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„Die Elektromobilität gewinnt auch im Logistik-Bereich zunehmend an Bedeutung. Jetzt kommt es darauf an, die staatliche Unterstützung praxisnah auszurichten“, erklärte der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) anlässlich seines Besuchs beim Logistikunternehmen Ansorge in Biessenhofen. Im Zentrum des Austauschs mit Geschäftsführer Benedikt Roßmann, Finanzleiter Christian Winkler und Projektmanager Stefan Hauke standen die zentralen Herausforderungen des Wandels hin zur E-Mobilität in der Logistikbranche.

Der Austausch fand im Rahmen von Strackes Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion für Verkehr statt. „Ansorge ist einer der ganz frühen Pioniere im Bereich der Elektromobilität im Güterverkehr“, so Stracke. Ab 2015 entwickelte Ansorge gemeinsam mit anderen heimischen Betrieben einen eigenen vollelektrischen Schwerlast-LKW („ELIAS“). „Damals war die Produktion eines E-LKW für alle namhaften Nutzfahrzeughersteller noch undenkbar. Heute zeigt sich: Wir haben auf das richtige Pferd gesetzt“, freute sich Geschäftsführer Roßmann. Die Unternehmensflotte von Ansorge umfasst derzeit 150 LKW und davon bereits 10 vollelektrische LKW.
„Damit ein Logistikunternehmer seine Flotte auf Elektromobilität umrüstet, müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen“, so Hauke. Noch immer ist ein E-LKW in der Anschaffung mehr als doppelt so teuer wie ein gewöhnlicher Diesel-LKW. „Eine zentrale Stellschraube ist die Befreiung von E-LKW von den Mautgebühren. Vor wenigen Wochen hat die unionsgeführte Bundesregierung die ursprünglich bis Ende 2025 befristete Befreiung bis Mitte 2031 verlängert. Das schafft Planungssicherheit“, erklärte der Abgeordnete.
Dabei punkten die elektrisch betriebenen LKW in mehrfacher Hinsicht gegenüber den dieselbetriebenen. Sie sind emissionsfrei, reduzieren Lärm und ermöglichen einen energiesparenden Praxiseinsatz. Für die Fahrer bedeutet die Nutzung eines E-LKWs mehr Komfort bei der Arbeit. „Viele Fahrer, die einmal elektrisch gefahren sind, wollen meist nicht mehr auf Diesel-LKW zurückwechseln“, berichtete Roßmann.
Herausfordernd bleibe das Thema Ladeinfrastruktur. Vollständig aufgeladen, verfügen moderne E-LKWs über Reichweiten von bis zu 500 Kilometern. Eine Strecke von Biessenhofen nach Kassel kann so ohne Zwischenladen absolviert werden. Für das Unternehmen bedeutet die Routenplanung mit einem E-LKW dennoch mehr Aufwand, richten sich hier Strecken doch nach der Verfügbarkeit von Ladesäulen und der Möglichkeit Strom zu akzeptablen Preisen zu laden. Zudem müsse häufig auf den Rastplätzen abgesattelt werden, um an die Ladesäule zu kommen, erläuterte Winkler.
Die Ladeinfrastruktur für E-LKW ist in Deutschland nach wie vor lückenhaft. Staatliche Förderprogramme unterstützen die Installation von Ladesäulen auf den Betriebshöfen. So verfüge Ansorge in Biessenhofen zwar über staatlich geförderte Ladesäulen. Das Unternehmen dürfe sie aber ausschließlich selbst nutzen, berichtete Hauke. Wünschenswert wäre hier eine Kooperationsmöglichkeit mit anderen Spediteuren. „Dies wäre eine sinnvolle Zwischenlösung, bis die flächendeckende E-Infrastruktur aufgebaut ist“, stimmte Stracke zu.
Geschrieben von: Leon Dauter
Allgäu Kaufbeuren Logistik wirtschaft