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Panorama

Kaufbeuren setzt auf nachhaltige Mobilität: Erste Busflotte Bayerns stellt vollständig auf HVO um

today20. März 2025 76

Hintergrund
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Die Stadt Kaufbeuren setzt ein wegweisendes Zeichen für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz. Bereits seit Mai 2022 betreibt die Stadt ihre Bauhoffahrzeuge mit dem alternativen Dieselkraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil). Nun wird ein neuer Meilenstein erreicht: Die gesamte Busflotte der Verkehrsgesellschaft Kirchweihtal (VGK) wird vollständig auf HVO umgestellt – und das ist einzigartig in Bayern. Kaufbeuren übernimmt damit eine führende Rolle in der Region und in ganz Bayern im Bereich der klimafreundlichen Mobilität.

v.l.n.r.: Rolf Bauer (Firma Dobler), Lars Leveringhaus (Stellvertreter der Landrätin Maria Rita Zinnecker -Landkreis Ostallgäu), Oberbürgermeister Stefan Bosse, Michael Bechteler (Geschäftsführer VG Kirchweihtal), Georgio Buchs (Leiter des städtischen Bauhofs), Andreas Hausmann (Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung Firma KESLAR GmbH Energiehandel) // Foto: Tobias Müller/Stadt Kaufbeuren

Ein schneller Schritt in die Zukunft

Der Weg zur Nutzung von HVO in Kaufbeuren begann bereits im Frühjahr 2022, als das Thema in der Stadtverwaltung aufgegriffen wurde. Schnell wurde die Entscheidung getroffen, ein Pilotprojekt zu starten, das die Nutzung von HVO in städtischen Fahrzeugen testete. Bereits am 8. März 2022 wurde der Beschluss gefasst, eine Versuchsphase im städtischen Bauhof zu beginnen. Wenige Stunden nach einer Anfrage an verschiedene Energielieferanten bestätigte die Firma Keslar GmbH Energiehandel die Lieferfähigkeit des Kraftstoffs. Am 24. Mai 2022 konnte dann die erste Betankung der städtischen Fahrzeuge mit HVO erfolgen. Parallel dazu begann die Firma Dobler, ihre Baumaschinen und Flurförderfahrzeuge mit HVO zu betreiben.

Meilenstein: VGK-Busflotte auf HVO

Am 10. März 2025 erfolgte die Erstbefüllung der Busflotte der VGK mit HVO, und damit begann die Umstellung der gesamten Busflotte auf diesen nachhaltigen Kraftstoff. Bis zu 100.000 Liter HVO können nun in den Tanks der VGK gespeichert werden, um die Flotte mit dem CO₂-reduzierten Kraftstoff zu betreiben. Die Umstellung wird am 19. März 2025 offiziell präsentiert – ein historischer Moment, da die VGK die erste Verkehrsgesellschaft in Bayern ist, die ihre gesamte Busflotte auf HVO umstellt.

HVO: Ein alternativer Kraftstoff mit Zukunft

HVO ist ein alternativer, nicht-fossiler Biokraftstoff, der aus Rest- und Abfallstoffen biogenen Ursprungs hergestellt wird. Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel reduziert HVO die CO₂-Emissionen um mindestens 85 %. Der Kraftstoff bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch technologische: Er hat eine bessere Lagerbeständigkeit, ist frostbeständig und entspricht der Norm EN 15940 für paraffinische Dieselkraftstoffe. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass HVO im Gegensatz zu Biodiesel (FAME) in einer Vielzahl von Fahrzeugen problemlos eingesetzt werden kann.

Stimmen zur Initiative

Oberbürgermeister Stefan Bosse betont: „Die Stadt Kaufbeuren setzt mit der Nutzung von HVO ein klares Zeichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es zeigt sich, dass pragmatische Lösungen großen Einfluss auf die Reduzierung von CO₂-Ausstoß haben können. Die Umstellung der VGK-Busflotte ist ein logischer nächster Schritt. Wir hoffen, dass weitere Kommunen und Unternehmen unserem Beispiel folgen.“

Landrätin Maria Rita Zinnecker fügt hinzu: „Die Umstellung auf HVO ist eine hervorragende Nachricht für das Ostallgäu. Der Landkreis unterstützt solche nachhaltigen Mobilitätsprojekte ausdrücklich. Diese Initiative zeigt, wie regionale Akteure zusammenarbeiten können, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren und eine zukunftsfähige Mobilität zu fördern.“

Michael Bechteler, Geschäftsführer der VGK, äußert sich ebenso positiv: „Die Umstellung auf HVO ist für uns als Verkehrsunternehmen ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigeren Zukunft. Wir freuen uns, unsere Busflotte auf diesen umweltfreundlichen Kraftstoff umzustellen und somit einen Beitrag zu einer sauberen Mobilität zu leisten.“

Andreas Hausmann von der KESLAR GmbH Energiehandel ergänzt: „Seit 2020 bieten wir unseren Kunden den HVO-Kraftstoff AVIA Next Diesel an. HVO 100 ist ein vollständig erneuerbarer Kraftstoff, der sofort eine CO2-Reduktion bewirken kann. Als Kaufbeurer ist es mir ein besonderes Anliegen, an diesem wichtigen Projekt zur Dekarbonisierung teilzuhaben.“

Wachsende Unterstützung und Partnerschaften

Die Umstellung der VGK auf HVO wird auch für die Region eine Vorreiterrolle einnehmen. Künftig können auch gewerbliche Dritte die HVO-Tankanlage der VGK nutzen, was den Einsatz des umweltfreundlichen Kraftstoffs in der Region weiter ausweiten dürfte. In Zukunft planen sowohl die Stadt Kaufbeuren als auch private Unternehmen die HVO-Nutzung noch weiter auszubauen.

Die Partnerschaft mit Fahrzeugherstellern wie Liebherr, die zunehmend Fahrzeuge für den HVO-Betrieb entwickeln, sowie die Unterstützung großer Unternehmen wie der Deutschen Bahn, Coca-Cola und Bosch zeigt, wie relevant dieser alternative Kraftstoff für eine nachhaltige Mobilität ist.

Fazit: Kaufbeuren auf dem Weg zur grünen Zukunft

Mit der konsequenten Umstellung auf HVO zeigt Kaufbeuren, dass es möglich ist, Klimaschutz und innovative Mobilitätslösungen erfolgreich zu kombinieren. Die Stadt setzt einen wichtigen Impuls für die gesamte Region, und auch über die Grenzen Bayerns hinaus wird das Modell als Beispiel für nachhaltige Mobilität dienen.

Die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren sowie die Unterstützung von Herstellern und Energielieferanten machen dieses Projekt zu einem echten Erfolg und verdeutlichen, wie sich durch regionale Initiativen große Schritte in Richtung einer CO₂-neutralen Zukunft erreichen lassen.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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