an der negativen Bezeichnung der Musik von Schwarzen, die die Weißen ihnen damals gegeben haben. So gab es damals Plakate mit der Bezeichnung JackAss-Music, also Eselsmusik. Die schwarzen Musiker haben daraufhin ihre Musik „Jazz“ nicht mit zwei zz, sondern mit zwei ss, also von „ass“, geschrieben und dies später wieder geändert. Für Andreas Schütz eine Form von Rassismus, die kaum zu überbieten ist. Gnadenlos, so nennt er, die Art von Rassismus die der Jazz erfahren hat und fügt weiter hinzu, dass es aus heutiger Sicht großartig sei, dass es den Jazz gibt, weil es sonst ohne den Jazz beim Thema Rassismus die erzielten Fortschritte nicht gegeben hätte. Im Hinblick auf Rassismus sei Jazz eine sehr positive Sache und sei in der Herkunft eng verwurzelt.
Studienfach „Jazz“ – Zwang zur Akademisierung
Für Andreas Schütz war schon früh klar, dass er sich dieser Musik verschrieben hat. Das führte dazu, dass er in München das Fach „Jazz“ studierte mit allem was dazu gehört. Aber was ist ein Jazzstudium und was lernt, erfährt der Studierende dort. Er sieht den Studiengang sehr pragmatisch und vertritt die Meinung, dass das Jazzstudium der Versuch sei, die gesamte Jazzhistorie in einen akademischen Rahmen zu zwängen. Und hier sei man auch schnell beim negativen Punkt, denn Jazz akademisch zu bilden, zu unterrichten ist nach seiner Sicht gar nicht möglich, aber bereut hat er es dennoch nicht diesen Studiengang gewählt zu haben.
AllgäuHIT: Jazznacht – Freitag 05. Mai, Medienhaus Allgäu, Lindauer Straße 6
Zum Schluss geht es natürlich um den Jazz-Frühling an sich und die einzelnen Veranstaltungen. Besonders liegen ihm neben den Reihenveranstaltungen die Einzelformate am Herzen. Ausführliche Informationen mit vielen Fakten und Hinweisen stehen im Internet unter www.klecks.de und www.kempten-tourismus.de
Geschrieben von: Redaktion