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Zusammen mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) verleiht das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege den Bayerischen Organspendepreis 2022 an das Klinikum Kaufbeuren.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, betont Dr. Hildegard Kees-Kautzky bei der Übergabe des Preises am Mittwoch in München. Die Oberärztin am Klinikum Kaufbeuren ist als Transplantationsbeauftragte verantwortlich für alle Angelegenheiten rund um die Organspende. „Wir wissen diese Anerkennung zu schätzen“, fährt Kees-Kautzky fort, „und sehen in dem Preis eine Bestätigung, uns weiter für die Organspende stark zu machen.“
Der Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Andreas Kutschker, dankt Kees-Kautzky für ihren unermüdlichen Einsatz für die Organspende. „Wir sind froh, eine so engagierte und kompetente Transplantationsbeauftragte in unseren Reihen zu haben, die immer wieder für das Thema sensibilisiert.“
Bei der Organspende müssen laut Kutschker alle Räder ineinander greifen. „Daher ist dieser Preis natürlich auch ein großer Verdienst aller beteiligten Ärzte und Pflegekräfte auf unserer Intensivstation.“ Höchstes Ziel ist Genesung der Patienten Hinzu komme die Einbeziehung der Angehörigen, die laut der Transplantationsbeauftragten viel Einfühlungsvermögen erfordert – und von elementarer Bedeutung für den Erfolg einer Organspende ist. „Wir wollen die Familie so früh wie möglich teilhaben lassen am klinischen Verlauf“, fährt Kees-Kautzky fort. „So können wir ihnen deutlich machen, dass für uns zu jedem Zeitpunkt das Wohl und der Wunsch des Patienten im Fokus stehen.“
Ohnehin werde eine Organspende nur bei einem Hirntod in Betracht gezogen, also bei einem kompletten und unumkehrbaren Ausfall aller Hirnfunktionen. Unser höchstes Ziel ist immer, dass unsere Patienten nach Möglichkeit wieder gesund werden“, macht Kees-Kautzky deutlich. „Dabei ist es völlig egal, ob der Patient Organspender ist oder nicht, das wird im Vorfeld auch nicht erfragt.
Organspendeausweis hilft auch Angehörigen
Aus ihrer Erfahrung heraus kann die Ärztin nur zum Organspendeausweis raten. „Ein potentieller Organspender, der vor der schweren Hirnschädigung eine Verfügung getroffen hat, ist für die Angehörigen eine enorme Entlastung“, betont die Oberärztin am Klinikum Kaufbeuren. „Es hilft sogar, den plötzlichen Tod anzunehmen – weil man den letzten Willen des Angehörigen erfüllen kann.“
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hob Organspenden und Transplantationen als wichtige Bereiche der medizinischen Versorgung hervor. Holetschek sagte: „Patientinnen und Patienten, deren Organe versagen und denen auf andere Weise nicht geholfen werden kann, erhalten so eine Überlebenschance oder können ihre Lebensbedingungen deutlich verbessern. Transplantationen werden nur durch Organspenden möglich. Hier liegt die unverzichtbare Aufgabe der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken. Sie müssen mögliche Organspender erkennen und die Frage nach einer Organentnahme stellen. In den heute ausgezeichneten Kliniken wird diese Aufgabe in vorbildlicher Weise wahrgenommen.“
Der Bayerische Organspendepreis wird seit 2002 vom Bayerischen Gesundheitsministerium und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) an Krankenhäuser für ihr Engagement im Bereich Organspende verliehen. Neben dem Klinikum Kaufbeuren haben in diesem Jahr das Klinikum Traunstein und die Helios Klinik Erlenbach den Preis erhalten. Kriterium für die Vergabe des Bayerischen Organspendepreises ist das Engagement des Krankenhauses für die Organspende. Gemessen wir dieses insbesondere an der Unterstützung der Transplantationsbeauftragten durch die Klinikleitung, die Fortbildung des Klinikpersonals sowie die Erarbeitung von Leitlinien und Verfahrensschritten für den Akutfall Organspende.
In Deutschland stehen etwa 9.200 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, dem standen 2021 bundesweit 933 Organspender und -spenderinnen gegenüber. Jährlich sterben mehr als 1000 Patienten, weil nicht rechtzeitig ein passendes Spenderorgan gefunden wurde. Auch wenn rund 70 Prozent der Bevölkerung laut repräsentativer Umfragen einer Organspende positiv gegenüber stehen, besitzen nur knapp 40 Prozent tatsächlich einen Organspendeausweis.
Geschrieben von: Redaktion