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Panorama

Geräumter Bauernhof im Oberallgäu: SPD und Grüne vermuten Mängel bei Kontrolle

today28. Februar 2025 37

Hintergrund
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Nach der kürzlichen Räumung eines Bauernhofs im Oberallgäu, auf dem 30 tote Rinder sowie zahlreiche verwahrloste und kranke Tiere gefunden wurden, fordern die bayerische SPD und die Grünen eine vollständige Aufklärung des Vorfalls. Beide Landtagsfraktionen haben unabhängig voneinander umfangreiche Fragenkataloge an die Staatsregierung gestellt und vermuten Mängel bei den Kontrollmechanismen.

Kuh (Symbolfoto) / Foto: Pixabay

SPD fordert Aufklärung über Kontrollmechanismen

Die bayerische SPD im Landtag äußert den Verdacht, dass die Behörden im Fall des Oberallgäuer Hofes möglicherweise zu spät reagiert haben. Ruth Müller, agrarpolitische Sprecherin der SPD, erklärte, dass der Landwirt offenbar seit langem mit der Situation überfordert war. Sie fordert von der Staatsregierung eine detaillierte Darstellung, wie die Kontrolle in diesem speziellen Fall abgelaufen sei und wie die zuständigen Behörden aufgestellt waren. Zudem möchte die SPD wissen, seit wann die schlechten Zustände in dem Betrieb bekannt gewesen seien und was die zuständigen Behörden unternommen hätten, um die Missstände zu beheben.

„Wie kann so viel Tierleid einfach so geschehen – nach den Skandalen der letzten Jahre?“, fragt Müller. Besonders nach den schwerwiegenden Vorfällen im Allgäu vor rund sechs Jahren, bei denen ebenfalls gravierende Tierschutzverstöße aufgedeckt wurden, möchte die SPD wissen, wie die Überwachung von Betrieben mit Tieren seitdem verbessert wurde.

Grüne fordern mehr Amtstierärzte und regelmäßige Kontrollen

Auch die Grünen vermuten Mängel bei den Kontrollen von landwirtschaftlichen Betrieben. Paul Knoblach, Sprecher für Tierschutz der Grünen, fordert, dass in den Veterinärämtern endlich genügend Tierärztinnen und Tierärzte eingestellt werden. „Wir brauchen regelmäßige Betriebsbesuche bei tierhaltenden Betrieben, um das Leben dieser Tiere zu verbessern“, erklärte Knoblach. In ihrer Anfrage an die Staatsregierung wollen die Grünen wissen, wie viele Kontrolleure im Veterinäramt des Oberallgäus tätig sind und für wie viele Betriebe mit Tierhaltung sie zuständig sind.

Landrätin verteidigt die bisherigen Kontrollen

Indra Baier-Müller (FW), Landrätin des Oberallgäus, stellte klar, dass es im Landkreis rund 2.800 Betriebe mit Tierhaltung gibt und das Veterinäramt mit sieben Vollzeitstellen und acht Amtstierärzten besetzt ist. Sie erklärte, dass regelmäßige Tierschutzkontrollen in allen Betrieben angesichts der großen Zahl nicht möglich seien und auch nicht gesetzlich vorgeschrieben. Laut Baier-Müller wurde der geräumte Betrieb jedoch seit etwa zehn Jahren regelmäßig kontrolliert, und bei diesen Überprüfungen hätten die Kontrolleure auch immer den Stall und die Tiere begutachtet. Schwere Verstöße gegen den Tierschutz oder tote Tiere seien bei den bisherigen Kontrollen jedoch nicht aufgefallen.

Weitere Ermittlungen laufen

Das Veterinäramt Oberallgäu hatte am vergangenen Wochenende den Hof eines 68-jährigen Landwirts geräumt. Bei einer Kontrolle auf dem abgelegenen Hof wurden neben den 30 toten Rindern auch viele verwahrloste Rinder und Schweine entdeckt. Gegen den Landwirt wurde mittlerweile ein dauerhaftes Halte- und Betreuungsverbot für Tiere ausgesprochen. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Staatsregierung hat nun vier Wochen Zeit, um auf die Anfragen der SPD und Grünen zu reagieren und Antworten zu liefern.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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