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Seit dem 27. Dezember 2020 hat das Impfzentrum in Kaufbeuren in der Alten Weberei 4 seine Pforten geöffnet. Seither werden sieben Tage die Woche Impfungen verabreicht. Über die Erfahrungen der ersten Wochen sprachen der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) sowie aus dem Bayerischen Landtag die Abgeordneten Angelika Schorer (CSU), die zugleich BRK-Vorsitzende ist, und Bernhard Pohl (Freie Wähler) und Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) mit dem Fachpersonal vor Ort.
"Langfristig sind Impfungen die einzige Möglichkeit, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Insgesamt 99 Impfzentren haben in Bayern ihre wichtige Arbeit aufgenommen. In vielen ist wie hier das BRK unmittelbar am Betrieb beteiligt", so Stracke, Schorer und Pohl. Aus diesem Grund sei es ihnen wichtig, sich mit den Verantwortlichen über den aktuellen Stand im Impfzentrum auszutauschen.
In wenigen Wochen "aus dem Boden gestampft" habe man das Impfzentrum in Kaufbeuren. Als ideal auch aufgrund seiner Lage direkt neben dem öffentlichen Parkhaus an der Alten Weberei habe sich das Gebäude des ehemaligen Fenebergmarktes erwiesen, berichtete OB Bosse zum Auftakt. Als Kreisverwaltungsbehörde war der Stadt Kaufbeuren die verantwortungsvolle Aufgabe der Einrichtung des Impfzentrums zugewiesen worden. Bosse dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich Benny Scharpf, der als städtischer Mitarbeiter den Aufbau des Impfzentrums federführend geleitet hat. "Mit dem BRK haben wir dann den idealen Betreiber für unser Impfzentrum gefunden", fügte Bosse hinzu.
Wie Gregor Blumtritt, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums, zusammen mit BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann und Verwaltungsleiter Alexander Denzel mitteilte, betreibt das BRK das Impfzentrum in Kaufbeuren, das die Stadt Kaufbeuren und das nördliche Ostallgäu abdeckt, sowie das Impfzentrum in Marktoberdorf für den südlichen Bereich des Landkreises. Die Verantwortlichen zeigten sich froh darüber, dass man für beide Zentren in kurzer Zeit ausreichend qualifiziertes Personal gefunden habe. Insgesamt seien 80 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt worden. Auch ehrenamtlich seien BRK-Mitglieder in den beiden Zentren im Einsatz. Sie leisteten vor allem an den Wochenenden und in der Koordination am Telefon ihren wertvollen Dienst. "Uns alle eint die Motivation, aktiv mit anzupacken", fasste es Denzel zusammen.
Sorge bereite aktuell, so Hofmann, dass die Lieferungen der Impfstoffe noch nicht kontinuierlich und vorhersehbar laufe. Dies erfordere eine häufig sehr kurzfristige Abstimmung mit dem Personal und hohe Flexibilität von allen Beteiligten, auch der Impfberechtigten. Aufgrund der geringen Liefermenge sei man immer wieder gezwungen, mit Impfberechtigten neue Termine abzustimmen. Dies stoße nicht immer auf Verständnis. In der Bevölkerung sei die Impfbereitschaft spürbar vorhanden, denn "die Menschen verbinden Hoffnung mit der Impfung", betonte Blumtritt.
"Es ist klar, dass wir mehr Impfstoff brauchen. Deshalb ist es gut, dass der Impfstoffhersteller Biontech-Pfizer seine Produktionskapazitäten ausweiten will. Dass von diesem Impfstoff nun sechs statt bisher fünf Impfdosen pro Impfstoff-Vial entnommen werden können, bedeutet zudem ein Plus von 20 Prozent. Die dafür notwendigen 1-ml-Spritzen hat der Freistaat bereits kurzfristig bestellt. Wir sind ausgesprochen dankbar, dass das Klinikum Ostallgäu-Kaufbeuren zur Überbrückung bereits mit einer Lieferung von Spritzen ausgeholfen hat", erklärten die Abgeordneten.
Wie die Verantwortlichen im Impfzentrum berichteten, sei man bis zum 16. Januar mit der ersten Impfung in allen vollstationären Einrichtungen der Altenhilfe durch. In Kaufbeuren und Marktoberdorf zusammen habe man am 15. Januar bereits die Marke von 3.000 erstgeimpften Personen durchbrochen. Bisher haben sich in den Alten- und Pflegeheimen rund 75 Prozent der Bewohner und etwa die Hälfte des Personals impfen lassen, teilte Blumtritt mit. Mit dieser Quote zeigte er sich zufrieden. "Insgesamt muss die Bevölkerung noch besser und intensiver über die Impfung aufgeklärt werden", stellten die Abgeordneten mit Blick auf die Impfbereitschaft fest.
Nicht unerheblich sei der verwaltungstechnische Aufwand rund um die Impfung, teilten Denzel und Hofmann mit. Zu Beginn habe man die Software der Stadt Kaufbeuren genutzt. Von der Einführung des bayerischen Registrierungsportals am 11. Januar 2021, um Termine vergeben zu können, erhoffe man sich eine deutliche Erleichterung. Wer sich impfen lassen möchte, solle sich hier online registrieren. Die Erfahrung der letzten Tage habe jedoch gezeigt, dass eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern es vorziehen, direkt im Impfzentrum anzurufen und sich hier registrieren zu lassen. Dies bedeute allerdings weiterhin einen hohen Aufwand vor Ort.
"Sie alle leisten hier Großartiges. Ohne die engagierten Impfteams vor Ort, die mit großer Professionalität und vorbildgebender Motivation die große Herausforderung annehmen, wäre der bisherige Erfolg nicht möglich. Ihnen allen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung für Ihren Einsatz", so die Politiker abschließend.
Geschrieben von: Redaktion