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Am zweiten Weihnachtsfeiertag besiegte der ESV Kaufbeuren vor 2.660 Zuschauern die Eispiraten Crimmitschau mit 6:1. Während die Joker im ersten Spielabschnitt noch Schwierigkeiten hatten, konnten sie das Spiel ab dem zweiten Drittel fast vollkommen beherrschen und ließen den Gäste aus Sachsen keine Chance. Neben den bekannten Ausfällen musste kurzfristig auch Tomas Schmidt passen, für ihn rückte Florian Thomas in die Verteidigung; im Tor stand Daniel Fießinger.
Von Benedict Bidell
Die ersten zwei Minuten der Begegnung gehörten klar der Heimkurve, die nach zwei Wochen Abstinenz vom Eishockey eine beindruckende Atmosphäre erzeugte – samt Choreo. Auf dem Eis tasteten sich die beiden Team zunächst ab, wobei den Kaufbeurern klar anzumerken war, dass sie von Anfang an gewillt waren, die Spielkontrolle zu übernehmen. Dies wurde in der fünften Spielminute belohnt, als Jacob Lagace freigespielt wurde und per Schlenzer über die Stockhand von Ilya Sharipov zum 1:0 versenkte. In der Folge kamen die Eispiraten ebenfalls besser ins Spiel und konnten ihrerseits eine schnelle Kombination, an deren Ende Timo Gams Daniel Fießinger überwand, ausgleichen. In der zweiten Hälfte des ersten Spielabschnittes entwickelte sich ein umkämpftes Spiel ohne viele Torraumszenen. Die größte Chance auf den erneuten Führungstreffer hatte Johannes Krauß anderthalb Minuten vor der ersten Pause, scheiterte allerdings freistehend vor Sharipov an dessen starker Reaktion.
Der Mittelabschnitt begann mit einer strauchelnden Kaufbeurer Powerplay-Formation, die sich in zwei Versuchen in den ersten Minuten schwertaten, an das zuletzt so erfolgreiche Überzahlspiel anzuknüpfen. Dennoch übernahmen die Joker mehr und mehr das Zepter des Handelns in diesem Spiel und hätten durch Jere Laaksonen in der 27. Minute, der aus sehr spitzem Winkel das freie Tor verfehlte, bereits in Führung gehen können. Diese besorgte dann in der 30. Spielminute Alex Thiel in einer durchaus kuriosen Situation: Crimmitschaus Torwart Sharipov lag außer Gefecht gesetzt im Torraum, Alex Thiel schaltete am schnellsten und versenkte die Scheibe im Tor. Der erste Torjubel im Stadion war jedoch verhalten, da allem Anschein nach ein Kaufbeurer Angreifer Sharipov aus dem Spiel genommen hatte. Der Überprüfung beim Videobeweis ergab jedoch, dass mit Filip Reisnecker der eigene Mann in Sharipov geprallt war und der Treffer zählen konnte. Zwei Minuten später setze Jere Laaksonen stark nach und konnte Sharipov mit einem Schuss aus kurzer Distanz zum 3:1 bezwingen. Fortan waren die Joker die klar spielbestimmende Mannschaft und ließen so gut wie keine Offensivaktionen der Gäste mehr zu. In der 37. Minute konnte Markus Lillich sogar noch auf 4:1 erhöhen als er einen Abpraller im Slot auf den Schläger bekam und den Puck im Tor unterbringen konnte.
Der Auftakt zum letzten Drittel hätte für die Joker nicht besser laufen können, denn schon nach 18 Sekunden brachte Lillich den Puck aus dem Eck zum Tor, wo Mikko Lehtonen freistehend ins lange Eck zum 5:1 vollenden konnte. In der 47. Minute bediente der finnische Torschütze aus der 41. Minute seinen Sturmpartner Tyler Spurgeon im Slot mustergültig, Sharipov parierte jedoch bravourös. Nur wenige Sekunden später traf Markus Lillich nur den Pfosten. Im nächsten Angriff konnten weder der Torwart noch das Torgestänge den Eispiraten helfen als Jacob Lagace einen Schuss von Markus Schweiger ins Tor abfälschte. Auf der Anzeigentafel markierte dieser Treffer den Schlusspunkt in diesem Spiel, auf dem Eis lieferten die Joker das ein oder andere Kabinettstückchen bis zur Schlusssirene ab. Crimmitschau hatte spätestens seit dem 5:1 schon nichts mehr entgegenzusetzen. Somit endete das Spiel wie es begann: mit einer Party auf der Tribüne.
Geschrieben von: Redaktion