Eröffnung des Haus Simeon in Kempten für Ruhestandsgeistliche

Nach mehreren Jahren der Planung und Entwicklung wird das Haus Simeon in Kempten feierlich eröffnet. Diese Einrichtung bietet Ruhestandsgeistlichen einen Ort, an dem sie in gepflegter Umgebung spirituelle Einkehr und Gemeinschaft finden können.

Die Idee für das Projekt entstand, als die Ärztin Dr. Birgit Heigl in ihrem medizinischen Versorgungszentrum auf die Nöte alternder Priester aufmerksam wurde. „Wir haben von solchen Nöten erfahren und wollten eine Lösung bieten“, erklärt Dr. Heigl. Zusammen mit ihrem Ehemann, Dr. Franz Heigl, und ihrer Familie, die alle tief in der katholischen Kirche verwurzelt sind, entwickelte sie das Konzept für das Haus Simeon.

Im Jahr 2016 besichtigten die Heigls gemeinsam mit einem polnischen Pater in Kattowitz einen Ruhesitz für Priester, was die Inspiration für ihr eigenes Projekt in Kempten lieferte. Nach positiven Rückmeldungen und Unterstützung von der lokalen Politik wurde hinter dem Neubau des medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) eine Bebauungsfläche für das Haus Simeon geschaffen.

Das Haus Simeon bietet 27 barrierefreie Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Küche, Bad und Balkon in gehobener Ausstattung. Den Bewohnern stehen zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen zur Verfügung, darunter eine Bibliothek, eine hauseigene Kapelle, ein großer Garten mit Kneippbecken und ein Wellnessbereich. Zudem wird eine umfassende medizinische Versorgung durch die Anbindung an das MVZ gewährleistet. Der eigens gegründete Pflegedienst Heigl Care, geleitet von Julian Heigl, unterstützt bei der Betreuung der Priester.

Bischof Dr. Bertram Meier wird bei der feierlichen Eröffnung anwesend sein und den Altar der Kapelle weihen. Dabei werden Reliquien des Heiligen Pfarrers von Ars und des Heiligen Ulrichs eingelassen. Bereits vor einigen Tagen wurde die neu gegossene Marienglocke von Domkapitular Thomas Rauch im Rahmen einer Wortgottesfeier geweiht. Diese wird zur Altarweihe erstmals läuten und zukünftig regelmäßig zum Gottesdienst rufen.

Der Name des Hauses, Simeon, ist inspiriert vom greisen Simeon aus der Bibel, dem prophezeit wurde, dass er nicht sterben werde, bevor er den Messias gesehen habe. Als er Jesus im Tempel erblickte, erkannte er das verheißene Heil und pries Gott mit den Worten: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen“ (Lk 2,29-30).