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Panorama

Erster PEFC-Heilwald in Oberstdorf zertifiziert – Natur und Gesundheit im Einklang: Startschuss für innovative Projekte

today14. Oktober 2024 202

Hintergrund
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Die Symbiose von Natur und Gesundheit nimmt in Oberstdorf Formen an: Der erste offizielle PEFC-Heilwald Bayerns wurde unter der Schirmherrschaft der CuraMed Klinikgruppe zertifiziert. Dieses innovative Gemeinschaftsprojekt vereint die Expertise der CuraMed Privatklinik Stillachhaus, einer Klinik für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, die Geiger Gruppe, ein mittelständisches Unternehmen mit Hauptsitz in Oberstdorf, sowie Tourismus Oberstdorf. Wilfried Stech, Geschäftsführer der Holz- und Waldzertifizierungsgesellschaft, überreichte das PEFC-Zertifikat an die Verantwortlichen der beteiligten Institutionen.

Von links nach rechts: Marc Reggentin (Kaufmännischer Leiter/ COO CuraMed Klinikgruppe), Karsten Kochmann (Klinikmanager CuraMed Klinik Stillachhaus), Wilfried Stech (Geschäftsführender Gesellschafter Holz- und Wald Zertifizierungsgesellschaft), Dr. Elke Ahlsdorf (Leitung Psychotherapie, CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Sina Hohenegg (Projektleiterin Heilwald Oberstdorf), Dr. med. Alexander Jatzko (Chefarzt und Klinikdirektor CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Sandra Bär (Leitung Trauerbegleitung Hospizverein Kempten-Oberallgäu e.V.), Felix Geiger (Geschäftsführer Geiger Flächen und Liegenschaften GmbH & Co KG, Geiger Gruppe), Veronika Lindlbauer (Spezialtherapeutin, CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Bernd M. Scheffold (Geschäftsführer (CEO) CuraMed Klinikgruppe), Annabèlle Mesloh (Referentin für Strategie, Nachhaltigkeit und Gesundheit, Tourismus Oberstdorf), Bianca Schwarzenhölzer (Ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Hospizverein Kempten – Oberallgäu e.V), Helga Geiger (Vorstand Hospiz-Christophorus-Dienst Oberstdorf), Frank Jost (Geschäftsführer Tourismus Oberstdorf) // Foto CuraMed Klinik

Der Heilwald wird als speziell ausgesuchtes Waldgebiet definiert, das aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wie Lage, Infrastruktur, Waldbeschaffenheit und Waldbewirtschaftung zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Geschulte Therapeutinnen und Therapeuten führen dort Behandlungen durch, um die Auswirkungen von Erkrankungen zu mildern und den Umgang mit ihnen zu verbessern.

Ziel ist es, weitere Partner aus dem Oberallgäu zu gewinnen und zusätzliche Kur- und Erholungswälder zertifizieren zu lassen. Der Fokus liegt dabei auf dem Wissensaustausch und der Erforschung des therapeutischen Nutzens der Natur.

Im Zentrum des Heilwald-Konzepts steht die Erkenntnis, dass die Natur nicht nur passiv wahrgenommen, sondern aktiv zur Förderung der Gesundheit genutzt werden kann. Studien aus der Umweltpsychologie und der Ökomedizin belegen, dass der Aufenthalt im Wald positive physiologische und psychologische Effekte hat – von der Reduktion von Stresshormonen bis zur Stärkung des Immunsystems.

Dr. Elke Ahlsdorf, therapeutische Leitung der CuraMed Privatklinik Stillachhaus, äußert sich erfreut über die offizielle Anerkennung des „Zauberwalds“, den die Patienten der Klinik schon lange schätzen. Sie betont den Wert der Kooperation mit externen Partnern, wie dem Hospizverein Kempten-Oberallgäu, die nicht nur den Austausch von Ideen fördern, sondern auch eine breitere Zielgruppe ansprechen.

Während andere bayerische Regionen noch nach geeigneten Partnern suchen, vereint das Oberstdorfer Modellprojekt von Anfang an therapeutische Ansätze mit den natürlichen Ressourcen des Waldes. Das „Eisbergprinzip“ dieses Projekts sieht vor, dass der PEFC-Heilwald gezielt auf der dritten Zertifizierungsebene begann und von Beginn an den therapeutischen Nutzen in den Vordergrund stellte. Damit ist er der erste rein therapeutische Heilwald in Bayern.

