Heute ist Welt-Katzentag!

Schon vor einigen Jahren hat die Katze dem Hund den Rang als beliebtestes Heimtier der Deutschen abgelaufen. In mehr als einem Viertel aller Haushalte lebt mindestens eine Katze, oft auch mehr. Geschätzt leben in 26 % aller Haushalte in Deutschland etwa 16 Mio. Katzen, in Bayern sind es rund 2,6 Mio. Der Weltkatzentag hat den tieferen Sinn, erklärt Heimtier-Expertin Patrizia Blattner aus Kempten:

Patrizia Blattner: Es geht quasi auch um streunende Katzen, auch Wildkatzen. Diverse Tierschutzorganisationen wie WMF und viele andere wollen darauf sensibilisieren, nicht nur die heimischen Katzen oder die in Tierheimen zu schützen und zu pflegen, sondern das Thema ganzheitlicher anzugehen. Wenn also eine wild lebende Katze in der Nachbarschaft auftaucht und man sie eine Zeit lang füttert, könnte man auch überlegen, ob man es sich leisten kann, sie zum Tierarzt zu bringen und vielleicht kastrieren zu lassen, um einem weiteren unkontrollierten Wachstum entgegenzuwirken.

Die Anschaffung einer Katze sollte man sich, gerade hinsichtlich der Kosten, die ein Tier mit sich bringt, sehr gut überlegen. Immerhin stellt die Katzenhaltung auch einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Abgesehen von den Tierarztkosten geben die Deutschen allein für Nahrung im Jahr rund 2,5 Milliarden Euro aus.

Patrizia Blattner: Auch ernährungstechnisch tut sich da ganz viel. Tierhalter achten zunehmend darauf, dass die Nahrung natürlicher ist, insbesondere was Zusatzstoffe, Inhaltsstoffe, Farbstoffe und dergleichen betrifft. Auch getreidefreie Nahrung wird bevorzugt, da Getreide ja oft Allergien und ähnliche Probleme verursachen kann. Man wird insgesamt sensibler, schaut genauer auf die Bestandteile, woher sie kommen, ob der Fisch aus einer nachhaltigen Zucht stammt oder nicht. Es gibt auch neue Trends, wie Insekten als Nahrungsquelle, die ein Stück weit vom Fleisch wegführen.

Und wenn man seiner Katze dann auch noch etwas Spaß bereiten möchte: die Auswahl an Spielzug für die Samtpfoten ist heutzutage nahezu endlos.

Patrizia Blattner: Ganz klassisch gehen Mäuseattrappen immer gut. Sehr beliebt ist auch alles, was knistert, raschelt oder mit Katzenminze angereichert ist. Katzen sind da ganz wild drauf, sie mögen das gerne, weil es den Spieltrieb fördert und sie unterhält. Aber es zeigt sich auch ein Trend zu Intelligenzspielzeugen, wie zum Beispiel Puzzleplatten, bei denen Leckerlies unter Elementen versteckt werden, die die Katze hin und herschieben muss. So wird die Katze unterhalten und gefordert, bevor sie ihre Belohnung bekommt.

Das sorgt natürlich für Überraschungseffekte, nicht nur am Weltkatzentag! Ohnehin sollte für gute Katzenhalter sowieso jeder Tag mit dem Stubentiger ein Feiertag sein. Einen Appell hat Patrizia Blattner noch, passend zum Weltkatzentag:

Patrizia Blattner: Es gibt nach wie vor sehr viele Katzen, die in Tierheimen gehalten werden. Daher vielleicht auch noch einmal der Appell oder Anreiz: Wenn man darüber nachdenkt, sich eine Katze zuzulegen, sollte man vielleicht den Weg ins lokale Tierheim gehen und dort schauen, ob es eine Katze gibt, die einen anspricht und zur Familie passt – vom Wesen her und in allem. So können auch diese Katzen ein Zuhause finden.