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Zapfenpflücker ernten Samen der seltenen Spirke im Kempter Wald
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten und der Allgäuer Moorallianz wurden im Kempter Wald Zapfen der seltenen Spirke, auch Moorkiefer genannt, geerntet. Ziel ist es, durch die Renaturierung von Hochmooren mit heimischen Spirken aktiv Klimaschutz zu betreiben. Die gewonnenen Samen sollen zukünftig für Pflanzaktionen verwendet werden, um neue Moorwälder zu bilden.
Das Projekt wird von Dr. Ulrich Weiland von der Allgäuer Moorallianz und Förster Thomas Schneid begleitet. Sie haben den Kempter Wald als eine der Flächen für die Samenernte ausgewählt. Die Spirke ist eine einheimische Kiefernart, die auf Moorstandorten wächst und als CO₂-Speicher im Klimawandel eine wichtige Rolle spielt. Das Saatgut stammt von lokal wachsenden Spirken, um angepasste Pflanzen für die Renaturierung zu gewährleisten.
Die Baumkletterer überprüften die Samen in den Zapfen und fanden drei bis vier gesunde Samen pro Zapfen, was für die Spirke eine gute Zahl ist. Die Spirke ist an nährstoffarme, saure und nasse Moore angepasst, jedoch durch Trockenheit, Pilzinfektionen und die frühere Entwässerung der Moore gefährdet. Maßnahmen zur Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts sollen den Spirkenbestand sichern.
Insgesamt wurden in zwei Tagen 87 Kilogramm Spirken-Zapfen geerntet und zur Samenklenge in Bindlach zur Veredelung geschickt. Nach der Aufbereitung verbleiben 1,65 Kilogramm reine Samen, ausreichend für die Produktion von etwa 50.000 Pflanzen. Diese Pflanzen werden die geplanten Pflanzaktionen über mehrere Jahre hinweg versorgen und zur Renaturierung der Moorwälder beitragen.
Geschrieben von: Anton Bier