„Die Idee des Heilwaldes hat mich von Anfang an begeistert“, sagt Bernd M. Scheffold, Geschäftsführer der CuraMed Klinikgruppe. „Die Reise zur offiziellen Zertifizierung war spannend und voller wertvoller Erfahrungen. Dieser Erfolg bestärkt uns, die Heilwald-Initiative durch Kooperationen und internationale Zusammenarbeit weiter auszubauen.“

Die globale Bedeutung von Naturaufenthalten für die körperliche und geistige Gesundheit wird zunehmend anerkannt. Immer mehr Länder und Gesundheitsinitiativen integrieren die positiven Effekte von Naturerfahrungen in ihre Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepte. In einer Zeit, in der das Leben in urbanen Räumen vorherrscht und der Kontakt zur Natur abnimmt, gewinnt das Thema ganzheitliche Regeneration und Achtsamkeit an Relevanz.

Im Frühling 2025 ist eine große Veranstaltung mit Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden geplant, bei der lokale und internationale Experten sowie regionale Akteure zusammenkommen. Ein Highlight wird die Einführung von Baumpatenschaften sein, die eine persönliche Verbindung zur Natur fördern und zur Erhaltung des Heilwaldes beitragen.

 

Zu dem Thema war Sina Hohenegg aus Oberstdorf ist bei uns, sie arbeitet bei der CuraMed Klinikgruppe als Referentin für Nachhaltigkeit. Frau Hohenegg, jetzt müssen Sie erst nochmal kurz erklären, was ein PEFC-Heilwald genau ist.

Ein PEFC kennt man eigentlich ganz gut. Auf zum Beispiel nachhaltigem Papier hat man bestimmt schon mal das PEFC-Siegel gesehen. Die kümmern sich um nachhaltige Waldbewirtschaftung und haben vor 10 Jahren angefangen, als dieses Thema bisschen aufkam, Erholungskur und Heilwälder zu zertifizieren. Beim PEFC-Heilwald handelt es sich um ein Waldgebiet, das speziell für therapeutische Nutzungen und spezielle Indikationen gestaltet worden ist. 

Es geht auch um Therapien und dass man bewusst in der Natur unterwegs ist. Wie erlebt man das direkt vor Ort?

Genau, also vor Ort ist es so: Die CuraMed-Spezialklinik Stillachhaus macht schon seit ganz vielen Jahren viel Naturtherapie. Wo es darum geht in der Natur, kann man ganz andere Dinge mit erarbeiten und wir sind jetzt eben daran, für Besucher öffentlich zu machen. Die Zertifizierung haben wir jetzt für 5 Jahre und werden in den 5 Jahren versuchen, so wenig wie möglich durch Menschenhand diesen Wald zu verändern. Wir werden jetzt in der nächsten Zeit durch Stationen das ein bisschen so machen, dass auch der Besucher durch kleine Hinweise zum Thema Achtsamkeit, zum Thema Atmung und zum Thema Perspektivwechsel auch allein erleben kann.   

Das ist generell ein Thema, dass die Leute gerne in die Natur gehen und das auch ganz anders und bewusster genießen. Nehmen Sie das auch so wahr?

Ich denke wirklich, dass das ein Thema ist, welches weltweit immer mehr Interesse erhält. Es gibt mittlerweile auch ganz viele Studien, was mit dem Körper passiert, weil durch die vielen Terpene im Wald auch wirklich was im Körper passiert. Es stärkt das Immunsystem, es gibt eine Stressreduktion und, und, und. Ich glaube, das ist einfach was, was immer mehr erforscht wird und immer mehr in die breite Masse kommt, weil die Leute das einfach spüren, dass es ihnen in der Natur gut geht. 

Zumal wir hier im Allgäu sowieso mehr mit der Natur verbunden sind als anderswo…

Definitiv, und ich glaube, das macht auch die große Sache, dass gerade eben Leute, die in Städten wohnen, die in ihrem Alltag wenig grün, wenig frische Luft, wenig wirklich greifbare Natur um sich herum haben, das natürlich umso mehr genießen, wenn sie in Oberstdorf und im Allgäu eine intakte Natur vorfinden.  

… sagt Sina Hohenegg, Projektleiterin des Heilwald Oberstdorf.

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Geschrieben von: Bernd Krause

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