AD
play_arrow

keyboard_arrow_right

Listeners:

Top listeners:

skip_previous skip_next
00:00 00:00
playlist_play chevron_left
volume_up
  • play_arrow

    AllgäuHIT

  • cover play_arrow

    AllgäuHIT-Kaffeeklatsch: mit Rebecca Simoneit-Barum vom Zirkus Charles Knie

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

  • cover play_arrow

    „Rund um“ in Lindau am Bodensee: Ein Segelrennen mit Tradition und Flair Thomas Häuslinger

Aktuelles

Hohenschwangau testet E-Busse als Shuttle zum Schloss Neuschwanstein

today10. Juni 2025

Hintergrund
share close
AD

Moderne Technik, Innovation und vor allem ökologische Optimierungen machen auch vor den historischen Stätten im Allgäu nicht halt. Zum ersten Mal hat der Wittelsbacher Ausgleichsfonds in Hohenschwangau nun einen großräumigen E-Bus getestet, der künftig Besucher zum Schloss Neuschwanstein bringen soll.

Die Firma Daimler Trucks hatte dem WAF angeboten, ein solches Fahrzeug über mehrere Tage hinweg zu testen. Diese Testphase ist nun abgeschlossen, mit einem sehr positiven Ergebnis, sagt Günther Fleischmann, Leiter des Busbetriebs beim WAF:

„Wir waren ganz überrascht. Ich habe zuerst gedacht: Der Bus schafft es nicht, den Weg hochzufahren, wegen der Steigung. Aber jetzt fahren wir schon seit zwei Tagen mit einer Batterie, und das klappt. Natürlich wissen wir nicht, wie es im Hochsommer wird, wenn mehr Leute mitfahren, die Hitze kommt und die Klimaanlage läuft. Ob er dann noch zwei Tage durchhält, wissen wir nicht. Aber einen Tag schafft er auf jeden Fall.“

Neben den historischen Stätten, die zu den Kulturschätzen Bayerns zählen, betreibt der WAF in Hohenschwangau auch eine Reihe von Tourismusdienstleistungen. Dazu gehört seit über dreißig Jahren auch die Busverbindung zum Aussichtspunkt „Jugend“, von dem aus die Gäste zum Schloss oder zur berühmten Marienbrücke wandern können. Wie viel Energie durch den Einsatz des E-Busses tatsächlich eingespart wird, lässt sich derzeit noch nicht genau beziffern. Ein erster Eindruck ist jedoch bereits spürbar, sagt Marco Cattaneo, Verwalter des WAF in Hohenschwangau:

„Mit vollgeladenem Bus sind wir hier unten im Ort bei 63 Prozent Batterieleistung gestartet und oben am Aussichtspunkt mit 60 Prozent angekommen. Als der Bus nach der Fahrt wieder unten war – durch die Rückgewinnung beim Bremsen – lag der Stand wieder bei 61 Prozent. Das heißt: Wir fahren randvoll hoch und kommen gut voll wieder runter. Pro Fahrt verlieren wir etwa zwei bis drei Prozent Batterieleistung.“

Bisher fahren auf der Linie pendelweise zwei Busse, je nachdem, wie stark der Andrang ist. In Spitzenzeiten, also Sommer und Ferienzeiten, werden pro Fahrt immerhin bis zu 86 Gäste transportiert, voll rauf und voll runter. Jetzt sind weitere Test erforderlich, sagt Cattaneo:

„Interessant wird es, das müssen wir noch mal besprechen, ob wir den tatsächlich auch in den kalten Monaten bekommen können. Denn das ist ein extremes Thema: Wenn es mal minus 20 Grad hat und man mit einer Batterie fährt, stellt sich die Frage, wie sie sich dann verhält. Aber die Planung des WAF ist tatsächlich zeitnah. Ich würde es gerne in zwei Schritten umstellen, sodass wir im nächsten Schritt wirklich schon auf einen E-Bus umsteigen könnten – das wäre richtig klasse.“

Die neuen E-Busse ersetzen künftig allerdings nicht den Betrieb der Pferdekutschen im Ort, betont Marco Cattaneo. Wichtig sei auch in Zukunft ein Gesamtangebot, das die Gäste nutzen können. Zumal die Pferde heute auch “weniger Arbeit“ haben:

„Die Kutschbetriebe in Hohenschwangau legen großen Wert auf das Wohlergehen ihrer Tiere und sorgen für eine umfassende Fürsorge. Nicht zuletzt spielt auch die E-Mobilität da eine Rolle, ähnlich wie bei Fahrrädern, die mittlerweile zu 80 bis 90 % elektrisch unterwegs sind. Die Kutschen verfügen bereits über eine unterstützende Technologie: Das Pferd gibt einen Impuls, und die Kutsche schiebt automatisch an. Sobald das Pferd langsamer wird und Druck auf die Kutsche entsteht, beginnt diese zu bremsen. Das heißt, das Pferd macht einfach seine Spaziergänge am Tag.“

Eine komplette Umstellung der Buslinie auf Elektroantrieb könnte sich Cattaneo, wenn alle weiteren Test ebenso positiv verlaufen, bis in fünf oder sechs Jahren gut vorstellen. Derzeit werden auf einem der Parkplätze des WAF in Hohenschwangau in einem ersten Schritt die ersten E-Ladesäulen für PKW’s realisiert, die bis kurz nach Pfingsten auch einsatzbereit sein sollen.

 

AD

Geschrieben von: Stefanie Eller

Rate it
AD
AD
AD
AD