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Ein Bericht von Norbert Kolz
Medienkompetenz ist in Zeiten von SocialMedia mit all den positiven und negativen Auswirkungen ein wichtiger Faktor bei der Betreuung von Jugendlichen. Die Stadt Kempten hat dazu eine eigene Medienwerkstatt ins Leben gerufen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen eine verantwortungsbewusste, angstfreie und effiziente Nutzung der neuen Medien näher zu bringen.
Marcus Zahnleiter ist der Leiter der Einrichtung und gemeinsam mit Christian Seitz vom Stadtjugendring sorgt er mit medienpädagogischen Projekten für die Umsetzung. Beide waren zu Gast im SonnTalk von Radio AllgäuHIT.
Digitale Medien gehören zum Berufsalltag
Für Marcus Zahnleiter steht fest, dass die vielfältigen und unterschiedlichen digitalen Anwendungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche „Herausforderungen“ bedeuten und genau dort setzen beide mit ihrer Medienkompetenz an. Ziel ist es, Kinder und Jugendlichen eine verantwortungsbewusste Nutzung der digitalen Medien beizubringen und damit für die Zukunft vorzubereiten. „Es ist nun mal so, im Berufsalltag braucht man das tatsächlich“. Man kann Kinder nicht mehr von Medien fernhalten, es gehört zum Alltag und da möchte die Medienwerkstatt Kempten ansetzen.
„Wissen ist Macht“ und „Wissen sind Daten“ und damit sind Daten auch Macht
In erster Linie geht es um das Bewusstsein, den jungen Anwendern klar zu machen, dass es im Internet nichts umsonst gibt. Kein Geld, aber dafür Daten, so das wirtschaftliche Handeln der Anbieter. Und hier sollte für alle eine rote Lampe angehen. Es gibt das Sprichwort „Wissen ist Macht“ und „Wissen sind Daten“ und damit sind Daten auch Macht. Spätestens seit Edward Snowden wissen wir, wer aus welchen Gründen Daten über uns sammelt. Hier sind z.B. die Behörden, die möglichst viel über uns wissen wollen mit der Begründung, dass man die Bürger vor Terroristen schützen will und man deswegen Daten sammeln muss, das glauben wir dann auch mal, so Zahnleiter. Weiter geht es dann mit Kriminellen, die unser Bestes wollen, also unser Geld und zum Schluss die Werbeindustrie, das ist ein ganz großer Bereich, denn wir sind eine große Zielgruppe für die Werbeindustrie.
Große Werbefirmen wollen Daten und haben diese auch
Klassisches Beispiel für die Datensammelwut sind die sogenannten Bewegungsdaten. Wer ist wann, wo und was macht er dort. Marcus Zahnleiter von der Medienwerkstatt in Kempten erklärt es am Beispiel einer Fastfoodkette. Warum wissen die, wann ich rein gehe und wie lange ich bleibe. Das ist zwar nur ein Beispiel, aber die großen Werbefirmen haben diese Daten. Auch hier die Frage nach dem Warum. Klare Antwort, weil mein Smartphone mit einem Telefonmast in der Nähe verbunden ist und damit wird dann aufgezeichnet wo ich bin und wie lange. Das kann ich auch nicht verhindern, es sei denn, ich schalte das Telefon aus.
Regeln für die tägliche Nutzung sind wichtig
Wesentlichen Einfluss auf die Wirkung der digitalen Medien hat die tägliche Nutzungszeit und hier spielt sich dann oft zwischen den Eltern einerseits und den Jugendlichen andererseits ein Machtkampf ab. Genau das ist für die Eltern das größte Thema. Eltern wollen natürlich so wenig wie möglich und Kinder so viel wie möglich. Genau hier müssen
Regeln geschaffen werden und so appelliert Marcus Zahnleiter von der Medienwerkstatt auch an die Eltern diese Regeln auszuhandeln und dann auch konsequent einzuhalten. Das gilt insbesondere für die Jüngeren Kinder, denn damit lernen diese dann schon sehr früh, die Regeln zu akzeptieren und das diese nicht verhandelbar sind.
Wer im Fernsehen anruft verbrennt seine Handynummer
Zum Schluss, was ist der größte Fehler, den Kinder und Jugendliche machen? Zahnleiter: „Der größte Fehler liegt darin, dass grundsätzliche Daten, wie Name, Adresse, Handynummer und Schule im Internet verbreitet werden. Als Beispiele nennt Zahnleiter die Sendungen „Deutschland sucht den Superstar“ oder „Dschungelcamp“ und die dortige Aufforderung anzurufen. Wer das macht und im Fernsehen anruft, der hat seine Handynummer verbrannt und es kommen nur noch Werbeanrufe.
Written by: Redaktion