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Alles neu macht der März. Oder fast neu. Ab heute können sich alle 18-Jährigen, also Jahrgang 2006, den KulturPass freischalten und nutzen. Der KulturPass ist ein Angebot der Bundesregierung, das im letzten Jahr schon gestartet ist und nun weitergeführt wird. Angesichts der allgemeinen Haushaltslage war die Fortführung des Projekts eine große Kraftanstrengung. Daher wird das Budget für den neuen Jahrgang anstatt 200 jetzt 100 Euro betragen. Günther Pietsch leitet das Kulturamt in Kaufbeuren und hat mit uns gesprochen.
Wie sinnvoll ist der Kulturpass?
Ich finde den Kulturpass sehr sinnvoll. Eine sehr schöne Idee von der Bundesregierung. 200€ im Pilotprojekt war natürlich eine feine Sache. Damit kann man richtig was anfangen. Damit kann man auch mal auf ein größeres und teureres Konzert gehen. Aber auch mit 100€ ist noch jede Menge zu unternehmen – ob es jetzt lokal ist oder anderswo, sei dahingestellt. Aber auch mit 100€ kann man richtig etwas machen.
Wie wichtig ist es, dass junge Menschen noch mehr mit Kultur in Verbindung kommen?
Das ist ein schönes und sehr wichtiges Ziel. Sie brauchen nur in die Zeitung schauen oder Nachrichten lesen oder Radio hören, dann stellen sie fest, dass Kunst und Kultur in den Schulfächern gerade heruntergekürzt wird zu Gunsten anderer Fächer. Das ist natürlich sehr schade und umso wichtiger finde ich es, dass man es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen möglicht leicht macht, an die Kultur zu kommen. Und wenn man die Tür ein bisschen weiter aufmachen kann und den Weg etwas ebener gestalten kann, dann ist das eine super Sache.
100€ ist schon etwas, womit man weit kommt, oder?
Das hängt natürlich ein bisschen von den Interessen ab. Wenn man eine Leseratte ist und sich Bücher kauft, dann hat man da vielleicht gefühlt mehr Ertrag als wenn man ein teures Konzert besucht und dann ist der Gutschein, der ja in dem Kulturpass mitenthalten ist, mit einem Mal weg oder reicht nicht mal für eine Karte. Aber selbst wenn es nicht reicht, dann ist es ein guter Zuschusss für ein Ausflug auf ein großes Konzert.
Wie umfangreich ist der Kulturpass? Was gehört da alles dazu?
Das Angebot ist groß. Veranstaltungsbesuche, Bücher kaufen, auch Tonträger lassen sich kaufen. Das Einzige, was nicht geht, sind Streamingdienste – soweit ich informiert bin. Das ist ausgenommen. Das ist natürlich schon ein Format, das auch in der Jugend ankommt. Aber ansonsten ist die Bandbreite groß. Man kann in allen Sparten (Theater, Musik, Literatur, bildende Kunst, Ausstellungshäuser) unterwegs sein. Also da ist für jeden – oder zumindest für viele – etwas dabei.
Haben Sie in Kaufbeuren Feedback bekommen? Wie kommt das bei den Jugendlichen an?
Wir haben eine Umfrage probiert und zwar bei den Anbietern. Bei den potentiellen Kulturanbietern mussten wir feststellen, dass die Resonanz in Kaufbeuren sehr überschaubar ist. Zahlen, wie die Akzaptanz bei den Jugendlichen ist, haben wir leider noch nicht oder eben auch nur aus dieser Umfrage. Da wurde uns gemeldet, dass die Resonanz bei den Jugendlichen – zumindest bei diesen Anbietern – sehr überschaubar ist. Also da ist noch Luft nach oben. Vielleicht ist im zweiten Jahr da ein bisschen mehr zu holen als im ersten Jahr. Aber da wünschen wir uns mehr Bekanntheit und Akzeptanz.
Ab heute können sich Jugendliche mit dem Personalausweis und einer PIN identifizieren. Dann wird das Budget freigeschaltet. Die PIN kann man ganz einfach beim Bürgeramt beantragen. Das Budget wird dann ab dem 18. Geburtstag freigeschaltet.
Geschrieben von: Redaktion